Fragen an die Redaktion

Hörgeräte Akkus unterschiedlich schnell leer

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Moderne Hörgeräte verfügen heute über Akkutechnologie. Vorbei sind die Zeiten, in denen Sie als Hörgeräteträger teure Batterien kaufen mussten. Sie müssen auch keinen Vorrat an Ersatzbatterien mehr bereithalten, wenn Ihr Hörgerät über Akkus läuft.
Im Bedarfsfall, typischerweise über Nacht, laden Sie die Akkus Ihrer Hörgeräte einfach mit der mitgelieferten Ladestation wieder auf.

Dank langer Laufzeiten und sehr kurzer Ladezeiten, verfügen Sie so immer über ausreichend mit Strom versorgte Hörgeräte.
Noch haben nicht alle Hörgeräte diese Technik, aber viele Geräte der Mittel- und Oberklasse schon. In absehbarer Zeit, wird das aber ganz sicher für nahezu alle Hörgeräte der Standard sein.

Besitzer von Hörgeräten mit Akku-Technologie haben uns in den letzten Wochen berichtet, dass ihre Hörgeräte abends einen teilweise extrem unterschiedlichen Ladestand haben.

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Ein Leser schreibt uns: „Das rechte Hörgerät hat dann nur noch 25% und das linke immerhin noch 55%.“

Nun möchten die Betroffenen natürlich wissen, woher das kommt.

Die Erklärung ist recht einfach:

Die Hörgeräte werden in diesen Fällen fast immer unterschiedlich stark beansprucht.
Oft ist es so, dass ein Hörgerät mehr Verstärkung liefern muss. Das zehrt natürlich am Akku-Strom. Das andere Hörgerät ist nicht so stark eingestellt und verbraucht demnach weniger Strom.

In den weitaus meisten Fällen handelt es sich aber um Hörgeräte mit Streaming-Funktion.

Handelt es sich hierbei um Hörgeräte, die nur auf ein Ohr streamen, ist die Sache ja offensichtlich. Beim Streamen von Audioinhalten wird dieses Streaming-Hörgerät schneller entleert, als das hierfür nicht in Anspruch genommene Hörgerät.

Weniger offensichtlich ist das gleiche Verhalten bei einer binauralen Streamingversorgung.
Hier können die Hörgeräteträger Telefonate, TV-Ton oder Musik auf beide Ohren streamen. Das klingt natürlich um Klassen besser.

Zu Recht fragt der Leser: „Beim Streamen werden doch aber bei meinen Hörgeräten beide Hörgeräte bespielt. Warum ist dann eins schneller leer?“

Eines der Hörgeräte ist das sogenannte Führungshörgerät. Dieses Hörgerät empfängt die Bluetooth-Signale und leitet sie dann als Sender an das andere Hörgerät weiter. Dieses empfängt dann nur.
Senden benötigt mehr Strom, als Empfangen.
Die ganze Arbeit leistet also das Führungshörgerät. Dementsprechend wird auch sein Akku etwas mehr beansprucht.

Nun haben viele schon davon gehört, dass die Anzahl der Ladezyklen und die Menge des jeweils nachgeladenen Stroms die Lebensdauer von Akkus beeinflussen können.
Das ist im Prinzip auch richtig.

Aber die Hörgerätehersteller versichern, dass ihre Akkus in etwa so lange halten, wie Hörgeräte üblicherweise getragen werden, nämlich 5-6 Jahre. Das gilt auch, wenn ein Hörgerät durch die o.g. Umstände mehr strapaziert wird.

Wer nun sehr extreme Unterschiede bei den beiden Hörgeräten über einen längeren Zeitraum feststellt, der kann zu einem Trick greifen.

Nach 2-3 Jahren könnte der Hörakustiker das rechte gegen das linke Hörgerät austauschen.
Er muss die Programmierung speichern und dann vertauscht wieder aufspielen. Auch Schläuche, Kabel und Ohrstücke, sowie Farbmarkierungen müssten getauscht werden.

Danach übernimmt dann das bisher etwas mehr geschonte Hörgerät die Hauptarbeitsleistung, während das Hörgerät mit dem etwas mehr strapazierten Akkus nunmehr geschont wird.

Das ist eine Maßnahme, die ganz Vorsichtige und Skeptische vornehmen lassen können, man muss das aber nicht.

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Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 2. Dezember 2018 | Revision: 22. April 2024

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