Schämen wegen eines Hörgeräts? Das ist heute nicht mehr nötig. Denn moderne Hörgeräte sind so winzig und unauffällig, dass Dritte sie gar nicht mehr bemerken.
ich bin 37 Jahre alt (weiblich) und stehe mitten im Beruf. Mein Job in der Finanzwelt erfordert starke, zupackende Persönlichkeiten.
Unsere Vorgesetzten achten viel auf Fitness, Wellness und sportives Verhalten.
Jetzt hat der HNO mir ein Hörgerät verschrieben. Ich muss nur rechts eins tragen. Ich scheue aber den Schritt zum Hörgerätegeschäft. Ich will nicht mit 37 Jahren schon wie eine alte Frau einen dicken rosafarbenen Pfropfen aus Plastik im Ohr haben aus dem ein dicker, gelblicher Schlauch hinters Ohr führt.
Ja, ich gebe es zu, ich schäme mich dieses Hörgerätes.
Ich will noch nicht als alt und behindert gelten.
Was raten Sie mir? Soll ich die Hörschwierigkeiten verheimlichen oder doch den ganz ins Ohrenstudio wagen?
Die Zeiten solcher großer Hörhilfen ist vorbei. Heute gibt es keinen Anlass mehr, sich zu schämen.
Kein Grund, sich zu schämen!
Oh, wie gut ich Sie verstehe! Aber Ihre Befürchtungen sind vollkommen unbegründet.
Aus folgenden Gründen ist Schämen überflüssig:
- Die von Ihnen beschriebenen Hörgeräte gibt es in dieser Form kaum noch. Sie werden beim Hörakustiker zahlreiche Geräte gezeigt bekommen, die so winzig sind, dass sie gar nicht mehr auffallen. Einige davon sind so klein, dass sie komplett im Gehörgang verschwinden. Die sieht niemand mehr.
- Es ist heutzutage keine Schande mehr (und war es noch nie) mit einer Behinderung zu leben. Sie können ganz offensiv dazu stehen, wie es viele junge Frauen tun. Sie tragen farbige Hörgeräte hinter dem Ihr und im Ohr eine kleine Ex-Hörer-Versorgung, die kaum auffällt. Seien Sie mutig und gehen Sie mit einem guten Beispiel voran.
- Es gibt überhaupt keinen Grund, sich zu schämen. Sie schämen sich doch auch nicht eine Brille zum Lesen/Autofahren oder wenigstens eine Sonnenbrille bei Sonne aufzusetzen. Auch das sind Hilfsmittel. Und ein Hörgerät ist nur ein kleines technisches Hilfsmittel, um wieder richtig hören zu können.
- Moderne Hörgeräte haben Bluetooth, können Siri, übertragen den Fernsehton und Musik direkt ins Ohr und Sie können ohne weitere Hilfsmittel mit dem Hörgerät Telefonate führen.
- Mir ist außerdem eine junge Frau, die sich mit einem modernen Hörsystem helfen läßt, tausendmal lieber, als eine, die ständig zurückfragen muss oder „Häh?“ sagt.
- Ein Hörgerät hat überhaupt nichts mit alt zu tun. Selbst Kinder können an Schwerhörigkeit leiden. Eine Hörbeeinträchtigung kann jeden in jedem Alter treffen.
Ein Bild macht es deutlich, kein Schämen nötig
Schauen sie sich folgendes Bild an:
Trägt diese junge Dame ein Hörgerät? Na, was meinen Sie?
Man kann es nicht wissen, denn man kann es nicht sehen. Vielleicht trägt sie eins tief im Gehörgang, vielleicht trägt sie eines hinter dem Ohr. Moderne Hörsysteme sind winzig klein, fallen kaum auf und sind vom Tragekomfort her wunderbar. Wer heute sagt: „Ich schäme mich, wegen eines Hörgeräts“, der hat sich einfach noch nicht beim Hörakustiker die neuen kleinen IdO-Hörgeräte zeigen lassen.
Moderne Hörgeräte sind klein, kein Grund für „Ich schäme mich“
Es gibt ja grundsätzlich zwei Typen von Hörgeräten. Die einen werden hinter dem Ohr getragen (HdO) und die anderen komplett im Ohr (IdO = In dem Ohr). Letztere gibt es in verschiedenen Baugrößen. Die kleinsten sind so winzig, dass sie nahezu komplett im Gehörgang verschwinden, die sieht keiner mehr. Die HdO-Geräte hingegen sind leistungsfähiger, auch was die Komfortfunktionen anbetrifft. Aber auch sie sind heute so klein und anschmiegsam, dass sie in der kleinen Falte/Beuge hinter dem Ohr gut versteckt sitzen. Da muss jemand schon ganz genau hinschauen.
„Ich schäme mich“ – Gehen Sie den Schritt zum Hörakustiker!
Sie können nachfolgend gleich einen unverbindlichen und ersten Hörtest online machen. Dieser Test ersetzt natürlich nicht einen richtigen Hörtest beim Hörakustiker oder Hals Nasen Ohren-Arzt, aber er kann Ihnen einen guten ersten Eindruck davon vermitteln, wie gut Ihr Gehör ist. Klicken Sie einfach auf den folgenden Link:
- behindert-scham: Bild von BedexpStock auf Pixabay
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