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Apple AirPods 3 – fast schon Hörgeräte, aber nur fast

Apple Airpods 3

Am 9. September 2025 stellte Apple auf dem „Awe Dropping“-Event die neuen AirPods Pro 3 vor. Mit dieser Generation rückt das Unternehmen noch stärker in den Bereich der Hörunterstützung vor und positioniert die Ohrhörer deutlich im Umfeld der frei verkäuflichen OTC-Hörhilfen. Besonders auffällig ist die verbesserte Akkuleistung: Im speziellen Hörgeräte-Modus halten die AirPods Pro 3 nun bis zu zehn Stunden durch.

Neue Funktionen der AirPods Pro 3

Eine neu entwickelte Multiport-Akustik und der adaptive Equalizer sorgen für ein noch präziseres und räumlicheres Klangbild. Die aktive Geräuschunterdrückung arbeitet laut Apple doppelt so wirkungsvoll wie beim Vorgänger. Für Gespräche bietet der erweiterte Transparenzmodus eine deutlich natürlichere Sprachwahrnehmung.

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Ein echtes Highlight ist die Möglichkeit, Unterhaltungen in Echtzeit direkt am Ohr übersetzen zu lassen – realisiert durch Apple Intelligence in Verbindung mit dem iPhone. Darüber hinaus verfügen die AirPods Pro 3 über einen integrierten Herzfrequenzsensor, der Trainings- und Gesundheitsdaten in die Apple-Fitness-App einspeist. Ergonomisch überarbeitete Ohrpassstücke in fünf Größen sowie die IP57-Zertifizierung machen die Hörer unempfindlicher gegen Schweiß, Nässe und Schmutz – ein Pluspunkt für Alltag, Sport und Hörunterstützung.

Hörtests und Gehörschutz integriert

Neu ist auch die Möglichkeit, in der Apple Health-App einen wissenschaftlich validierten Hörtest durchzuführen. Innerhalb weniger Minuten wird ein persönliches Hörprofil erstellt, auf dessen Basis die Hörfunktion automatisch angepasst wird. Gleichzeitig schützen die Ohrhörer das Gehör durch eine intelligente Lautstärkeregelung: Lärm wird automatisch reduziert, und bei kritischen Pegeln warnt das System. So vereinen die AirPods Pro 3 Hörunterstützung und Prävention in einem Gerät.

Für wen eignen sich die AirPods Pro 3?

Besonders geeignet sind die neuen Modelle für Personen mit leichter bis mittlerer Hörschwäche, die eine unauffällige und vielseitige Lösung suchen. Sie kombinieren Hörunterstützung, Unterhaltung und Fitness-Tracking in einem Produkt – vor allem für technikaffine Nutzer attraktiv. Grenzen zeigen sich bei stärkerer Schwerhörigkeit oder speziellen medizinischen Anforderungen: Hier bleibt ein professionell angepasstes Hörgerät alternativlos, da nur dieses eine präzise Feinjustierung und audiologische Betreuung ermöglicht.

Einordnung aus Hörakustik-Sicht

Mit der dritten Generation setzt Apple seine Strategie fort, Hörhilfen als frei verfügbare OTC-Lösung (Over the Counter) direkt für Endverbraucher anzubieten. Fachleute bescheinigen den AirPods Pro 3, dass sie insbesondere in Situationen mit leichtem Störlärm eine spürbare Unterstützung bieten und im Bereich der Sprachverständlichkeit durchaus solide Ergebnisse liefern. Damit können sie in manchen Alltagssituationen mit einfachen, günstigen OTC-Hörhilfen konkurrieren.

Dennoch gilt: AirPods sind und bleiben in erster Linie hochwertige Ohrhörer mit erweiterten Funktionen. Sie nähern sich zwar den Möglichkeiten einfacher Hörgeräte an und sind für Menschen mit leichtem Hörverlust eine attraktive und preisgünstige Ergänzung. Preislich und technisch können sie eine Einstiegslösung sein – vor allem für Nutzer, die Wert auf Multifunktionalität und ein unauffälliges Design legen.

Doch dort, wo der Hörverlust mittel- oder hochgradig ist, stoßen sie unweigerlich an Grenzen. Schwerhörige Menschen benötigen in aller Regel eine umfassende Betreuung durch ausgebildete Hörakustiker. Professionelle Hörgeräte werden dabei nicht nur einmalig angepasst, sondern in mehreren Sitzungen feinjustiert, um das individuelle Hörprofil präzise abzubilden. Nur so lässt sich sicherstellen, dass Sprache in allen Lebenslagen verstanden wird, dass Störlärm gezielt unterdrückt und dass die Höranstrengung reduziert wird. Diesen Grad an audiologischer Präzision können Ohrhörer aus dem OTC-Bereich nicht leisten.

Hinzu kommt, dass spezialisierten Hörgeräten immer häufiger neue Standards wie Auracast zur Verfügung stehen – eine Technologie, die Hörgeräte direkt mit öffentlichen Audioquellen verbindet, etwa in Theatern, Bahnhöfen oder Kirchen. Diese Funktionen fehlen den AirPods bislang komplett. Für technikaffine Nutzer mit leichtem Hörverlust mag dies verschmerzbar sein, für schwerhörige Menschen bedeutet es jedoch einen klaren Nachteil im Alltag.

Die Quintessenz aus hörakustischer Sicht lautet daher: AirPods Pro 3 können eine sinnvolle Ergänzung oder Übergangslösung sein, ersetzen jedoch in keinem Fall die professionelle Anpassung medizinischer Hörgeräte bei relevanter Schwerhörigkeit. Für viele Betroffene bleibt der Weg zum Hörakustiker alternativlos, wenn es um dauerhaftes, präzises und gesundes Hören geht.

Preis und Verfügbarkeit

Die AirPods Pro 3 sind ab dem 19. September im Apple Online Store und bei autorisierten Händlern erhältlich. Mit einem Einstiegspreis von 249 Euro liegen sie deutlich unter den Kosten klassischer Hörgeräte, die je nach Ausstattung mehrere tausend Euro erreichen können. Damit positioniert Apple die AirPods Pro 3 sowohl als Premium-True-Wireless-Kopfhörer als auch als vergleichsweise erschwingliche Ergänzung im OTC-Segment.

Fazit: Ergänzende Lösung für den Höralltag

Die AirPods Pro 3 zeigen, wie stark Kopfhörer- und Hörgerätefunktionen zusammenwachsen. Für Menschen mit Hörbedarf können sie eine sinnvolle Ergänzung darstellen – insbesondere dank der Laufzeit von bis zu zehn Stunden im Hörgeräte-Modus, die sich deutlich von vielen Konkurrenzprodukten abhebt. Zusammen mit dem gesteigerten Tragekomfort, erweiterten Kommunikationsfunktionen und integriertem Gesundheitstracking ergeben sich neue Möglichkeiten im Alltag. Unverändert wichtig bleibt jedoch eine fachkundige Beratung durch Hörakustiker oder Ärztinnen und Ärzte.

Bildquellen:

  • apple-airpods-3: Peter Wilhelm KI

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(©si)