Wie viele Programme muss ein Hörgerät haben? Hörgeräte haben immer mehrere Programme und mehrere Kanäle. Beides wird oft verwechselt. Die Kanäle bezeichnen die Aufteilung des beeinflußbaren Frequenzspektrums in einzelne Abschnitte.
Wie viele Programme muss ein Hörgerät haben? Programme und Kanäle, nicht verwechseln
Kanäle
Die Frequenzen im hörbaren Bereich liegen zwischen 20 Hz und 20 kHz (20.000 Hz).
Frequenz, gemessen in Hertz (Hz), gibt die Schwingungen pro Sekunde an, die auf unsere Ohren treffen. Dort werden Sie dann über die verschiedenen Stationen des menschlichen Hörorgans weiterverarbeitet. Menschen hören im Durchschnitt Frequenzen zwischen 20 und 20.000 Hertz. Besonders angenehm ist der Bereich zwischen 500 und 4.000 Hertz. In dem Bereich liegt zum Beispiel auch die menschliche Sprache oder Musik (natürlich je nach Lautstärke).
Hörgeräte verarbeiten einen Frequenzbereich ab ungefähr 100 Hertz bis etwa 7 – 10 kHz, je nach Stärkeklasse des Geräts.
Ist der Frequenzbereich des Hörgeräts von 100 Hertz bis 10 kHz nun in 4 vom Akustiker einstellbare Abschnitte eingeteilt, hat das Hörgerät 4 Kanäle. Das ist heute das Minimum. Leistungsfähige Hörgeräte können bis zu 48 und mehr Kanäle haben. Je mehr Kanäle ein Hörgerät hat, umso feiner kann es bei Bedarf vom Hörakustiker auf den individuellen Hörverlust eingestellt werden.
Mehr Kanäle bedeutet also nicht, dass das Hörgerät einen größeren Frequenzbereich abdeckt, sondern nur, dass er in mehr einstellbare Abschnitte unterteilt ist. Für viele Schwerhörige bringen mehr Kanäle gar nichts. Schon mit dem Minimum von 4 Kanälen lassen sich Hörgeräte sehr gut einstellen. Wieviele Kanäle notwendig sind, klärt der Hörakustiker anhand des Audiogramms und Ihrer Wünsche mit Ihnen.
Anders ist das bei den Programmen.
Hörgeräteprogramme sind sozusagen Einstellungspakete oder Setups, die für eine bestimmte Hörsituation zuständig sind. Sie können aktiv umgeschaltet werden oder von einer Automatik (auch gemischt) ohne Zutun wirksam werden. So gibt es beispielsweise Programme für das ruhige Gespräch, das Gespräch in großen Gruppen, in halligen Situationen, für das Fernsehen, das Telefonieren und für draußen im Wind.
Je mehr Programme ein Hörgerät hat, umso perfekter kann es auf die verschiedenen Hörumgebungen reagieren. Die Hörgerätehersteller setzen alles daran, die Umschaltung automatisiert erfolgen zu lassen. Ziel ist es, dass der Hörgeräteträger möglichst wenig Einstellungen und Umschaltungen an seinen Hörgeräten vornehmen muss. Das Hörgerät soll am besten in jeder Situation vollkommen autark entscheiden können, welches Programm nun das beste ist.
Das klappt mal besser und mal schlechter. Deshalb gibt es bei fast allen Hörgeräten für den Anwender die Möglichkeit, selbst zwischen den Programmen zu wechseln.
Wie viele Programme muss ein Hörgerät haben? Wie viele Programme benötigen Sie als Schwerhöriger?
Hier gibt es keine eindeutige Antwort. Gutes Hören ist schon mit den von der Krankenkasse bezahlten Kassenhörgeräten mit 3 Programmen möglich.
Oft hat der Hörgeräteträger die Wahl, welche von vielen möglichen Programmen er gerne zur ständigen Auswählbarkeit haben möchte.
Man kann aber sagen: Je abwechslungsreicher und aktiver der Höralltag gestaltet wird, umso mehr profitieren Sie als Hörgeräteträger von einer größeren Programmauswahl.
Dabei stellen wir aber in Gesprächen mit hunderten von Hörgeräteträgerinnen und -trägern immer wieder folgendes fest:
Am Anfang, wenn das Hörgerät noch neu ist und die Neugierde (verbunden mit dem natürlichen Spiel- und Experimentiertrieb) noch groß ist, stellen sich die Hörgeräteträger oft andere Programme ein. Fast alle verfügbaren Programme werden immer wieder ausprobiert. Bei Hörgeräten, die das zulassen, werden über die Smartphone-App auch noch ganz persönliche Hörprofile eingestellt.
Ist das Hörgerät jedoch eine Selbstverständlichkeit geworden, läßt dieser Experimentiertrieb erfahrungsgemäß schnell nach. Die Hörgeräteträger bleiben dann die allermeiste Zeit in der Hörgeräteautomatik oder bei einem bevorzugten Programm. Andere Programme werden nur noch sehr selten aktiv eingestellt.
Das ist aber auch gut so. Denn die Hörgeräte sollen eine zuverlässige und möglichst wartungs- und bedienungsarme Gesundheitsunterstützung sein.
Auf der anderen Seite bedeutet das aber auch, dass man es sich vor dem Kauf ganz gründlich überlegen sollte, ob man wirklich Dutzende Kanäle und zig Programme benötigt. Das macht die Hörgeräte nämlich im Einzelfall nur unnötig teuer.
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