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Ärger mit Hörgeräteakustiker – Erlebnisbericht 1

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Eine Leserin beklagt sich über einen Hörakustiker, hat aber auch gute Erfahrungen gemacht. Hörgeräte sind medizinische Produkte und werden nur über Hörgeräteakustiker abgegeben. Die Hörgeräte stehen im Ruf, recht teuer zu sein. Hörgeräteakustiker wehren sich gegen den immer wieder geäußerten Vorwurf, Teil einer Hörgerätemafia zu sein.

Liebes Team von Hörgeräte-info.net,

ich muß mir Hörgeräte zu legen. Ich selbst habe mich gar nicht schwerhörig gefühlt, aber meine Freundinnen beschwerte sich immer wieder bei mir: „Hanna, Du verstehst ja gar nichts mehr!“.
Also fasste ich mir eines Tages ein Herz und ging zu einem Hörtest beim Ohrenarzt. Das Ergebnis war niederschmetternd. Zwei Hörgeräte und zwar sofort, war die Diagnose. Im Hochtonbereich habe ich so wie gar nichts mehr gehört.
Bitter, ich wollte ja trotz meiner 65 Jahre noch nicht zum alten Eisen gehören. Als ich dann bei Ihnen hier las, dass auch Jodie Foster ab und zu Hörgeräte trägt, gab mir das Mut. Wenn die das selbstbewußt machen kann, kann ich das auch.

Bei uns im Nachbarort gibt es 3 Hörgeräteakustiker.
Ich besuchte einen Laden, der draußen ein Schild auf dem Bürgersteig hat „Hörtest jetzt!“.
Also fragte ich nach einem Hörtest. Die Dame hinter der Theke schaute mich an, als ob ich sie gebeten hätte, an meinen Schuhen zu riechen.
Ich meine, wenn die schreiben „Jetzt“, dann sollten die doch auch damit rechnen, das jetzt jemand kommt.

Sie blätterte dann in einem Terminbuch und wollte mir einen Termin in 4 Wochen aufdrücken. Ich sagte dann: „Wenn das nicht schneller geht, gehe ich lieber woanders hin. Ich habe ja eine Verordnung vom Ohrenarzt.“

„Ach, Sie haben schon eine Verordnung? Das ist was anderes. Geben Sie mir die mal bitte und nehmen Sie Platz!“

Schwups hatte sie meine Verordnung an sich genommen und tippte dann an ihrem Computer herum. Sie fragte meine ganzen Daten ab und legte eine Kundenkarte an.
Zehn Minuten später hatte ihr Chef dann Zeit für mich. Er führte nochmals drei Hörtests durch, erst Töne, dann Silben, dann Unbehaglichkeit.

„Ich zeig Ihnen mal, was es da für Möglichkeiten gibt“, meinte er. Dann kam er mit einem Samttablett auf dem 3 Hörgeräte lagen.
Ganz links ein großes, hautfarbenes mit einem riesigen Ohrstück und einem dicken Schlauch. In der Mitte ein etwas kleineres mit dünnem Schallschlauch und rechts ein winziges mit dünnem Draht und extra Lautsprecher für ins Ohr.
Ganz links, das sei das „Kassengerät, das es für die Sozialpauschale gibt“, sagte er. Er legte mir das provisorisch an, holte einen Spiegel und meinte: „Das kommt ja für Sie nicht in Frage, das macht Sie alt und läßt Sie behindert aussehen.“

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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 8. August 2018 | Peter Wilhelm 8. August 2018

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