Die kleinsten Hörgeräte sind so winzig, dass sie komplett im Gehörgang verschwinden. Man kann sie avon außen definitiv nicht mehr sehen. Solche Hörgeräte müssen vom Hörakustiker eingesetzt und wieder herausgenommen werden. Die etwas größeren sitzen auch im Gehörgang und sind von außen „so gut wie nicht mehr sichtbar“. Und noch etwas größere stecken im Ohr, sind aber mehr oder weniger sichtbar.
Der Trend, so meinen viele, geht hin zum Im-Ohr-Hörgerät (IdO).
Und da ist auch etwas dran. In ein paar Jahren könnten alle Hörgeräte Im-Ohr-Geräte sein. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg, denn die Winzlinge bieten noch nicht genügend Platz, um alle Technik aufzunehmen; und es gibt noch Probleme mit Antennen usw.
Trotzdem werben die Hersteller und Verkäufer von Hörgeräte natürlich mit diesen Winzlingen. Gerade Hörgeräteneulingen kommt es als hübsche und kosmetisch unauffällige Variante des Hörgerätetragens vor.
Doch Laura (31) aus Potsdam schreibt uns:
Als Mitte bis Ende 2018 eine Neuversorgung bei mir anstand, hat mir mein Hörakustiker verschiedene Geräte gezeigt. Er hat mich weder gedrängt, noch eine bestimmte Marke bevorzugt empfohlen. Aber mein Blick war sofort von den kleinen IdO-Geräten gefesselt. Gerade weil ich doch viel Sport mache, waren mir die HdO-Geräte oft lästig. Ich habe dann Oticons ausprobiert und war total begeistert.
Endlich fand der Klang in meinen Ohren statt. Die Klangfülle usw. hat mich überzeugt.
Nun ist das gerade einmal ein halbes Jahr her und ich war letzte Woche wieder beim Hörakustiker.
Ich habe ihm die IdO-Geräte zurückgegeben und mir ReSound-HdOs einstellen lassen.
Gott sei Dank hat mein ganz lieber Hörakustiker mitgespielt und mir die paar Monate mit den IdOs als Ausprobezeit angerechnet.
Die paar Euro für neue Schalen und die REvision zahle ich gerne.
Was hat mich bewegt, die IdO-Hörgeräte wieder abzugeben?
Nun, ich kam mit dem Gefühl nicht klar, immer was in den Ohren zu haben.
Vorher trug ich Exhörer-HGs und jetzt auch wieder. Und ich trage kleine maßgefertigte Click-Tubes aus Folie.
Ja, auch die Clicktubes verschließen meinen Gehörgang, aber ich habe nicht so das Gefühl, als habe ich einen fetten Gegenstand im Ohr.
Es hat sich hinter den IdOs immer jede Menge Ohrenschmalz gebildet, sowas kenne ich von mir in dieser extremen Form nicht.
Ich hatte immer das Gefühl, im Ohr zu schwitzen. Außerdem machten die IdO-Hörgeräte auch Geräusche beim Kauen und Schlucken.
Das könnte man alles durch eine noch besseren Anpassung der Schale beseitigen, meint der Hörakustiker.
Aber wenn es nur das wäre.
Neben dem Tragekomfort, den ich bei HdO-Geräte viel besser finde, ist es auch der Klang.
Ich bin nur Hörgerätenutzerin, keine Akustikerin, deshalb verzeihen Sie mir meine eventuell laienhaft wirkende Ausdrucksweise.
Aber mir kam es alles zu heftig vor.
Bei meinen Exhörern steckt der Lautsprecher auch im Ohr. Aber die IdOs waren mir irgendwie zu viel Soundrabatz direkt vor dem Trommelfell.
Das ließ sich auch nicht zufriedenstellend weg regeln und einstellen.
Und überhaupt: Geräte, an denen ich nicht über einen schnell erreichbaren Taster alle Funktionen steuern kann, sind ehrlich gesagt nichts.
Da schätze ich den Komfort der HdO-Hörgeräte. Die sind handhabbar groß, haben gut erreichbare Taster und bei denen funktioniert auch Bluetooth richtig.
Ich will hier keine Lanze für das eine brechen und nur Schlechtes über das andere sagen. Was ich möchte: Ich möchte, dass Hörgeräteneulinge und Umsteiger es sich besser 2 x gut überlegen sollten, ob IdO-Geräte für sie in Frage kommen.
Meiner bescheidenen Meinung nach, brauchen die IdOs noch 3-5 Jahre, bis sie wirklich mit HdOs vergleichbar sind. Aber dann kommt noch der Tragekomfort dazu, den ich persönlich bei HdO-Hörgeräten viel besser finde.
Meine bescheidene Meinung.
Liebe Grüße
Laura
Foto: Josie Weaver by Peter Wilhelm ©2019
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