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Hörgeräte besser als ihr Ruf: Deshalb ist das so

josie18

Immer wieder untersuchen Hörgerätehersteller und diverse Stellen die Zufriedenheit der Hörgeräteträger. In teils aufwendigen Studien, teils aber auch nichtssagenden „Kundenbefragungen“ soll herausgefunden werden, wie sehr die Schwerhörigen mit ihren Hörgeräten zufrieden sind.

Das ist alles schön und gut, aber man muss nur mit den Hörakustikern sprechen, dann weiß man wo der Hase lang läuft.
Überlegen wir doch einmal gemeinsam, in wer alles Urteile zu Hörgeräten abgibt.

  1. Leute, die selbst keine Hörgeräte benötigen und sie nur aus früheren Tagen als klobige, beigefarbene Hörklötze kennen.
  2. Personen, die noch sehr jung sind, und die Hörgeräte mit Altsein und Behinderung gleichsetzen.
  3. Menschen, die gerade ein Hörgerät bekommen haben und erste Erfahrungen sammeln.
  4. Hörgeräteträger, die die Geräte entnervt in die Schublade gepackt haben.
  5. Unzufriedene, die einen sehr hohen Erwartungsanspruch haben, denen Hörgeräte nicht gerecht werden können.
  6. Schwerhörige, die tatsächlich schlecht versorgt sind und mit ihren Hörgeräten zu Recht unzufrieden sind.
  7. Leute, die sich sehr viel mit dem Thema Hörgerät und Hörgerätetechnik beschäftigen, um das Letzte aus den Geräten herauszukitzeln.

Schauen wir uns die Gruppen einmal näher an:

  1. Leute, die selbst keine Hörgeräte benötigen und sie nur aus früheren Tagen als klobige, beigefarbene Hörklötze kennen.

    Hier sind Plattformen, wie unser hoergeraete-info.net sehr wichtig. Hier und auch durch die Werbung der Hörgerätehersteller werden die Menschen informiert, dass Hörgeräte toll sind. Sie sind heute klein, nahezu unsichtbar und wahre „Alleskönner“.

  2. Personen, die noch sehr jung sind, und die Hörgeräte mit Altsein und Behinderung gleichsetzen.

    Diese jungen Leute werden sich umschauen, wenn sie das erste Mal jemandem begegnen, der mit seinen unsichtbaren Hörgeräten telefoniert oder Spotify streamt. Hörgeräte sind auf dem Weg zum Lifestyle-Produkt. Es gibt mittlerweile eine immer größer werdende Zahl von Managerinnen und Managern, die die kleinen winzigen Helfer im Ohr tragen, ohne dass sie eine Hörbeeinträchtigung haben. Sie schätzen einfach den Komfort, den diese Winzlinge bringen.

  3. Menschen, die gerade ein Hörgerät bekommen haben und erste Erfahrungen sammeln.

    Aller Anfang ist schwer. Wir predigen immer wieder: Man kann sich nicht einfach ein Hörgerät ins Ohr stecken und glauben, man höre auf Anhieb besser.
    Vielmehr muss sich der Schwerhörige an die Hörsysteme und die neuen Klänge gewöhnen. Auch das Hörgerät muss sich „gewöhnen“, indem der neue Hörgeräteträger seine Erfahrungen der ersten Wochen und Monate akribisch dem Hörakustiker meldet und der daraufhin die Geräte immer mehr optimiert.
    Naturgemäß stürmen aber etliche dieser Hörgeräteneulinge in Internetforen und Chatgruppen, weil sie Fragen haben, die ihnen der Hörakustiker oder HNO-Arzt nicht beantwortet hat.
    Dbaie gilt: Keine Frage ist dumm! Jeder Frage kann auch den Experten vor Ort gestellt werden. Gerade, wenn Sie unzufrieden sind, sollten Sie das direkt mit dem Hörakustiker besprechen.

  4. Hörgeräteträger, die die Geräte entnervt in die Schublade gepackt haben.

    Wenn der Hörgeräteträger sich nicht die Zeit gibt, die Gewöhnung an die Hörgeräte zu durchlaufen, kommt es zu Anfangsschwierigkeiten. Man darf einfach mit sich, dem Hörgerät und dem Hörakustiker nicht zu ungeduldig sein. Unser Gehör muss erst lernen, mit dem neuen Hören umzugehen. Das geht nicht von heute auf morgen. Das wissen die Hörakustiker und sie sagen das auch ihren Kunden.
    Wenn diese aber zu ungeduldig sind und mit der Brechstange einen sofortigen Hörerfolg wollen, dann kann das nur in die Hose gehen. Die Hörgeräte landen in der Schublade, weil sie nicht lange genug und nicht regelmäßig getragen wurden. Zurück bleiben unzufriedene Hörgeräteträger.

  5. Unzufriedene, die einen sehr hohen Erwartungsanspruch haben, denen Hörgeräte nicht gerecht werden können.

    Diese Leute gibt es auch. Sie gehören zu den Menschen, die eine übersteigerte Erwartungshaltung gegenüber Hörgeräten und Hörakustikern haben. Oft probieren diese Leute Dutzende von Hörgeräten aus, und sind dann mit keinem zufrieden. Viele stellen sich tatsächlich vor, man können gutes Hören verschrieben bekommen und beim Hörakustiker kaufen. Mit einem Hörgerät geht man aber immer einen Kompromiss ein. Am Ende der Prozedur steht gutes Hören. Ist man aber damit nicht zufrieden, dann kann einem auch das beste Hörgerät der Welt nicht helfen.

  6. Schwerhörige, die tatsächlich schlecht versorgt sind und mit ihren Hörgeräten zu Recht unzufrieden sind.

    Nicht jeder Hörakustiker nimmt sich wirklich ausreichend Zeit. Wie in jedem Beruf gibt es auch bei den Hörgeräteakustikern ganz tolle und ganz miese…
    So kommt es, dass es doch Kunden gibt, die einfach schlecht beraten wurden, bei denen die Hörgeräte einfach nur nach einer ersten Grundanpassung „über die Ladentheke geschoben“ wurden. Eine Hörgeräteanpassung kann (muss aber nicht) viele Sitzungen beinhalten, und zwar so lange, bis die Geräte toll arbeiten. Das wird aber nicht immer so gemacht. Sicher, das kann auch am Kunden liegen. Aber wenn die Geräte am Ohr nicht richtig spielen, ist die langfristige Unzufriedenheit sehr groß.

  7. Leute, die sich sehr viel mit dem Thema Hörgerät und Hörgerätetechnik beschäftigen, um das Letzte aus den Geräten herauszukitzeln.

    Es ist hochinteressant, sich mit der Hörgerätetechnik auseinanderzusetzen, Geräte zu vergleichen und sich über technische Neuerungen auszutauschen. Leute, die das tun, haben viele Meinungen zu Hörgeräten. Aber oft handelt es sich um ein „Jammern auf hohem Niveau“. Das bedeutet, dass hier oft Geräte als schlecht bezeichnet werden, weil sie in den Fachkreisen der Hochinteressierten bestimmten Anforderungen nicht gerecht werden. Für den Normalbürger sind diese Geräte aber einwandfrei und toll.

Es gibt bestimmt noch ein paar andere Gruppen, die wir hätten nennen können, aber das dürften einmal die wichtigsten sein.

Kommen wir zu unserem eingangs geschriebenen Satz zurück:
Statt vieler Studien kann man auch die Hörakustiker fragen (was ja auch geschieht!).
Dann wird einem jeder Hörgeräteakustiker sofort bestätigen, dass weit über 90% seiner Kunden hochzufriedene Hörgeräteträger sind.
Diese Leute wurden getestet, beraten, versorgt und nachversorgt und hätten niemals einen Grund, sich über ihre Hörsysteme nachteilig zu äußern.
Die zufriedenen Hörgeräteträger ist eine große schweigende Masse.

Wie bei allem stechen aber die Aussagen der wenigen Unzufriedenen und derjenigen, die sich gtar nicht auskennen, immer besonders deutlich hervor.
So kann leicht der Eindruck entstehen, Probleme gäbe es bei jedem Hörgeräteträger und mit jedem Hörgerät.

Das ist aber von der Wirklichkeit sehr weit entfernt. Tatsächlich sind eben die allermeisten Hörgeräteträger hochzufrieden.

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