Laut einer wissenschaftlichen Studie ist das Risiko für ZahnarzthelferInnen und ZahntechnikerInnen besonders hoch.
Eine jordanische Studie hat gezeigt, dass zahnärztliches Praxispersonal häufiger an Hörminderungen leidet als andere Berufsgruppen. ZahnarzthelferInnen und ZahntechnikerInnen waren dabei besonders häufig von Schwerhörigkeit betroffen.
Im Rahmen der Studie wurde ein bemerkenswerter Zusammenhang zwischen dem Grad der bei zahnärztlichem Praxispersonal gemessenen Schwerhörigkeit und der täglichen Dauer der Exposition gegenüber Lärm in der Zahnarztpraxis beobachtet.
Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass:
- ZahnarzthelferInnen und ZahntechnikerInnen im Vergleich zum übrigen Praxisteam der größten Lärmbelastung ausgesetzt sind.
- Eine hohe Lärmbelastung durch verschiedene zahnärztliche Instrumente und Maschinen möglicherweise ein hohes Risiko für zahnärztliches Personal, die über einen längeren Zeitraum hinweg in der Praxis tätig sind, birgt.
Welche Fragen beantworteten die Probanden?
Im Rahmen der Studie wurden die Versuchsteilnehmer in Gruppen eingeteilt. Um festzustellen, ob bei den Probanden eine Lärmschwerhörigkeit vorlag, mussten sie einige Fragen zu ihrem Gehör beantworten.
Zunächst wurden die Teilnehmer gefragt, ob sie andere oft darum bitten müssen, das Gesagte zu wiederholen. Ganze 46 % der Zahnärzte/innen, 55,3 % der ZahntechnikerInnen, 64,4 % der ZahnarzthelferInnen sowie 21,7 % der Zahnmedizinstudierenden (zehntes Semester) konnten dies bestätigen. Dies war nur bei 10,5 % der Zahnmedizinstudierenden, die sich im sechsten Semester ihres Studiums befanden, der Fall.
Auf die Frage hin, ob sie in lauten Umgebungen Hörprobleme erlebten, antworteten 50,8 % der Zahnärzte/innen, 60 % der ZahntechnikerInnen, 75,6 % der ZahnarzthelferInnen und 18,8 % der Zahnmedizinstudierenden (zehntes Semester) mit „Ja”. Diese Aussage traf auf 9,4 % der Zahnmedizinstudierenden (sechstes Semester) zu.
Darüber hinaus wurden die Probanden gefragt, ob sie sich stark konzentrieren müssen, um andere zu verstehen. Dies war bei rund 41 % der Zahnärzte/innen, 52 % der ZahntechnikerInnen, 60 % der ZahnarzthelferInnen sowie 20,4 % der Zahnmedizinstudierenden (zehntes Semester) der Fall. Nur 9,2 % der Studierenden, die sich im sechsten Semester ihres Studiums befanden, beantworteten diese Frage mit „Ja”.
Kurz zur Studie
Insgesamt nahmen 244 Zahnärzte/innen, ZahntechnikerInnen, ZahnarzthelferInnen und Zahnmedizinstudierende an der Studie teil. Die Kontrollgruppe bestand aus 62 Probanden aus anderen Berufsgruppen.
Alle Teilnehmer waren am Jordan University Hospital beschäftigt. Die Teilnehmer beantworteten einen Fragebogen und unterzogen sich audiometrischen Tests. Die Forscher berücksichtigten Otoskopie, Tympanometrie und Reintonaudiometrie bei der Auswertung der Ergebnisse. Die bei der Versuchsgruppe gemessenen audiologischen Schwellenwerte wurden mit denen der Kontrollgruppe verglichen.
Die Studie wurde unter dem Titel „Assessment of occupational noise‐related hearing impairment among dental health personnel“ in der wissenschaftlichen Zeitschrift Journal of Occupational Health veröffentlicht.
Quellen: www.ncbi.nlm.hih.gov sowie das Journal of Occupational Health.
Gefunden bei: hear-it.org
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