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Geschichten

Tolle Erfahrungen mit dem Hörakustiker

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Nachdem wir gestern einen Bericht über schlechte Erfahrungen gebracht haben, folgt nun heute der Bericht von Jutta (47), die mit ihrem Hörakustiker sehr zufrieden ist:

Unzufriedene melden sich meist lautstärker zu Wort

Vor allem in diversen Foren, in denen Schwerhörige sich austauschen, bekommt man den Eindruck, die Hörakustikerbranche sei eine Haifischbranche. Aber es ist ja wohl so, dass sich Unzufriedene und Menschen, die Spaß am Nörgeln haben, besonders gerne und bevorzugt zu Wort melden. Die große Mehrheit der Zufriedenen hat ja meist keinen Grund, sich zu melden.

Deshalb möchte ich Ihre hervorragende Informationsplattform nutzen, und einmal meine Erlebnisse schildern.
Auch mein Weg war erst etwas steinig. Aber lesen Sie:

Seit 8 Jahren selbst von Schwerhörigkeit betroffen

Als ich mit 39 Jahren vom Ohrenarzt die Diagnose Schwerhörigkeit bekam, war ich geschockt. Das kann doch nicht sein! Ich habe gar nichts davon bemerkt! Ich bin doch noch so jung! Da muss es doch Medikamente geben!

Aber die bittere Wahrheit war: Ich bin auf beiden Ohren schwerhörig, es gibt keine Medikamente gegen Schwerhörigkeit und eine Schwerhörigkeit kann jeden in jedem Alter treffen.

Hörgeräte sind die einzige Möglichkeit, um einem Schwerhörigen das Leben schnell und komfortabel zu erleichtern.

Mit der Verordnung in Händen machte ich mich auf die Suche nach einem Hörakustiker.
Bei uns im Stadtteil tummeln sich gleich fünf davon.

Ein Kettenbetrieb kam für mich nicht in Frage

Eine Firma bot aber nur Geräte einer Eigenmarke und einer anderen Firma an. Da bin ich dann wieder rausgegangen. Der HNO-Arzt hatte mir gesagt, ich hätte die freie Auswahl unter vielen Geräten, und das war bei diesem Hörakustiker nicht gegeben. Auch stand der Laden voll mit wartenden Kunden, das gab mir keine gute Zukunftsprognose. Denn ich wusste, dass etliche Termine notwendig sind und auf ständiges Warten hatte ich keine Lust.

Wer zuerst teuer anbietet, der hat verloren

Also ging ich zum nächsten Geschäft, das nur 600 Meter entfernt war. In diesem Geschäft wurde ich empfangen, wie eine Königin.
Die Hörberaterin wollte gleich meine ärztliche Verordnung haben und nahm einen Hörtest bei mir vor.
Ihre Aussage war dann: „Für Sie kommen nur Geräte der gehobenen Klasse in Frage. Die anderen sind bei Ihrem Hörverlust nicht geeignet.“
Die Geräte, die sie mir vorlegte, sollten über 3.000 Euro kosten.

Verstehen Sie mich nicht falsch: Meine Gesundheit ist mir viel wert. Ich bin auch beruflich auf gutes Hören angewiesen. Ja, mein Arbeitgeber hat ein Programm aus dem ich noch 20% Zuschuss zu den Hörgeräten bekomme.
Aber auch wenn man gut verdient, will man das Geld ja nicht ohne Alternativen kennengelernt zu haben, einfach so aus dem Fenster werfen.

Das wird gerne genommen? Ich will Individualität!

Ich fragte extra nach, ob es nicht etwas Günstigeres geben würde. Die Frau schüttelte den Kopf: „Sie sollten uns Hörakustikern vertrauen. Wir verkaufen seit 30 Jahren Hörgeräte und wissen genau, was wir tun. Alle anderen Kunden sind sehr zufrieden.“

Alle anderen Kunden sind sehr zufrieden? Den Satz höre ich genauso ungern wie „Das wird gerne genommen“.

Was interessieren mich die anderen Kunden und was sie gerne nehmen? Ich will ja nicht Durchschnitt, sondern etwas Maßgefertigtes für mich und meine Schwerhörigkeit.

Skepsis war geweckt. Alte Leute wären reingefallen

Nach diesem zweiten Reinfall wurde ich schon fast etwas mutlos. Ich hatte keine Ahnung von Hörgeräten und Hörakustikern. Aber ich bin erstens nicht auf den Kopf gefallen und zweitens lasse ich mir nicht gerne ein X für ein U vormachen.
Recht skeptisch machte ich mich auf den Weg zu einem dritten Hörgeräteladen, der etwas abseits in einer Seitenstraße liegt.

Mich trieb noch der Gedanke um, wie leicht unbedarfte ältere Menschen die teuren Geräte einfach genommen hätten.

Es geht auch mit Gemütlichkeit

Der dritte Laden war nicht so glänzend aufgemacht und es waren auch keine 5-6 Verkäufer und Hörakustiker drin.
Ein Ehepaar führt diesen Laden noch heute.

Mein Bauchgefühl sagte mir schon bei der ersten Begegnung mit dem Hörakustiker, dass ich hier richtig war.
Ein gemütlicher Mann mit Bart, seine Frau kochte mir Kaffee.
Zuerst unterhielt sich der Hörakustiker mit mir. Er wollte herausfinden, in welchen Situationen ich schlecht höre und wie mein Lebensstil so ist.
Dann machte er einen Hörtest und ich musste Wörter wiederholen.

Erst mal an die Hörgeräte an sich gewöhnen

Dann gab er mir zwei Hörgeräte mit Schirmchen.
Die setzte er mir vorsichtig ein und meinte: „Ich stelle Ihnen diese Hörgeräte mal ein. Das sind sehr gute, aber einfache Hörgeräte, dafür kosten sie aber auch keine Zuzahlung. Tragen Sie diese Hörgeräte mal mindestens eine Woche lang, damit Sie sich an die Geräte gewöhnen und überhaupt erst mal ein Gefühl dafür bekommen, wie das so ist, wenn man diese fremden Dinger am Ohr hat.“

Wenn was mit den Geräten sei, wenn was nicht stimme, dann könne ich jederzeit vorbei kommen.

Ich dachte: ‚Wie, der zeigt mir nur ein Paar Hörgeräte?‘
Ich fragte ihn dann auch.

Er sagte sinngemäß: „Es geht doch erst mal nur darum, dass Sie eine Hörgerätegewöhnung erleben. In einer Woche schauen wir uns mal an, was es alles für tolle Hörgeräte gibt. Vielleicht sind Sie ja schon mit diesen zufrieden, ansonsten tasten wir uns gemeinsam an genau die Hörgeräte heran, die für Sie am besten geeignet sind und mit denen Sie am besten verstehen.“

Das war die beste Methode für mich, muss ich rückblickend sagen.
In der ersten Woche war ich zweimal bei ihm und er justierte die Programmierung nach.
Und tatsächlich: Dieses Gewöhnen an die Hörgeräte hat mir sehr geholfen! Ich habe auf eigenen Wunsch dieses „Eintragen“ noch eine Woche verlängert.

Das Hörtagebuch war besonders wichtig

Erst nach diesen 14 Tagen hatte ich genug Infos gesammelt. Ich hatte mir auf Anraten der Frau des Hörakustikermeisters alles aufgeschrieben. Wann ich nicht so zufrieden war mit dem Klang und wann es gut geklappt hat.

Diese Notizen waren für mich das A und O! Denn anhand dieses Hörtagebuchs, wie die das nannten, konnte der Mann mir die Geräte noch einmal perfekter einstellen.
Ja und dann entschied ich mich, diese Geräte noch eine Woche mit den besseren Einstellungen zu tragen.

Jetzt die volle Auswahl – nahezu unüberschaubar

Nach dieser 3. Woche zeigte mir der Hörakustiker zig verschiedene Geräte. „Damit Sie mal einen Überblick bekommen. Aber lassen Sie sich nicht verrückt machen, wir konzentrieren uns gleich nur auf ausgewählte Geräte, die am besten für Sie infrage kommen.“

Das waren immer noch 6 verschiedene. Wenn er bei den Erklärungen am dritten Gerät angekommen war, hatte ich die Vorzüge des ersten schon wieder vergessen. Das sagte ich auch.

Kleine Zuzahlung reichte für die Traum-Hörgeräte

„Gut, dann schlage ich Ihnen diese hier vor. Die sind nochmal etwas kleiner und haben mehr Programme und Kanäle. Die Zuzahlung ist minimal.“

Und mit knapp 300 Euro pro Gerät empfand ich das auch nicht als teuer.

Das Tolle: Diese Geräte waren von Anfang an perfekt für mich. Schon in der Grundeinstellung erfüllten sie alle meine Anforderungen.
Ich war auf Anhieb in den guten Klang dieser Geräte von Unitron verliebt.

Geräte mit mehr Funktionen verwirrten mich

Nur eine weitere Woche benötigte ich, um mich zu entscheiden. Ich wollte diese Geräte haben.
Drei Tage lang probierte ich noch zwei Hörgeräte aus der Premiumklasse aus.
Dass sie besser klangen, konnte ich nicht feststellen. Sie konnten mehr Funktionen und ich konnte mehr umschalten, aber das empfand ich -wenn ich ehrlich bin- sogar als lästig.

Ich blieb bei den vorherigen für 300 Euro Zuzahlung und ich blieb diesem Akustiker-Ehepaar bis heute treu.
Termine werden schnell vergeben, Verabredungen werden ohne Wartezeit eingehalten und alle Reparaturen (Kabel) waren bisher kostenlos.

Mein Rat daher an alle Hörgeräte-Neulinge:

Vertrautauf EuerBauchgefühl!

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Bild: Pexels / Pixabay

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