Hörakustiker

Ohrabdruck – Ohrabformung

neue Hörgeräte

Ohrabdruck: Moderne Hörgeräte werden heute oft mit einer offenen Versorgung an den Kunden abgegeben. Hier wird nur ein kleines Schirmchen aus Silikon in den Gehörgang gesteckt, das seine Schallinformationen über ein dünnes Kabel oder einen dünnen Schlauch vom Hörgerät hinter dem Ohr geliefert bekommen.

Ohrabdruck nötig für Otoplastiken

Doch ab einem gewissen Grad der Schwerhörigkeit und zur Vermeidung von Rückkopplungen sind immer noch die sogenannten Otoplastiken das A und O in der Hörgeräteversorgung.
Eine Otoplastik ist das Kunststoffteil, das sich der Hörgeräteträger in die Ohrmuschel steckt.
Otoplastiken heißen auch Ohrpassstücke.

Diese Ohrpassstücke kommen aber nicht fertig aus der Schublade des Hörakustikers, sondern sie werden mit einem Ohrabdruck, einer Abformung vom Ohr des Kunden maßgefertigt.

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Dazu ist wie gesagt die Ohrabformung bzw. Abformung oder Ohrabdruck notwendig.

Diese Ohrabformungen nimmt der Hörakustiker vor. Anhand dieser Abformung können dann Ohrpassstücke oder das Gehäuse von Im-Ohr-Hörgeräten hergestellt werden.

Im Wesentlichen geht der Hörakustiker so vor: Er verstopft den hinteren Teil des Gehörgangs mit einer kleinen Tamponade. Dann spritzt er vorsichtig eine Abformmasse in den Gehörgang und die Ohrmuschel. Nach kurzer Aushärtungszeit kann der Abdruck entnommen werden.

Anhand dieses Musters in Originalgröße kann nun die Otoplastik oder das Gehäuse des IdO-Hörgerätes gefertigt werden.
Das erledigt der Hörakustiker oft selbst, oder aber er übergibt diese Arbeit an ein darauf spezialisiertes Labor.
Es kann auch sein, dass dieser Abdruck gescannt wird und nur die Scandaten an das Labor übermittelt werden.
Immer mehr Hörakustiker haben aber auch einen Scanner, der direkt das Ohr abscannen kann, dazu unten mehr.

In den folgenden Filmen sieht man in etwa den Ablauf für einen Ohrabdruck:

Otoskopie

Ohrabformung durchführen

Ohrabformung entnehmen

Negativform mit Acryl füllen

Cerumenmulde herstellen und Schallschlauch einziehen

Es sollte noch erwähnt werden, dass die Ohrabformung nicht weh tut oder zu irgendwelchen Problemen führen kann.
Das ist ein völlig problemloser Vorgang.

Alternative: Otoscan

Recht neu auf dem Markt ist das Abscannen der Ohrmuschel und des Gehörgangs mit einem Ohrscanner. Dieser liefert ohne einen Abdruck ebenfalls die erforderlichen Daten. Diese können dann direkt an das Labor oder den Hörgerätehersteller gesendet werden. Einige Hörakustiker leiten die Daten auch an einen eigenen 3D-Drucker weiter, der dann die Otoplastik innerhalb kürzerer Zeit fertigt.

Otoscan

Otoplastik oder Schirmchen
otoplastik
Wie ein Hörgerät bekommen

Bildquellen:
  • ohrabdruck: Audiology island

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