Mittlerweile gibt es neben Blindenhunden für blinde Personen auch Assistenzhunde für gehörgeschädigte Personen. Diese werden Schwerhörigen-Assistenzhund, Gehörlosen-Assistenzhund, Hearing Dogs, Hörhund oder Signalhund genannt. Das sind Assistenzhunde, die ausgebildet wurden, um Geräusche zu erkennen, und den Hundehalter darüber zu informieren, ihn zu warnen und ihm damit den Alltag zu erleichtern.
Was macht ein Signalhund für Hörgeschädigte?
Signalhunde kommen bei stark schwerhörigen und gehörlosen Menschen zum Einsatz. Vereinfacht gesagt soll der Hund die Ohren seines Frauchen oder Herrchen ersetzen oder unterstützen. Dazu wird er darauf trainiert, bei bestimmten akustischen Reizen eine entsprechende Reaktion zu zeigen. So kann der Hund insbesondere das Klingeln an der Haustüre und das Klingeln des Telefons unterscheiden und durch verschiedene Verhaltensweisen anzeigen.
Je nach Lebenssituation des Hörgeschädigten kann der Hund auch überlaufendes Wasser, das Schreien eines Babys oder das Knistern von Feuer erkennen und signalisieren.
Die Ausbildung von Assistenzhunden
Damit ein Hund zu einem Assistenzhund wird, muss er rund 12 Monate lang trainiert werden. Mit der Arbeit sollte möglichst im Welpenalter begonnen werden. Hierfür gibt es spezielle Trainer und Institutionen. Aber auch ein 1 bis 3-jähriger Hund ist noch lernfähig genug und kann bei entsprechender Geduld und Konsequenz auch selbst ausgebildet werden. Assistenzhunde können auch dazu gebracht werden, Kommandos in Gebärdensprache zu erkennen.
Welche Hunderasse eignet sich als Hörhund?
Wenn Sie sich Assistenzhunde vor Augen führen, denken Sie vermutlich zuerst an größere Rassen, wie beispielsweise Schäferhund, Golden Retriever oder Malinois. Es muss aber keine große Rasse sein. Der Labrador ist eine große Rasse und aufgrund seiner Gutmütigkeit und Lernfähigkeit ist diese Rasse generell für nahezu alle Arten von Assistenzdiensten geeignet. Auch als hearing dog kann er gut eingesetzt werden. Tatsächlich aber sind auch kleine und mittlere Rassen perfekt geeignet, um als Signalhund fungieren zu können. Letztlich sind die Ausbildung des Hundes und ein ausgeglichenes Wesen entscheidender, als seine Rasse.
Übrigens: Blindenhunde haben per Gesetz überall Zutritt, auch da, wo Hunde sonst verboten sind, z. B. in Gaststätten, Museen, Theatern und Geschäften. Das gilt aber für Signalhunde noch nicht.
Wo waren die ersten Signalhunde? Verbreitung von Signalhunden
Die ersten Signalhunde wurden privat ausgebildet und so ist es schwierig, zu sagen, wo der erste Hund dieser Art gehalten wurde. Allgemein weiß man, dass es solche Hunde ab Anfang der 80er-Jahre in den Niederlanden, in Großbritannien und auch in den USA und Australien gab. Mittlerweile gibt es Signalhunde fast weltweit in allen zivilisierten Nationen. In England hat es sich durchgesetzt, die Hunde mit einem Halsband, einem Halstuch und/oder einer Leine in Orange auszustatten, was dort als Erkennungsmerkmal von Hearing-Dogs anerkannt wird.
Kann ich einen Assistenzhund beantragen? Wer hat einen Anspruch?
Ein standardisiertes Verfahren zur Kostenübernahme für die Anschaffung, Ausbildung und Haltung von Schwerhörigen-Assistenzhunden gibt es derzeit nicht. Am besten ist es, sich über das Internet mit anderen Haltern solcher Spezialtiere in Verbindung zu setzen. Auch Schwerhörigenvereine bieten u.U. Informationen an. Um einen Hund zum Signalhund ausbilden zu lassen, können Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Viele Schwerhörige trainieren ihren Hund aber auch selbst auf die Wahrnehmung von Geräuschen. Das geht mit etwas Geduld meist recht einfach.
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