Viele Hörgerätehersteller werben damit, dass ihre Hörgeräte etwas mit künstlicher Intelligenz zu tun haben. Stimmt das? Und was könnte damit gemeint sein?
Überlegen wir einmal, was künstliche Intelligenz eigentlich ist
Künstliche Intelligenz bezeichnet den Versuch, Entscheidungsstrukturen des Menschen nachzubilden. Zum Beispiel, indem ein Computer relativ eigenständig Probleme bearbeiten kann.
Manchmal wird aber auch eine nachgeahmte Intelligenz so bezeichnet. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn intelligentes Verhalten nur vorgespiegelt wird, etwa durch vorgebene Sätze, die ein Gerät abspielen kann.
Eine weitere Anwtort finden wir in der Wikipedia:
Im Verständnis des Begriffs künstliche Intelligenz spiegelt sich oft die aus der Aufklärung stammende Vorstellung vom „Menschen als Maschine“ wider, dessen Nachahmung sich die sogenannte starke KI zum Ziel setzt: eine Intelligenz zu erschaffen, die das menschliche Denken mechanisieren soll, bzw. eine Maschine zu konstruieren und zu bauen, die intelligent reagiert oder sich eben wie ein Mensch verhält. Die Ziele der starken KI sind nach Jahrzehnten der Forschung weiterhin visionär.
Starke vs. schwache KI
Im Gegensatz zur starken KI geht es bei der schwachen KI darum, konkrete Anwendungsprobleme des menschlichen Denkens zu meistern. Das menschliche Denken soll hier in Einzelbereichen unterstützt werden. Die Fähigkeit zu lernen ist eine Hauptanforderung an KI-Systeme und muss ein integraler Bestandteil sein, der nicht erst nachträglich hinzugefügt werden darf. Ein zweites Hauptkriterium ist die Fähigkeit eines KI-Systems, mit Unsicherheit und probabilistischen Informationen umzugehen. Insbesondere sind solche Anwendungen von Interesse, zu deren Lösung nach allgemeinem Verständnis eine Form von „Intelligenz“ notwendig zu sein scheint. Letztlich geht es der schwachen KI somit um die Simulation intelligenten Verhaltens mit Mitteln der Mathematik und der Informatik, es geht ihr nicht um Schaffung von Bewusstsein oder um ein tieferes Verständnis von Intelligenz. Während die Schaffung starker KI an ihrer philosophischen Fragestellung bis heute scheiterte, sind auf der Seite der schwachen KI in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte erzielt worden.
Ein starkes KI-System muss nicht viele Gemeinsamkeiten mit dem Menschen haben. Es wird wahrscheinlich eine andersartige kognitive Architektur aufweisen und in seinen Entwicklungsstadien ebenfalls nicht mit den evolutionären kognitiven Stadien des menschlichen Denkens vergleichbar sein (Evolution des Denkens). Vor allem ist nicht anzunehmen, dass eine künstliche Intelligenz Gefühle wie Liebe, Hass, Angst oder Freude besitzt. Es kann solchen Gefühlen entsprechendes Verhalten jedoch simulieren.
Wo kommt künstliche Intelligenz bei Hörgeräten zum Einsatz?
Es ist grundsätzlich schwer, genau abzugrenzen, inwieweit es sich bei bestimmten Prozessen um eine kluge Programmierung handelt, die nur intelligente Abläufe vorspiegelt, oder ob tatsächlich schon von einer gewissen künstlichen Intelligenz gesprochen werden kann.
Bei Hörgeräten haben wir es auf jeden Fall mit intelligenten Geräten zu tun. Die Hörgeräte mit einer Automatikfunktion können selbständig analysieren, in welcher Hörumgebung wir uns befinden und dann das passende Hörprogramm auswählen. In diesem Fall nehmen uns die Hörgeräte intelligent eine Entscheidung ab.
Je besser die Geräte sind, umso mehr solcher intelligenten Funktionen kommen auch zum Einsatz. Mehr Speicher, mehr Rechenleistung, mehr Funktionen bedeuten auch einen höheren Preis.
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Schlagwörter: künstliche Intelligenz