Fragen an die Redaktion

Wie oft zum Hörakustiker bis es endlich stimmt?

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Hörgeräte allein können bei einem Hörverlust nichts bewirken. Wichtig ist die Anpassung durch einen Hörakustiker. Das Hörgerät an sich ist ein industrielles Vorprodukt, das erst durch die Einstellungsarbeit des Hörakustikers zu einer medizinischen Hörhilfe wird. Jeder Hörverlust ist anders. Deshalb muss die sorgfältige Anpassung an erster Stelle stehen.

Jetzt schreibt uns eine Dame aus der Nähe von Würzburg:

Über ein Jahr lang über 70 mal beim Akustiker

Ich fühle mich gemobbt und missverstanden. Mit meinem Anliegen hatte ich mich an ein Forum im Internet gewandt und dort meine Erfahrungen beim Wiedereinstieg ins Hörgerätehören geschildert. Anfangs wurde ich auch freundlich aufgenommen und bekam sehr viele hilfreiche Antworten.
Ich vertrete die Meinung, dass man verschiedene Hörgeräte von verschiedenen Herstellern sehr lange testen muss. Mindestens ein halbes Jahr halte ich da für angebracht. Ich teste jetzt schon 13 Monate und war allein wegen der Hörgeräte bestimmt schon 30 Mal im Geschäft. Schon wegen der besten Erfolge mit den maßgefertigten Otoplastiken braucht man an die 40 Beratungstermine beim Hörakustiker. Unter dem geht es ja wohl gar nicht.

Das sehe ich anders.

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Die Anpassung von Hörgeräten ist kein Hexenwerk

Die Anpassung der Hörgeräte ist wichtig und kann auch zeitraubend sein. Aber der Hörakustiker stützt sich bei der Anpassung ja auf die Anpasssoftware des Herstellers. Damit sind die korrekten Einstellungen schnell gefunden. Der Rest ist nun eine Frage der guten Kommunikation zwischen Kunde und Hörakustiker. Der Kunde geht mit seinen Hörgeräten in den Alltag und beobachtet, in welchen Hörsituationen es gut klappt und in welchen nicht. Mit diesen Informationen geht er zum Hörakustiker und der justiert entsprechend nach. Das geschieht üblicherweise in 3–4 Terminen. Das können durchaus auch schon mal 10 Termine werden, alles schon erlebt.

Während der ersten Wochen sollten gar nicht mehr Anpassungen als unbedingt notwendig erfolgen. Denn der Kunde befindet sich noch in der Eingewöhnung. Hier sind Geduld und Durchhaltevermögen wichtiger als bei jeder Kleinigkeit die Hörgeräte zu verändern oder gar zu wechseln.
Die Hörgeräte muss man lange und viel tragen, dann gewöhnt man sich an den Klang und die gesamte gerätebezogene Klangwelt.
Ein ganzes Jahr lang immer wieder Anpassungen vorzunehmen, ist schon eine Besonderheit. Dass Ihr Hörakustiker das mitmacht … Hochachtung!

Verschiedene Geräte vergleichen? Ja klar!

Aber es hat nicht den geringsten Wert, sein Heil in immer wieder anderen Geräten zu suchen. Was soll das bringen? Der Hörgeräteträger soll sich an den Klang der Hörgeräte gewöhnen und das Gehirn soll lernen, mit den Schallinformationen bestmöglich zurechtzukommen.
Wenn Sie sich da ständig was Neues ans Ohr geben lassen, wird der Gewöhnungsprozess jedes Mal unterbrochen und beginnt von vorne.

40 Anpasstermine für Otoplastiken? Ein Unding

Nein, das ist nicht realitätswürdig. Was für Ohren muss ein Mensch haben, dass so viele Termine nötig wären, um Ohrstücke anzupassen? Ein Termin zum Scannen der Ohren bzw. um die Abdrücke zu nehmen. Beim zweiten Termin sind die Otoplastiken dann fertig und kommen ins Ohr.
Meistens passt es dann schon. In einem dritten und meinetwegen vierten Termin können noch kleinere Anpassungen vorgenommen werden, um die Passform zu optimieren. Es kann auch vorkommen, dass die Otoplastiken noch einmal neu gefertigt werden müssen. Manchmal liegt auch eine Unverträglichkeit vor, sodass noch einmal eine Sitzung fällig wird.
Aber selbst bei extrem schwierigen Verhältnissen sind 40 Anpasstermine allein für die Ohrteile absolut überzogen.

Ausdauer und Beharrlichkeit bei der Eingewöhnung

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Viele Anpasstermine zeugen von einer großen Sorgfalt des Hörakustikers. Es beweist auch, dass Sie das Thema ernst nehmen. Soweit ist alles okay.
Aber Sie haben nun mal einen Hörverlust. Dieser kann durch Hörgeräte gut ausgeglichen werden. Sie werden aber auch mit den besten Hörgeräten der Welt niemals wieder so hören, wie mit den gesunden Ohren eines Jugendlichen.
Da können Sie Hörgeräte ausprobieren, so viele Sie wollen, daran wird sich nichts ändern.

Ihre Fragen

Haben auch Sie Probleme mit Ihren Hörgeräten? Dann sind Sie nicht alleine. Viele Menschen haben Fragen zu Problemstellungen, die ihre Hörgeräte betreffen. Scheuen Sie sich in einem solchen Fall bitte nicht, zu uns Kontakt aufzunehmen. Sie können uns am allerbesten über die oben verlinkte Kontaktseite erreichen. Wir helfen Ihnen gerne. Schreiben Sie bitte immer dazu, um welche Hörgeräte es sich genau handelt. Sonst können wir unter Umständen nicht zielgerichtet antworten.

Bitte verstehen Sie, dass wir sehr viele Mails erhalten und nicht immer sofort antworten können. Ist eine Frage dringen, ist es nicht schlimm, wenn Sie nochmals nachfragen.

Vergessen Sie bitte auch nicht, dass wir die gesamte Arbeit ehrenamtlich erbringen. Unsere Webseite bietet genügend Anreize, wie Sie uns unterstützen können. Helfen Sie mit!

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In der Rubrik „Fragen an die Redaktion“ finden Sie unsere Antworten auf Fragen von Leserinnen und Lesern. Diese Fragen sind zum Teil Inhalte Dritter, die uns tagtäglich auf den verschiedensten Wegen erreichen und die wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. Es handelt sich also bei den Fragen um redaktionell meist nicht bearbeitete und auf ihren Wahrheitsgehalt hin nicht überprüfte Fragen Dritter. Für die Fragen sind allein die Übersender der Mitteilungen verantwortlich, die Redaktion macht sich die Aussagen nicht zu eigen.

Lesezeit ca.: 6 Minuten | Tippfehler melden | Nele Sanddorn: © 30. November 2022 | Revision: 21. April 2024

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