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Gebrauchte Hörgeräte – lieber nicht oder vielleicht doch?

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Bei Ebay werden immer wieder gebrauchte Hörgeräte angeboten. Meistens stammen diese von Hörgeräteträgern, die selbst neue Hörgeräte bekommen haben. Eine weitere Quelle sind Haushaltsauflösungen von Leuten, die verstorben sind.
Ab und zu verkauft auch jemand eine ganze Sammlung von Schubladengeräten.

Grundsätzlich halten wir Experten von hoergeraete-info.net gebrauchte Hörgeräte nicht für sinnvoll.

Das hat mehrere Gründe, die wir in diesen Artikeln hier ausführlich betrachtet haben:

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alte Hörgeräte kaufen – ratsam?

10 gute Gründe gegen gebrauchte Hörgeräte

Nicht mehr benutzte Hörgeräte ein Schnäppchen

Gebrauchte Hörgeräte wertlos oder wertvoll?

In Kürze: Meistens lohnt sich der Kauf gebrauchter Hörgeräte nicht. Die ehemals bezahlten hohen Preise sind die Geräte schon nach recht kurzer Zeit nicht mehr wert.
Außerdem sind Funktion und Beschädigungen zweifelhaft.
Der entscheidende Grund für unsere ablehnende Haltung ist aber, dass gebrauchte Hörgeräte von anderen Menschen Ihnen nicht helfen können. Hörgeräte sind medizinische Hilfsmittel, die einer Anpassung durch den Hörakustiker erfordern.

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Hier einen Hörakustiker zu finden, der sich an alte „abgenudelte“ Hörgeräte heranwagt, dürfte ebenso schwierig sein, wie jemanden zu finden, der das auch noch zu einem erträglichen Preis macht.
Viel Freude hat man an den gebrauchten Hörgeräte meist schon deshalb nicht, weil die Lebensdauer der Apparate begrenzt ist. So kann das „neue“ Schätzchen schon nach kurzer Zeit irreparabel den Geist aufgeben.

Aber es gibt eine Ausnahme, bei der man sich dennoch gebrauchte Hörgeräte kaufen kann

Aktuelle Spitzenmodelle der großen Hersteller kosten für beide Ohren zusammen schnell mal an die 7.000 Euro oder mehr.
Wenn Personen versterben, die gerade eben erst mit den neuesten Hörgeräte versorgt wurden, kennen die Angehörigen manchmal den Preis nicht.
Erst neulich sind 2 Stück Oticon Opn1, die sicherlich pro Stück an die 2.000 Euro wert sind, für gerade einmal 600 Euro versteigert worden.

Dann sind gebrauchte Hörgeräte natürlich ein Schnäppchen!
In diesem konkreten Fall hatte der Betreffende die Geräte noch nicht einmal ausprobiert, geschweige denn getragen.

Eins ist jedoch zu beachten:

Überall tummeln sich Betrüger. Auch unter den Anbietern von Hörgeräten im Internet.
Seien Sie deshalb immer vorsichtig, wohin und an wen Sie Geld überweisen. Nutzen Sie, wenn möglich, die Möglichkeit, sich die Artikel in echt anzuschauen.
Stellen Sie Rückfragen, bitten Sie um weitere Fotos. Diese sollten das Produkt im heimischen Umfeld zeigen und keine Katalogbilder.

Lesen Sie sich die Auktionsbeschreibungen genau durch. Handelt da wirklich ein Privatmann oder ist es ein Händler?
Lesen Sie die Bewertungen des Anbieters.

Fragen Sie unbedingt jemanden, der sich auskennt um Rat!

Fazit – Gebrauchte Hörgeräte:

Wenn Sie genau wissen, was Sie tun, wenn Sie sich mit den verschiedenen Hörgerätetypen genau auskennen, dann kann evtl. der Kauf eines brandaktuellen Hörgeräts im Internetauktionshandel interessant sein.
Es gibt aber Risiken.
Deshalb sollten Sie immer Fachleute um Rat fragen.
Bei solchen Schnäppchen lohnt sich dann auch die Ausgabe beim Hörakustiker, um sie einstellen zu lassen. Rechnen Sie also mit Folgekosten!
Gebrauchte Hörgeräte können im Einzelfall sinnvoll sein, in der Regel sind sie es aber nicht.

https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6rger%C3%A4t


Ich lese selten so viel Müll, als wenn es darum geht, ob man gebrauchte Hörgeräte verwenden kann.

Kommen wir zu den Mythen um gebrauchte Hörgeräte:

1. Das ist gegen das Medizinprodukte-Gesetz

Dazu heißt es im Netz beispielsweise: Das entspricht nicht den in Deutschland gültigen Vorgaben für den Vertrieb von Medizinprodukten.

Als Privatmann geht Sie das Medizinproduktegesetz nichts an. Sie können sich, wenn Sie möchten auch ein gebrauchtes Holzbein oder ein benutztes Gebiss kaufen.
Nur wenn Sie oder derjenige von dem Sie das gebrauchte Gerät beziehen wollen, einen gewerblichen Handel damit treiben, kommen sie mit dem Medizinproduktegesetz in Berührung.
Beim Verkauf von Privat an Privat ist das aber nicht so.

2. Hygienische Bedenken spielen eine Rolle

Ich schrieb ja oben schon plakativ, dass man sich auch gebrauchte Zahnprothesen oder ein Holzbein kaufen kann.
Ob der Einsatz eines gebrauchten Gesundheitsproduktes für Sie infrage kommt, bleibt Ihnen überlassen.

Bei einem Hörgerät haben wir es in der Regel mit Hinter-dem-Ohr-Geräten zu tun, die auch noch weitestgehend wasserdicht sind.
Alleine beim Gerät selbst würde ich nach einer gründlichen Reinigung keinerlei hygienische Bedenken haben.

Eine maßgefertigte Otoplastik, die schon jemand anders im Ohr hatte, werden Sie sich kaum ins Ohr stecken wollen. Hier wäre sowieso eine Neuanfertigung notwendig.

3. Hörgeräte sind Maßanfertigungen

Dazu heißt es im Netz an prominenter Stelle: „Wesentlich wichtiger ist allerdings, dass ein gebrauchtes Hörgerät an das individuelle Hörproblem des Vornutzers angepasst wurde und zu keinem weiteren Gehör passt.“

Das ist ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Jedes Hörgerät, auch ein vollkommen neues, muss an den jeweiligen Patienten angepasst werden.
Ein werksneues Hörgerät erfüllt auch nicht Ihre persönlichen Bedürfnisse.
Deshalb muss selbstverständlich das gebrauchte Gerät an Sie angepasst werden. Das gilt für die Einstellungen in der Software.
Jegliches maßgefertigtes Zubehör, wie ein Ohrpassstück, das nach individuellem Abdruck gefertigt wurde, muss sowieso neu gemacht werden.

4. Geld von der Kasse gibt es nur für neue Geräte

Tja, das stimmt natürlich. Die Kassen und ihre Versorgungspartner zahlen und liefern nur neue Geräte.
Aber ein Mensch, der sich im Netz nach gebrauchten Geräten umschaut, wird wohl kaum deshalb suchen, weil er von der Kasse ein Gerät bezahlt bekommen würde.
Er sucht entweder, weil er keinen Zuschuss bekommt, oder aber über das, was vom Zuschuss bezahlbar ist, hinaus ein besseres Hörgerät zu bekommen.

Ganz wichtig: Sie können Sich nicht einfach ein gebrauchtes Hörgerät kaufen oder geben lassen und dann für sich verwenden.
Ein Hörgerät muss immer ganz individuell auf Sie abgestimmt werden. Eventuell notwendige Ohrpassstücke sind Maßanfertigungen, die extra für Sie gemacht werden müssen.

Das bedeutet, dass Sie auf jeden Fall einen kompetenten Hörakustiker an Ihrer Seite brauchen. Der muss das Gerät überprüfen und auf Ihre Bedürfnisse hin optimieren.
Er muss auch ggfs. eine Otoplastik fertigen.

Das macht aber nicht jeder. Es liegt auf der Hand, dass diese lieber neue Geräte verkaufen.
Aber wenn Sie klipp und klar sagen, dass Sie anderweitig gar keine Hörgerätversorgung bekommen können, und wenn Sie bereit sind den nicht unerheblichen Aufwand zu bezahlen, dann wird Ihnen auch geholfen.

Sie werden aber bei verschiedenen Akustikern nachfragen müssen.

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Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

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