Kommen jetzt Apple Hörgeräte? Apple AirPods Pro: Vom Kopfhörer zum Hörgerät? Die Hörgeräte-Branche muss sich warm anziehen: Mit dem bald kommenden Update von Apples iPhones auf iPhone Betriebssystem iOS 14 bekommen auch die AirPods Pro einige neue Features. Manche unken, dass sie damit zur echten Konkurrenz für Premium-Hörgeräte aufsteigen könnten. Ein entscheidender Marktvorteil für die Kopfhörer von Apple soll sein: Im Vergleich zu Hörgeräten haben sie ein deutlich besseres Image. Was ist da dran?
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- iOS 14: Wird das neue Update von Apple die Hörgerätebranche revolutionieren?
- Apple AirPods Pro mit IOS 14 Iphone als Apple Hörgerät
- Doch Vorsicht ist geboten
- Risiko für das Gehör
- Selbst gemachtes Audiogramm? Ein Witz
- Kein Besuch beim Hörakustiker? Selbstversorgung bietet Gefahren
- Aufbau und Funktion der AirPods Pro Ohrhörer
- Apple Airpods Pro Unterschiedliche Silikontips
- Der Chip ist leistungsfähig, aber weit entfernt von Hörgeräte-Chips
- Noise Cancelling der Hörgeräte und Apple Hörgeräte
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten
- Fazit Apple Hörgeräte:
- Kein medizinisches Produkt: Ohrhörer können schädlich sein
- Audiogramm nur vom HNO oder Hörakustiker!
- Formfaktor spricht gegen Apple Hörgeräte
iOS 14: Wird das neue Update von Apple die Hörgerätebranche revolutionieren?
Für den Herbst 2020 ist das nächste große iOS-Update von Apple angekündigt. In einer Pressemitteilung vom 22.06.2020 hat der Konzern aus Cupterino / Kalifornien einige Neuheiten des Smartphone-Betriebssystems iOS 14 vorgestellt. Es heißt unter anderem: „AirPods erhalten dank automatischer Geräteumschaltung die Fähigkeit, Audio nahtlos zwischen Apple-Geräten umzuschalten. Räumliches Audio mit dynamischer Verfolgung von Kopfbewegungen ermöglicht ein theaterähnliches Erlebnis mit den AirPods Pro. Durch die Anwendung von Audiofiltern mit Richtungssteuerung und die subtile Anpassung der Frequenzen, die jedes Ohr empfängt, können Klänge praktisch überall im Raum platziert werden, um ein eindrucksvolles Hörerlebnis zu bieten. Bedienungshilfen beinhalten Headphone Accommodations, das leise Töne verstärkt und Audio so abstimmt, damit Musik, Filme, Telefonanrufe und Podcasts knackiger und klarer klingen…“
Apple AirPods Pro mit IOS 14 Iphone als Apple Hörgerät
Es liest sich eher nebensächlich, könnte aber die Hörgerätewelt revolutionieren, meinen einige. Denn sie glauben, dass durch diese neuen Features einen der größten Marktvorteile für Premium-Hörgeräte in Luft auflöse. Mit dem neuen iOS 14 ist nämlich eine Verstärkung bestimmter Frequenzen möglich, die sich nach dem individuellen Hörvermögen des Trägers richten. Aus einem Zusatznutzen für gut hörende Menschen würde damit nahezu ein Hörgeräte-Ersatz für Menschen mit Hörproblemen. Aus den AirPods würden sozusagen „Apple Hörgeräte“.
Doch Vorsicht ist geboten
Viele smarte Geräte können heute schon Funktionen aus dem Bereich Gesundheit und Medizin bieten. Eine simple Badezimmerwaage kann heute das Körperfett messen, den BMI ausrechnen und auf Wunsch auch noch Ernährungstipps geben. Die AppleWatch kann ein EKG erstellen und den Schlaf tracken. Aber käme wirklich jemand auf die Idee, diesen schönen Zusatznutzen der Geräte als Ersatz für eine Untersuchung beim Arzt herzunehmen?
Risiko für das Gehör
Medizinische Hörgeräte verfügen über zahlreiche Schutzfunktionen, um die Ohren ihrer Träger vor Schaden zu bewahren. Dazu gehört nicht zuletzt, dass die Hörgeräte hinsichtlich Lautstärke und Frequenzverstärkung / -verschiebung und Kompression Hochleistungsgeräte sind, die über Jahrzehnte genau auf diesen Nutzen hin optimiert wurden. Ein sinnvoller Einsatz ist nur nach einer fahchkundigen Anpassung durch einen gelernten Hörakustiker möglich. Wer da selbst mit simplen Ohrhörern an sich hermdoktort, der riskiert sein Gehör.
Selbst gemachtes Audiogramm? Ein Witz
Die Benutzer sollen, so heißt es in amerikanischen Blogs, mit Apps von Drittanbietern ihr eigenes Audiogramm erstellen. Ohne geeichte Messkopfhörer, ohne kalibriertes Audiometer, sondern einfach so nach dem Gefühl. So ein selbst erstelltes Audiogramm soll dann die Grundlage für die hörgeräteähnlichen Einstellungen der „Apple Hörgeräte“ dienen. In den Augen der Experten ein Witz.
Kein Besuch beim Hörakustiker? Selbstversorgung bietet Gefahren
Das alles soll funktionieren, ohne einen Fuß vor die Tür zu setzen oder dem Ohrenarzt oder Hörgeräteakustiker einen Besuch abzustatten. Manche vermuten sogar:
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Doch eher wird das Gegenteil Wirklichkeit. Denn schon heute können nahezu unsichtbare, von der Krankenkasse kräftigt subventionierte und vom Arzt verordnete Hörgeräte problemlos Musik streamen, den TV-Ton in die Ohren übertragen und als drahtlose Freisprechtelefonanlage dienen. Das gibt es derzeit bei Hörgeräten nur im mittleren bis oberen Preissegment, aber Technik wird – wie wir alle wissen – immer kleiner und preiswerter. Es gibt derzeit keinen Grund, das Risiko einzugehen, sich das Gehör zu ruinieren.
Aufbau und Funktion der AirPods Pro Ohrhörer
AirPods Pro In-Ears haben zwei Mikrofone. Das von außen sichtbare hat eine etwas größere Öffnung, die mit einem Gewebe bedeckt ist. Sie nimmt die Umgebungsgeräusche auf und leitet diese an den Chip weiter. Der Verstärker der AirPods reguliert im Zusammenwirken mit dem H1-Chip die Lautstärke. Der zwischen beiden Mikrofonen eingebaute Lautsprecher (der sogenannte High-Excursion Tieftöner) sorgt für eine Verstärkung der tieferen, basslastigen Frequenzen. Im H1-Chip sollen zehn Audiokerne verbaut sein, die für den reibungslosen Ablauf sämtlicher Funktionen sorgen sollen.
Apple Airpods Pro Unterschiedliche Silikontips
Im Lieferumfang der „Apple Hörgeräte“ befinden sich Silikontips in drei unterschiedlichen Größen, die sich dem Ohr anpassen. Leider passen aber diese Silikontips nicht in jedes Ohr. Eine unserer Redakteure kann Apple AirPods nicht tragen, da sämliche Ohrstöpsel zu groß für ihn sind. Das dezimiert ganz deutlich die Zahl derer, die von einem Apple Hörgerät profitieren könnten.
Der Chip ist leistungsfähig, aber weit entfernt von Hörgeräte-Chips
Andere kabellose In-Ears und auch die modernen, digitalen Hörgeräte sind heutzutage mit der aktiven Geräuschunterdrückung Active Noise Cancelling (ANC) ausgerüstet. Durch sie können störende, monotone, nervende Umgebungsgeräusche wie Motorengeräusche neutralisiert werden. Bei den „Apple Hörgeräten“ wird das ANC durch die clevere Kombination von zwei Verfahren erreicht: Das nach außen gerichtete Mikrofon nimmt den Umgebungsschall auf und leitet ihn an den eingebauten ANC-Chip weiter.
Noise Cancelling der Hörgeräte und Apple Hörgeräte
Der ANC-Chip analysiert den Umgebungsschall und berechnet anhand eines speziellen Algorithmus ein gegenphasiges Signal, den sogenannten Gegenschall. 200-mal pro Sekunde wird diese Überprüfung vorgenommen, sodass der Antischall ständig neu angepasst werden kann. Dieser Gegenschall kann die Geräusche aus der Außenwelt fast hundertprozentig aufheben, was mitunter sehr fremd und ungewöhnlich klingt und von vielen als extrem unangenehm empfunden wird. Deshalb sollte man die „Apple Hörgeräte“ auch nicht im Straßenverkehr tragen.
Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Bei modernen, digitalen Hörgeräten der mittleren und Premiumklasse erfolgt die Unterdrückung von Störgeräuschen mithilfe der sehr bewährten Richtmikrofontechnologie. Dabei unterscheiden die Hörgeräte zwischen Nutzsignal und Störschall. Damit der Schwerhörige das Nutzsignal (also meist die Stimme des Gesprächspartners) aus den Umgebungsgeräuschen heraushören kann, dreht er sich ja meist zum Gesprchspartner bzw. zur Soundquelle hin. Da beide Mikrofone hintereinander geschaltet sind, nimmt das zweite Mikrofon das Nutzsignal zeitverzögert und aus einer etwas anderen Position auf. Der Prozessor des Hörgeräts analysiert nun die Nutzsignal-Daten und verstärkt sie digital. Außerdem unterdrückt der Chip störende Nebengeräusche. Dies macht er mit einer weiteren Technik, die je nach Hörgeräte-Marke ANC, ASU oder ähnlich heißt.
Fazit Apple Hörgeräte:
Apple geht den Weg, seine Produkte immer behindertenfreundlicher zu gestalten. Alte und eingeschränkte Personen sollen mit diesen Produkten nicht nur zurecht kommen, sondern auch noch einen echten Mehrwert daraus ziehen können. Das ist grundsätzlich löblich und der richtige Weg. Allerdings können Ohrhörer, auch wenn sie über eine tolle Hard- und Software verfügen, derzeit noch keine Hörgeräte ersetzen. Es wird allenthalben so getan, als sei es mit etwas lauter machen und etwas Frequenzen verändern schon getan.
Kein medizinisches Produkt: Ohrhörer können schädlich sein
Aber ein medizinisches Hörgerät kann mehr, wesentlich mehr. Vor allem punktet es durch die verpflichtende Abgabe über Hörakustiker. Denn nur der Ohrenarzt und der Hörakustiker können ein fachlich korrektes und medizinisch verwendbares Audiogramm erstellen. Das hilfsweise mit einer anderen App zu Hause zu versuchen, kann nur grobe Annäherungswerte liefern. Das alles macht noch keine Apple Hörgeräte.
Audiogramm nur vom HNO oder Hörakustiker!
Mit dem richtigen Audiogramm und nicht dem Ergebnis eines selbstgestrickten Hörtests kann ein Hörakustiker medizinisch korrekte Hörgeräte anpassen. Dabei greift er auf Hörgeräte aus industrieller Vorfertigung zurück. Aber ein Hörgerät wird erst daraus, wenn der Hörakustikmeister, der seinen komplizierten Beruf von der Pike auf gelernt hat, diese eingestellt hat. Auch funktionieren Hörgeräte nur dann wirklich richtig, wenn sie mit einem maßgefertigten Ohrpassstück getragen werden. Das können Fertigohrhörer mit drei bis vier beiliegenden Ohrstöpseln nicht leisten.
Formfaktor spricht gegen Apple Hörgeräte
Außerdem sind Hörgeräte in den letzten Jahren immer kleiner geworden. Die kleinsten Vertreter ihrer Art, können bald wie eine Kontaktlinse auf dem Trommelfell getragen werden, oder sie stecken, wie das Lyric von Phonak tief im Gehörgang und sind von außen komplett unsichtbar. Auch größere Hörgeräte werden als IdO-Gerät im Gehörgang oder als HdO-Gerät versteckt hinterm Ohr getragen. Ob sich Leute darauf einlassen, stattdessen weiße Apple Hörgeräte als Stöpsel in den Ohren zu tragen, die ein bißchen so wirken, als hinge einem da ein Tampon am Ohr?
Die Airpods mögen sehr gute Hörgeräteeigenschaften haben. So können sie einem Schwerhörigen vorerst in der Übergangsphase bis zum Erwerb richtiger Hörgeräte eine Hilfe sein. Ein wirklicher Ersatz oder gar „Apple Hörgeräte“ sind die AirPods hingegen nicht. Wer an einer Behinderung oder Erkrankung leidet sollte tunlichst ärztlichen Rat suchen und nicht selbst an sich herumexperimentieren, auch wenn das Internet etwas anderes glauben machen will.
Links Apple Hörgeräte:
Was meinen Sie zu Apple Hörgeräten? Schreiben Sie uns gerne Ihre Meinung über Apple Hörgeräte.
Links:
https://hoergeraete-info.net/verbraucherportal-hoergeraete-meist-nur-schwindel/
https://hoergeraete-info.net/phonak-audeo-marvel-pfeifen-im-ladecase/
https://hoergeraete-info.net/signia-styletto-connect-x-prima-hoergeraet/
https://hoergeraete-info.net/hosenbund-dehnen-hose-weiter-machen-ohne-naehen-so-gehts-inch-master/
https://hoergeraete-info.net/elon-musk-will-in-unsere-gehirne-eindringen/
https://hoergeraete-info.net/wie-viele-hoergeraete-gibt-es/
https://hoergeraete-info.net/verdienst-hoerakustiker-klasse/
https://hoergeraete-info.net/hoergeraete-das-leistet-die-aok/
https://hoergeraete-info.net/passwort-hoerakustiker-gibt-hoergeraet-nicht/
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