Dieses Jahr wäre der berühmte Komponist Ludwig van Beethoven 250 Jahre alt geworden. Was viele nicht wissen: Beethoven war im Alter schwerhörig und litt sehr darunter. Auch heute noch ist Musik für viele Menschen ein essenzieller Bestandteil ihres Lebens. Ob sie Musik nur hören oder selbst musizieren, auf Musik zu verzichten ist für sie nur schwer vorstellbar. So wie seinerzeit Beethoven, haben besonders Hobby- und Berufsmusiker Angst vor einem Hörverlust.
Bleibt er unversorgt, wird das Gehörte immer lückenhafter, das eigene Instrument klingt verändert, der Musikgenuss schwindet. Mit abnehmendem Hörvermögen in einer Band oder einem Orchester zu spielen macht keinen Spaß mehr und wird irgendwann sogar unmöglich. Anders als zu Beethovens Zeiten können heutzutage moderne Hörsysteme jedoch helfen, eine Hörschwäche auszugleichen. Hörakustiker sorgen durch eine individuelle Anpassung der digitalen Hörsysteme dafür, dass die Freude an Musik lange bewahrt werden kann.
Je früher ein Hörverlust behandelt wird, desto besser lässt er sich ausgleichen. Bei einer beginnenden Hörschwäche sind es zumeist die Singstimmen, die hohen Töne von Instrumenten oder die tiefen Bässe, die nicht mehr richtig wahrgenommen werden. Bei digitalen Hörsystemen können Hörakustiker ein Musikprogramm einrichten, das dann ausschließlich beim Musikhören und Musizieren verwendet wird, so dass beispielsweise Streicher nicht blechern klingen oder das Klavier nicht mehr dumpf klimpert.
Moderne Hörsysteme differenzieren genau zwischen Sprache und Umgebungsgeräusch. Hörakustiker können die Sprachanteile im Gerät individuell auf den persönlichen Hörverlust einstellen und die Verstärkungsleistung so anpassen, dass der Betroffene im Optimalfall nahe an die Hörleistung eines normal Hörenden gebracht wird. Für viele Hörsystemträger ist es daher am Anfang ungewohnt, plötzlich wieder viel mehr zu hören als zuvor. Die Welt kommt ihnen oft zu laut vor. Für Musikgenuss mit Hörsystem sollten Hörsysteme unter realen Bedingungen ausprobiert werden.
Ludwig van Beethoven ist wohl das prominenteste Beispiel aus der Musikgeschichte für einen Komponisten, der jahrzehntelang unter seinem schwächer werdenden Gehör litt. „Im 17. Jahrhundert mussten sich Schwerhörige noch mit Hörrohren aus Muscheln, Holz und Eisenblech behelfen. Heute sind die digitalen Hörsysteme so winzig, dass sie kaum noch zu bemerken sind. Zudem lassen sie sich mit Smartphones, Fernsehern und Induktionsschleifen in Konzerthäusern verbinden“, weiß Marianne Frickel, Hörakustik-Meisterin und Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker (biha). Beethoven hätte mit Hilfe von modernen Hörsystemen seine Kompositionen sicher noch viele Jahre hören können.
Durch Hörbeispiele auf https://www.richtig-gut-hoeren.de/hoerbeispiele/
lässt sich erfahren, wie es sich anhört, wenn das Lautheitsempfinden nachlässt, wie Musik für Schwerhörige klingt, wie sehr ein Störgeräusch das Verständnis beeinträchtigt und wie belastend ein Tinnitus sein kann.
Quelle: Mainz (ots) / obs/Bundesinnung der Hörakustiker KdöR/biha
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