Hörgeräte Preise sind oft ein Buch mit sieben Siegeln. Einige Hörakustiker hüllen sich komplett in Schweigen, andere werben mit den Preisen ganz offensiv im Internet. Wir haben das mal untersucht.
Übersicht Hörgeräte Preise
Die Preise sind von den Zusatzfunktionen abhängig.
- Die Hörgeräte Preise der Basisklasse reichen von 10 Euro bis 500 Euro.
- Die Preise der Mittelklasse liegen zwischen 500 Euro und 1.200 Euro
- Die Kosten für ein Hörgerät der Oberklasse liegen zwischen 1.200 Euro und 2.500 Euro.
Warum erfährt man keine Preise von Hörgeräten?
Hörgeräte Preise setzen sich aus mehreren Bestandteilen zusammen. Einmal ist das natürlich das hochwertige Hörgerät an sich. Zum anderen ist die Serviceleistung des Hörakustikers für Beratung, Einstellung, Reinigung und evtl. Reparaturen für ganze 6 Jahre mit im Preis enthalten. Außerdem steht Ihnen der Hörakustiker mindestens 6 Jahre lang begleitend zur Seite. Das alles zusammen kostet mehr, als das reine Hörgerät.
Da das dem Kunden erst einmal erklärt werden muss, weil er sonst denkt, die Geräte alleine würden den Preis ausmachen, scheuen sich manche Hörakustiker Hörgeräte Preise vorab zu nennen.
Was kostet ein Hörgerät in der Herstellung und im Einkauf?
Hörgeräte kosten in der Herstellung zwischen 100 und 1.000 Euro. Das beinhaltet nicht alleine die Material- und Fertigungskosten, sondern auch die Entwicklungs- und Forschungskosten.
Hörgeräte Preise resultieren auch daraus, dass die Hörgeräte nicht in einer so hohen Stückzahl gefertigt werden, wie andere elektronische Geräte. Außerdem ist bei der Fertigung eine ungeheure Präzision erforderlich, die vielfach nur durch Handarbeit erreicht werden kann.
Die Hörgeräte-Hersteller investieren Millionensummen in die Forschung und Entwicklung. Auch diese Beträge müssen durch den Verkauf der Geräte wieder hereinkommen.
Sagen wir, ein Unternehmen steckt 1 Mio. Euro in die Entwicklung eines elektronischen Geräts. Hinterher werden davon 10 Millionen Stück gefertigt. Somit fließen 50 €-Cent an Entwicklungskosten in den Preis jedes Geräts ein. Hörgerätehersteller investieren aber wesentlich mehr in die Entwicklung und fertigen dann aber keine 10-Millionen-Stückzahlen. Das bedeutet, das in die Hörgeräte Preise ein wesentlich höherer Anteil an Entwicklungskosten einfließt.
Auch im Einkauf liegen die Hörgeräte Preise niedriger, als im Verkauf an den Kunden. Aber das dürfte jedem klar sein. Kein Kaufmann kann es sich erlauben, ohne Kalkulation auszukommen.
Kalkulation bedeutet (grob gesagt), dass der Kaufmann alle seine Kosten zusammenrechnet und auf die Anzahl seiner Verkäufe umlegt. mieten, Versicherungen, Gas/Strom/Wasser, Kosten für die dauernde Fortbildung, Gehälter, Steuern, Gebühren…, alles das muss auch der Hörakustiker bezahlen. Bei ALDI gehen am Tag 3.000 Kunden durch den Laden. Alle Kosten werden auf tausende von Artikeln umgelegt. Da macht der Faktor dieser Nebenkosten nicht viel am einzelnen Artikel aus.
Beim Hörgeräteakustiker ist das, wie auch beim Optiker oder orthopädischen Schuhmacher völlig anders. Sie fertigen medizinische Hilfsmittel nach Maß und das nicht in großer Stückzahl.
So liegt es auf der Hand, dass ein Hörgerät, dass im Einkauf vielleicht 350,- € kostet, am Ende für mehr als das Doppelte über die Ladentheke gehen muss. Hörgeräte Preise bestehen also aus Hörgerät, Serviceleistung, Maßanpassung, Fertigung der individuellen Ohrstücke, Beratung, Nebenkosten, Vertriebskosten, Fortbildungskosten und Entwicklung-/Forschungskosten. Hier geht es nicht um billigste elektronische Massenware, sondern um ein hochspezialisiertes Gesundheitsprodukt.
Warum gibt es so große Hörgeräte-Preisunterschiede?
Es gibt keine Preisbindung bei Hörgeräten. Letztlich kann jeder Hörakustiker seine eigenen Preise kalkulieren. Dennoch gibt es einen Preisbereich innerhalb dessen sich der Hörgeräte Preis für ein bestimmtes Modell bewegt. Letztlich aber beruhen die Hörgerätepreise auf der individuellen Anpassung. Ein Hörgerät direkt vom Hörgerätehersteller ist nur ein industrielles Vorprodukt. Es wird erst durch die Anpassung des Hörakustikers zu einem individuellen medizinischen Hilfsmittel für diesen einzelnen Kunden.
Was kosten denn Hörgeräte? Wie hoch sind Hörgerätepreise?
Hörgeräte gibt es in unterschiedlichen Komfortstufen.
Hörgeräte zum Nulltarif
Das Nulltarif-Hörgerät deckt alle grundlegenden Leistungen ab, die ein Hörgerät haben muss. Die Hörgeräte basieren auf moderner Digitaltechnik. Unter anderem haben diese Hörgeräte eine Rückkopplungsreduzierung und eine leichte Störgeräuschabsenkung. Mit mindestens 4 Kanälen decken sie die wichtigsten Frequenzbereiche ab. Eine Anpassung an die eigenen Hörsituationen ist durch 3 individuelle einstellbare Hörprogramme möglich. Dieses Preissegment wird auch Basis-Segment oder Einsteiger-Klasse genannt. Die Preise von Hörgeräten sind in diesem Segment quasi Null.
Diese Hörgeräte reichen im Normalfall für den durchschnittlich Schwerhörigen vollkommen aus.
Preise für Hörgeräte Basis-Segment
– Eigenanteil für gesetzlich Versicherte: ab 10 Euro „Rezeptgebühr“ pro Ohr
– Privatpreis : ab 500-700 Euro pro Ohr
Hörgeräte Preise gehobenes Basis-Segment
Hörgeräte der Basisklasse sind treue Alltagsbegleiter. Durch Ihre automatischen Regelungen bieten diese Hörgeräte mehr Hörkomfort. Zusätzlich bieten sie Anbindung an Fernbedienungen und Zubehör, um auf die individuellen Bedürfnisse im Alltag einzugehen. In diesem Bereich erhalten sie optisch kleine Hörgeräte zu einem fairen Preis.
– Eigenanteil für gesetzlich Versicherte: ab 399 Euro pro Ohr
– Privatpreis: ab 990 Euro pro Ohr
Das müssen Sie im Standard-Segment bezahlen
Hörgeräte der Standardklasse verfügen über zusätzliche Funktionen, die den Hör-, Trage-, und Bedienkomfort erhöhen. Ab dieser Hörgerätekategorie wird fast ein natürliches Klangbild erreicht.
Automatisches Erkennen von Störgeräuschen und Sprache sorgen für einen deutlich höheren Komfort und störende Geräusche können gezielt unterbunden werden. Mit mehr Funktionen steigen auch die Hörgeräte Preise.
Ab dieser Kategorie gibt es die Hörgeräte auch in der Akkuvariante.
– Eigenanteil für gesetzlich Versicherte: ab 800 Euro pro Ohr
– Privatpreis: 1490 Euro pro Ohr
Das wird für Hörgeräte in der Komfortklasse verlangt
Hörgeräte in der Komfortklasse bieten ein verbessertes natürliches Klangergebnis. Unter anderem sind die Hörsysteme mit verbesserter und verfeinerter Technik ausgestattet, um ein möglichst gutes Sprachverstehen in geräuschvollen Hörsituationen zu bieten.
– Eigenanteil für gesetzlich Versicherte: ab 1500 Euro pro Ohr
– Privatpreis: ab 2190 Euro pro Ohr
Die Bezeichnungen der einzelnen Stufen sind nicht unbedingt festgelegt. Was bei einem Hörakustiker das „gehobene Segment“ ist, ist beim anderen die „Premiumklasse“.
Wir hoffen, dass Sie jetzt bei „Hörgeräte und Preise“ besser durchblicken.
Links:
https://hoergeraete-info.net/was-kostet-ein-hoergeraet-und-was-zahlt-die-kasse/
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