Früher oder später lasst bei den meisten das Gehör nach. In vielen Fällen verordnet der HNO-Arzt dann Hörgeräte. Diese gibt es beim Hörakustiker, das weiß jeder. Jeder weiß aber auch, mehrheitlich aus den oft etwas angeberischen Erzählungen von Bekannten, dass Hörgeräte ganz schön teuer sein können.
Deshalb fallen Werbungen auf fruchtbaren Boden, die verheißen „Hörgeräte kostenlos“ oder „Ab 20 EUR gut hören“. Mit solchen Aussagen locken Hörakustiker, vor allem aber Hörakustik-Ketten die Kunden in ihre Läden. Was sie verheißen, können diese Betriebe auch leisten. Denn in Deutschland gibt es für die allermeisten Patienten eine kostenlose Grundversorgung mit Hörgeräten. Lediglich 10 EUR pro Ohr muss man als Eigenanteil bezahlen. Es ist also ohne weiteres möglich, dem Kunden kostenlose Hörgeräte zu überlassen. Die Kosten übernimmt die Krankenkasse.
Wenn ich mir aber anschaue, welche Hörgeräte die Menschen tragen, dann sind es nur zu einem geringen Teil diese „Kassenhörgeräte“. Der überwiegende Teil der Kunden entscheidet sich für Hörgeräte, zu denen sie zwischen 150 und mehr als 7.000 EUR dazu bezahlen müssen.
Warum ist das so?
Nun, es liegt in den wenigsten Fällen daran, dass die Kassenhörgeräte aus der Basisversorgung nicht ausreichen würden, um wieder gut hören und verstehen zu können.
Vielmehr liegt es an zwei Umständen:
- Mittelklasse- und Premium-Hörgeräte sind deutlich komfortabler ausgestattet
- Die Hörakustiker lenken die Kunden gezielt hin zum Kauf teurer Geräte
Es kommt sogar vor, dass Kunden zwar die kostenlosen Hörgeräte vorgestellt werden, diese aber gleich so schlecht gemacht werden, dass der Kunde sie „freiwillig“ gar nicht haben möchte. Dann werden die zahlreichen Vorzüge der zuzahlungspflichtigen Hörgeräte vorgestellt. Allerdings verweist der Verkäufer im Verlaufe des Verkaufsgesprächs dann auf Zusatzfunktionen, die wiederum nur noch teurere Geräte bieten. So führt er den Kunden letztlich zum Premiumgerät, und der Satz: „Sie wolle doch wohl nicht an der Gesundheit sparen“, bewirkt dann doch den Rest.
Lassen Sie sich deshalb unbedingt immer die neuesten zuzahlungsfreien Hörgeräte zeigen und tragen Sie diese zur Probe. Klingen diese schlecht, so lassen Sie den Hörakustiker so lange Korrekturen vornehmen, bis sie gut klingen. So vermeiden Sie, dass Ihnen mit einer absichtlich schlechten Einstellung diese Hörgeräte verleidet werden sollen.
Bieten diese Hörgeräte nicht die gewünschten (Luxus)-Funktionen, so lassen Sie sich danach Hörgeräte zur Probe mitgeben, die 200 – 300 EUR Zuzahlung kosten. Tasten Sie sich behutsam und ruhig über einen längeren Zeitraum an genau die Preis- und Leistungsklasse heran, die Ihre Wünsche erfüllt.
- euros-1118081_640: Bild von GREGOR auf Pixabay
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