In der Silvesternacht lassen es die Deutschen krachen. 137 Mio. Euro geben die Bundesbürger schätzungsweise in diesem Jahr für Böller und Raketen aus.1
Dass dabei viel Feinstaub in die Luft geblasen wird, ist ja gerade aktuell ganz groß in der Diskussion.2 Auch der zurückbleibende Müll wird kritisch gesehen.
Viel bedeutsamer aber sind die Schäden, die Knallkörper an Menschen und Sachen verursachen können.
Hierauf geht ZEIT-ONLINE in einem schönen Artikel ein.
Die Zeit schreibt u.a.:
Für die Ohren ist Silvester eine extreme Herausforderung. Nach Angaben des Deutschen Ärzteblatts erleiden jährlich rund 8.000 Menschen ein sogenanntes Knalltrauma, also eine Verletzung des Innenohrs durch zu laute Feuerwerkskörper. Wenn Böller in einem Abstand von weniger als zwei Metern explodierten, wirkten auf das empfindliche Innenohr Schallimpulse mit Spitzenwerten von bis zu 160 Dezibel (dB). Das entspreche etwa dem Wert eines startenden Düsenflugzeugs in 30 Metern Entfernung. Die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie warnt davor, dass in manchen Fällen sogar das Trommelfell einreißen kann. Um am Ende ein Hörgerät zu vermeiden, hilft wohl nur eines: nicht böllern. Oder zumindest Ohrstöpsel tragen.
Denken Sie daran, einen Hörschaden, den Sie möglicherweise heute Nacht erleiden, bemerken Sie eventuell gar nicht.
Das Gefühl „mir ist ja nichts passiert“, kann übel täuschen. Denn eine Schwerhörigkeit, die später einmal auftritt, ist nur ganz selten auf ein einzelnes Lärmerlebnis zurückzuführen. In den allermeisten Fällen sind die Sinneszellen im Innenohr durch ganz viele kleine laute Ereignisse verursacht worden.
Einmal Silvester macht vielleicht noch nicht viel aus. Aber laute Musik über Ohrhörer, Club-Besuche mit lauter Musik, Festival- und Konzertbesuche mit wummernden Lautsprechern und alles andere, das Sie im Laufe der Jahre Ihren Ohren zumuten, das addiert sich irgendwann auf.
Deshalb sollten Sie selbst für ungefährlich erachtete laute Schalleindrücke von vornherein immer als gefährlich einstufen.
Tragen Sie unbedingt Ohrenstöpsel!
Ungefährlichen Lärm gibt es nicht! Schützen Sie, wann immer es geht, unbedingt Ihr Gehör.
Ohrenstöpsel gibt es auch in der Apotheke.
Wenn Sie keine haben, hilft auch die klassische Watte im Ohr.
1 Das klingt viel, aber wir sind ja auch viele. Auf jeden Bundesbürger umgelegt, sind das gerade einmal 1,65 Euro, also gar nicht mal so viel, wie viele denken.
2 Böller und Raketen machen Schmutz, erzeugen Feinstaub und sind laut. Menschen kommen zu Schaden, Brände entstehen und Tiere, sowie Babys werden aufgeschreckt.
Das ist uns natürlich auch bewußt. Auf der anderen Seite entstehen viele Schäden (an Menschen und Gebäuden) vor allem durch den unsachgemäßen Umgang mit den Feuerwerkskörpern und durch die Verwendung von nicht zugelassenen (Polen)-Böllern.
Feuerwerke sind aber in vielen Kulturen (und das oft schon seit tausenden von Jahren) Bestandteil vieler Festlichkeiten. Die Menschen sind fasziniert an den schönen Fontänen am Himmel und haben Freude daran. Zu Silvester ist es jedermann gestattet, ein eigenes kleines Feuerwerk abzubrennen. Muss man nicht, kann man aber.
Das ist nur einmal im Jahr, das war schon „immer“ so und wir finden, man sollte den Leuten ihren Spaß lassen.
Bilder:
Titel: Wilhelm ©
Kinder: Pixabay.com
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