Wer aus Alters- oder Krankheitsgründen körperlich eingeschränkt ist, hat Anspruch auf eine ganze Reihe von Hilfsmitteln.
Das reicht von der orthopädischen Schuheinlage über Rollatoren und Rollstühle bis hin zu Hörgeräte, Prothesen und Treppenliften.
Viele Menschen tragen mit Begeisterung Hörgeräte. Denn diese kleinen Helfer geben recht schnell wieder ein gutes Hören zurück und ermöglichen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben.
Dennoch scheuen sich noch weit mehr Menschen, Hörgeräte zu tragen. Sie befürchten, als krank, behindert oder dumm angesehen zu werden. Komischerweise tragen aber fast alle der Betroffenen wie selbstverständlich eine Brille.
Mit einer Brille, so sagen es viele, sieht man ja sogar noch gebildet aus. Ein Hörgerät hat eher was von einer Versehrtenversorgung.
Dabei sind Hörgeräte genauso wichtige Alltagsbegleiter, wie beispielsweise der Notruftaster zum Umhängen, das Seniorentelefon oder der Rollator.
Der Betroffene muss sich nur mit diesen Hilfsmitteln arrangieren und einsehen, dass sie ihm das Leben erleichtern.
Für niemanden ist es leicht, zum ersten Mal mit einem Rollator auf die Straße zu gehen. Alle kannten ihn ohne dieses Hilfsmittel und nun hat er den „Rentnerchopper“ dabei.
Aber jeder wird sofort einsehen, wie wichtig dieses Hilfsmittel für den Betroffenen ist. Ohne den Rollator bliebe ihm nichts anderes übrig, als zu Hause zu bleiben und die eigenen vier Wände nicht mehr zu verlassen.
Trotzdem werden viele Hilfsmittel nicht in Anspruch genommen. Die Angst, gebrechlich zu wirken, spielt hier eine große Rolle.
Oft ist den Betroffenen aber gar nicht bewußt, um wieviel besser ihr Leben mit dem Hilfsmittel sein könnte.
So kenne ich eine ganze Reihe älterer Leute, die heute begeisterte Hörgeräteträger sind. Sie alle wohnen im gleichen Seniorenheim und haben sich in etwa gleichzeitig wegen der Anschaffung von Hörgeräten gemeldet.
Was war der Auslöser dafür? Der Auslöser war „Essen auf Herd“. Mit diesem Begriff „Essen auf Herd“ beschreibt die Feuerwehr einen Einsatz, bei dem sie wegen sehr starker Rauchentwicklung alarmiert wird, und bei dem es sich am Ende herausstellt, dass lediglich Essen auf dem Herd vergessen wurde und verbrannt ist.
Meist gehen diese Einsätze glimpflich aus, aber natürlich kann auch schnell ein großer Brand daraus entstehen. Was viele gar nicht wissen, die meisten Todesopfer bei Bränden sind nicht dem Feuer, sondern dem Rauch zum Opfer gefallen.
Und genau so einen Einsatz ohne Feuer aber mit starkem Rauch hatte es in dem Seniorenheim gegeben. Erst durch dieses Vorkommnis ist vielen Senioren bewusst geworden, dass sie den Feueralarm gar nicht gehört haben.
Das hat den alten Herrschaften die Augen geöffnet. Glücklicherweise waren alle Betroffenen vom Pflegepersonal geweckt und in Sicherheit gebracht worden.
Gerade bei Hörgeräten gilt aber eins ganz besonders: Gewöhnen Sie sich langsam daran. Geben Sie dem Gerät eine Chance. Seien Sie geduldig mit sich selbst. Am Anfang wird alles zu laut, zu schlimm und zu heftig sein.
Das geht vorüber! Es hat gar keinen Zweck, gleich am Anfang viele Geräte zu probieren und ständig die Einstellungen verändern zu lassen. Geben Sie ihrem Gehirn genug Zeit, sich an die neuen Eindrücke zu gewöhnen.
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