Seit zwei Jahren bin ich Nutzer von beidseitigen Hörgeräten und kämpfe ständig mit deren Handhabung.
Ich will mal gucken, ob ich Ihnen etwas Klarheit verschaffen kann.
Das Netz ist ja voll von Antworten zu allen möglichen Themen. Da kann man schon verzweifeln, weil man oft nicht erkennen kann, welche Tipps etwas taugen und welche Ratschläge purer Mist sind, ich verstehe Sie.
Sie haben Ihre Hörgeräte jetzt schon zwei Jahre. Nach dieser Zeit sollten Sie sich an die Hörgeräte bereits gewöhnt haben und keine Anfangsschwierigkeiten mehr haben.
Dazu gehört, dass man seine eigene Stimme als sehr fremd empfindet und auch auf Nebengeräusche sehr empfindlich reagiert.
Da das bei Ihnen aber der Fall ist, behaupte ich, dass Sie die Anfangsschwierigkeiten eben doch noch nicht überwunden und sich noch nicht an die Hörgeräte wirklich gewöhnt haben.
Das kommt ganz sicher davon, dass Sie die Hörgeräte nicht wirklich konsequent immer und lange tragen. Das ist nach Ansicht des Hörgeräte-Experten Peter Wilhelm aber von essentieller Bedeutung, wenn es mit den Hörgeräten klappen soll. Lesen Sie eventuell auch den von ihm herausgegeben Ratgeber „Nicht senil, nur schwerhörig…“, der insbesondere ausführlich auf diese Thematik eingeht und den richtigen Weg erklärt.
Es bringt Ihnen absolut nichts, wenn Sie die Hörgeräte bei jeder Missempfindung herausnehmen. Ihr Gehirn verfällt immer wieder in den Modus, dass es die Verstehensarbeit übernimmt. Das soll aber das Ohr gemeinsam mit dem Hörgerät machen.
Verstehen Sie das nicht als kritisches Geschimpfe, sondern als liebe Empfehlung.
Dass Ihre Ohrstücke herumrutschen, sich verdrehen oder herausfallen, ist ein Unding. Leider schreiben Sie nicht genau, was das für Ohrstücke sind. Es gibt ja maßgefertigte Otoplastiken, die der Hörakustiker nach einem Abdruck von Ihrem Ohr anfertigt bzw. anfertigen lässt.
Und dann gibt es noch diese bequemen kleinen Schirmchen und Domes, die fix und fertig einfach so ins Ohr gesteckt werden können. Diese Schirmchen setzen sich immer mehr durch, weil die Leute sie als leicht und bequem empfinden und weil sie dem Hörakustiker keine Arbeit machen.
Bei einem leichten Hörverlust und zum Ausprobieren oder in Übergangsphasen können diese Schirmchen, Tips und Domes klasse sein. Sie sind jedoch nicht das, was eine fachgerechte und korrekte Hörgeräteversorgung ausmacht. Nicht umsonst übernehmen die Krankenkassen die Kosten für richtige Otoplastiken.
Oft passen die Schirmchen dann eben doch nicht perfekt und lassen auch viel zu viel Störgeräusche durch.
Wenn Sie so etwas haben, dann streben Sie bitte an, richtige Otoplastiken zu bekommen. Sprechen Sie mit Ihrem Hörakustiker!
Haben Sie aber schon Otoplastiken, dann sollten die gefälligst auch passen, ohne herumzurutschen, ohne zu drücken und ohne unbequem zu sein. Ist das so, dann müssen die nachgearbeitet oder gegebenenfalls neu gemacht werden.
Das Problem mit dem Fernsehton, speziell bei Filmen, kennen alle nur zu gut. Da haben auch Menschen ohne Hörprobleme verstärkt Schwierigkeiten. Schuld daran sind aufs Kino abgestimmte Soundmischungen, zu laute Hintergrundmusik und oft auch schlecht sprechende Schauspieler.
Zu diesem Thema haben wir hier schon viel geschrieben. Ich darf Ihnen mal die besten Links zu diesem Thema „Ton in Film und Fernsehen“ hier zusammenstellen:
Neue Technik verbessert der Fernsehton
Fernsehen trotz Schwerhörigkeit
Werden wir bald Stimmen im TV besser verstehen?
Irrtum: Alle Leute reden undeutlich
Wenn Schauspieler nuscheln – da hilft auch kein Hörgerät
ARD und ZDF Jetzt besser zu verstehen – Klare Sprache auf separater Tonspur
TV Lautsprecher mit glasklarer Sprache
TV Ton besser verstehen
Beim Tatort ist der Ton so schlecht
- Probleme-mit-dem-Hoergeraet: Peter Wilhelm ki
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: Fernsehton, film, Filme, Hintergrundgeräusche, Nachrichten, Nebengeräusche, Ohrstück, otoplastik, schirmchen, Sendungen, wackeln