Es ist noch nicht lange her, da gab es viel zu wenige Ausbildungsplätze. Schulabgänger mussten oft in Berufe gehen, dien eigentlich nicht ihren Wunschvorstellungen entsprachen. Doch heute ist das anders. Wer einen halbwegs vernünftigen Schulabschluss in der Tasche hat, wird von den Unternehmen geradezu umworben. Auf einer Ausbildungsbörse, auf der ich zu Gast war, warb ein bekanntes Unternehmen aus der Augenoptikbranche sogar mit einem kostenlos zur Verfügung gestellten Kleinwagen um neue Azubis.
Das hätte man sich, als ich in Ende der 70er Jahre Abitur machte, nicht vorstellen können. Die Unternehmen und auch öffentliche Arbeitgeber hatten aufgrund der geburtenstarken Jahrgänge genug Auswahl. Die Messlatten waren entsprechend hoch. Damals besonders beliebte Berufe, wie Polizeibeamter o.ä. waren nur ganz wenigen vorbehalten. Viele Jugendliche entschieden sich damals, wie oben geschrieben, für einen anderen als den Traumberuf. Manche suchten ihr Heil in einem eigentlich gar nicht angestrebten Studium.
Studien besagten damals, dass etwa ab dem Jahr 2015 die großen Unternehmen mit gut dotierten Lockverträgen um die Spitzenabiturienten werden würden. Tja, und genauso ist es gekommen.
Heute haben die jungen Leute die Auswahl unter vielen Berufen und Studiengängen. Mich verstört es ein wenig, dass für viele Eltern die Welt untergeht, wenn sich ihr Sprössling nicht bereits ab dem 12. Lebensjahr mit dem Thema seiner einstigen Bachelorarbeit beschäftigt…
Wir leben in einer sehr serviceorientierten Gesellschaft und möchten überall hervorragendes Personal und das nicht nur im akademischen Bereich. Deshalb möchte ich hier einmal eine Lanze für die handwerklichen Berufe brechen.
Gute Handwerker und Facharbeiter sind gefragt wie nie. Es werden ausgesprochen gute Löhne und Gehälter bezahlt und die Aufstiegschancen sind allenthalben sehr gut.
Das gilt nicht nur aber besonders für die medizinverwandten Berufe wie beispielsweise den Beruf des Hörakustikers.
Ausbildungsplätze gibt es, wenn man den Stellenangeboten glauben darf, zur Genüge. Es werden schon in der Ausbildung und auch später recht ordentliche Vergütungen/Gehälter bezahlt.
Die Branche gilt zudem als zukunftssicher und sehr innovativ.
Der Beruf ist sehr vielfältig und hochinteressant. Gerade der Mix aus handwerklichen bis feinmechanischen Tätigkeiten und der Umgang mit schwerhörigen Menschen, macht diesen Job so attraktiv.
In diesem Beruf haben auch Mädchen / Frauen super Chancen. Mir ist nie aufgefallen, dass es hier ein Gefälle zwischen Männern und Frauen gibt.
Darüberhinaus bietet der Beruf des Hörakustikers sehr gute Weiterbildungsmöglichkeiten. Viele Gesellen machen den Meistertitel. Die Ausbildung zum Gesellen und zum Meister ist anspruchsvoll, aber keine Raketenwissenschaft. Wer möchte kann sich spezialisieren und zusätzliche Ausbildungen zum Audiologen oder Pädakustiker absolvieren.
Auch ein Studium ist möglich.
Gesucht werden Hörakustiker nicht nur von Hörgerätegeschäften, sondern auch von Hörgeräteherstellern und Kliniken.
Demnächst wollen auch HNO-Ärzte eigene Hörakustiker anstellen.
Überdies genießt dieser Beruf ein hohes Ansehen. Wer Hörakustiker ist, hat einen besonderen Beruf, der sich mit der Gesundheit des Menschen beschäftigt.
In der Regel stellt nämlich der HNO-Arzt nur die Diagnose und stellt ein entsprechendes „Rezept“ aus. Die Verantwortung für die korrekte medizinisch passende Hörgeräteversorgung liegt dann in den Händen des Hörakustikers.
Die Vorteile sind also gute Aufstiegsmöglichkeiten, beste Weiterbildungsmöglichkeiten, ein sehr angenehmes und sauberes Umfeld und ein durchaus guter Verdienst.
Der Nachteil: Wer in einem Hörakustikgeschäft beschäftigt ist, muss oft die Arbeitszeiten des Einzelhandels in Kauf nehmen. Aufgrund der Innenstadtlage vieler Geschäfte ist es oft mir der Anfahrt und dem Parken ein Problem.
- ausbildung-hoerakustiker: Peter Wilhelm
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