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Mit Hörgerät hört der Angeklagte schlechter als ohne

Richter, Justiz, Gericht, Urteil

Zweimal wurde schon verhandelt, doch der Angeklagte konnte dem Geschehen aufgrund seines schlechten Gehörs nur schwer folgen. Mittlerweile hatte er zwar ein Hörgerät, hört damit aber nach eigenen Angaben schlechter als ohne.

So steht es in der „Kleinen Zeitung“ in Österreich (Link unten).

Uns geht es in diesem Artikel hier um die Tatsache, dass Menschen mit Hörgerät schlechter hören als ohne.
Aber wir wollen Sie natürlich über den Prozess, der diesem Artikel zugrunde liegt, nicht im Unklaren lassen. Deshalb in aller Kürze:

Schläge mit Jausenbrett

(Ein) Pensionist und seine Tochter sollen immer wieder auf die Mutter losgegangen sein. Der Mann hat seiner Frau laut Anklage nicht nur Faustschläge ins Gesicht versetzt, sondern sie auch mit einem Holzjausenbrett geschlagen. Der Tochter – Sozialpädagogin mit Doktortitel – wird unter anderem vorgeworfen, die Mutter an der Nase gepackt und so hin- und hergerissen zu haben, dass die Frau Nasenbluten bekam. Auch Drohungen wie „du gehörst weg, ich bring dich in die Nervenklinik“ sollen gefallen sein.

Auslöser des Streites war unter anderem einer der Söhne. „Der Bua wird in ein paar Wochen 40, hat keinen Beruf und arbeitet nichts“, beklagte sich der Vater über den Langzeitstudenten. Die Mutter habe dem Sohn aber immer wieder Geld gegeben. „Deswegen sitzen wir nicht hier“, warf die Richterin ein. Laut der Richterin machte die Frau einen „sehr glaubhaften Eindruck“. Für den Landwirt und die Tochter hieß das Schuldspruch, beide wurden zu 1800 Euro Geldstrafe verurteilt und kündigten voller Empörung sofort Berufung an. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Warum hören manche mit Hörgerät schlechter?

Dieses Phänomen kennt jeder Hörakustiker und Ohrenarzt zur Genüge.
In ganz vielen Fällen bekommen die Kunden Hörgeräte und sind nach einer oder zwei Anpassungen durch den Hörakustiker zufrieden mit dem Klangergebnis. Sie verspüren eine deutliche Verbesserung des Hörens.
Eine andere Kundengruppe empfindet die neue Klangwelt, die Ihnen das Hörgerät bietet, als „zu viel“. Wie wir schon oft beschrieben haben, muss das Gehirn erst eine gewisse Gewöhnung durchlaufen, sonst kommt es zu Anfangsschwierigkeiten.

Außerdem kann man sich nicht Hörgeräte in die Ohren stecken und sofort immer besser damit hören. Eine sehr genaue Einstellung durch den Hörakustiker ist erforderlich.

An den Hörgeräten selbst liegt es fast nie. Es gibt keine schlechten Hörgeräte auf dem deutschsprachigen Hörgerätemarkt. Aber natürlich kann es sein, dass einer bestimmten Person der Klang eines bestimmten Hörgerätemodells nicht liegt. Auch dann versteht der Betreffende mit diesem Hörgerät weniger gut.

Kommt alles zusammen, dann ist die Katastrophe da:

1. keine ausreichende Gewöhnung an das Hörgerät
2. keine individuelle Anpassung
3. nicht geeignetes Hörgerät

Wenn das passiert, dann kann es tatsächlich sein, dass der Hörgeräteträger ein schlechteres Hörergebnis hat, als ohne Hörgerät.

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In „Fundstücke“ finden Sie Inhalte Dritter und Pressemitteilungen, die uns tagtäglich auf den verschiedensten Wegen erreichen und die wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. Es handelt sich also um aktuelle, meist redaktionell nicht bearbeitete und auf ihren Wahrheitsgehalt hin nicht überprüfte Mitteilungen Dritter. Für die Inhalte sind allein die Übersender der Mitteilungen verantwortlich, die Redaktion macht sich die Aussagen nicht zu eigen.

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: | Doc-Riemenschnayder 12. März 2019

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