Ohrenschmalz bildet sich bei jedem Menschen. Hörgeräteträger haben verstärkt damit zu tun.
Zum einen kann Ohrenschmalz die Leistung der Hörgeräte beeinflussen oder sogar stören.
Zum anderen kann durch das Tragen der Hörgeräte die Bildung von Ohrenschmalz verstärkt werden.
Ohrenschmalz, oder Cerumen, wie es auch genannt wird, gehört zum Alltag jedes Hörakustikers. Es ist weder giftig, noch gibt es sonst einen Grund, sich davor zu ekeln. Vor allem ist es kein Schmutz, sondern ein antibakteriell wirkendes Sekret, das auf natürliche Weise unsere Ohren sauber hält.
Übertriebene Hygiene, etwa mit Wattestäbchen, ist hier also überflüssig.
Tipp: Als Hörgeräteträger sollten Sie mindestens alle 6-8 Monate Ihre Gehörgänge auf Ohrenschmalz kontrollieren lassen.
Es können sich Pfropfen oder Klumpen bilden. Diese Kontrolle kann Ihr Hörakustiker oder Ihr Ohrenarzt vornehmen. Die Entfernung obliegt dem Arzt.
Im Zusammenhang mit Ohrenschmalz erreicht uns folgende Zuschrift:
Sehr geehrte Herren,
ich wende mich heute mit einem kleinen Problem an Sie. Ich bin Rentnerin, 69 Jahre alt und trage seit 9 Jahren Hörgeräte.
Regelmäßig alle 4 Monate besuche ich meinen Hörgeräteakustiker. Ich lasse die Geräte nachschauen, reinigen und nehme dann immer frische Batterien mit.
Dabei gefällt mir eins nicht. Als erstes nimmt der Hörgeräteakustiker immer meine Hörgeräte und Sagrotan. Mit einem etwas angewiderten Gesicht sprüht er dann meine Otoplastiken ein und säubert sie. Dazu zieht er sich immer Gummihandschuhe an und erweckt so in mir den Eindruck, als ob ich ihm etwas sehr Ekliges und Schmutziges vorlege.
Dabei reinige ich die Ohrstücke immer gründlich, bevor ich zu ihm gehe.
Schon wie er die Teile mit spitzen Fingern anfasst, so als ob ich ihm radioaktiven Müll geben würde. Ich bin doch nicht Schuld an diesen leichten Ablagerungen, das ist doch etwas Natürliches.
Kann man nicht auf die Hörakustiker einwirken, dass die ihren Ekel nicht so zur Schau stellen?
Oder ist das kein generelles Problem.
Mir geht es jedenfalls nicht gut dabei und ich überlege ernsthaft, ob ich die nächste Hörgeräteanschaffung nicht in einem anderen Laden mache.
Menschen haben natürlich eine unterschiedlich hohe Ekelschwelle. So gibt es ganz sicher auch unter den Hörakustikern einige wenige, die Cerumen eklig finden. Grundsätzlich muss man dann sagen: Augen auf bei der Berufswahl.
Aber es ist dann halt eben so.
Grundsätzlich sollte der Hörakustiker, da haben Sie vollkommen recht, dem Kunden nicht den Eindruck vermitteln, Cerumen sei etwas Schlimmes oder Schmutziges.
Ja, er sollte sogar eindringlich darauf hinweisen, wie natürlich und gut Ohrenschmalz letztendlich ist.
Wenn er oder sie Probleme damit hat, soll er die Hörgeräte mit in einen Nebenraum nehmen und dort eben reinigen. Dann sieht der Kunde nicht, dass ihm der Umgang damit etwas ausmacht.
Es ist aber so, dass ich in all den vielen Jahren nur ganz, ganz wenige Hörakustiker bzw. Angestellte erlebt habe, bei denen das so ist.
Ohrenschmalz gehört eben zum Beruf dazu, so wie Schuppen zum Beruf des Friseurs.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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