Wer schwerhörig ist, benötigt Hörgeräte. Doch welche Hörgeräte gibt es? Kosten die viel? Was zahlt die Kasse? Und auf was muss ich achten? Wir beantworten Ihnen diese wichtigen Fragen.
Hörgeräte sind heute volldigital und hochtechnisiert. Sie sind in den letzten Jahren sehr klein geworden. Ein kosmetisches Problem gibt es damit nicht mehr. Die kleinsten Vertreter ihrer Art verschwinden komplett im Gehörgang und sind von außen nicht mehr zu sehen (Lyric von Phonak). Wie klein ein Hörgerät bei Ihnen ausfallen kann, hängt von Ihrer Schwerhörigkeit und auch ein bißchen von Ihrem Geldbeutel ab.
- Das Hinter-dem-Ohr-Hörgerät (HdO) mit Schallschlauch
HdO-Geräte mit Schallschlauch sind robuste und zuverlässige Hörgeräte. Sie sind klein bis mittelgroß und sehr leistungsfähig. Bei ihnen sitzen Mikrofone und Lautsprecher im Hörgerät, das hinter dem Ohr getragen wird. Der verstärkte Schall wird über einen (auch sehr dünnen) Schlauch in Ihr Ohr übertragen. Diese Geräte gehören zu den preiswerteren Geräten und werden meist komplett von der Krankenkasse bezahlt.
- HdO-Hörgeräte mit Kabel (RIC)
Diese Hörgeräte sitzen ebenfalls hinter dem Ohr und schmiegen sich in den Raum zwischen Ohr und Kopf. Der Schall wird hier nicht durch einen Schlauch, sondern über ein dünnes Kabel übertragen. Im Ohr sitzt dann ein winziger Lautsprecher. Diese Geräte gibt es mitunter auch schon als Nulltarif-Hörgeräte, meist muss man aber etwas dazu bezahlen (zwischen 150,- und 300,- € pro Stück).
- In dem Ohr-Hörgeräte (IdO)
Mittlerweile ist es der Hörgeräteindustrie gelungen, Hörgeräte so klein zu machen, dass man sie komplett ins Ohr stecken kann. Diese Hörgeräte werden also nicht hinter dem Ohr, sondern direkt im Ohr getragen. Hier ist es eine Frage des Preises, wie klein die Geräte ausfallen können. Die geringe Baugröße bringt es aber mit sich, dass es für diese Hörgeräte nicht so viele Zusatzfunktionen gibt, wie für die etwas größeren HdO-Hörgeräte.
- Power- und Super-Power-Hörgeräte
Reichen normale Hörgeräte für Ihren schwereren Hörverlust nicht aus, kommen stärkere Hörgeräte zum Einsatz. Hier ist die Auswahl deutlich geringer und die Geräte sind auch nicht mehr ganz so klein. In aller Regel erfolgt die Schallübertragung hier mit dem Schlauch.
- Knochenleitunghörgeräte
Bei Knochenleitungshörgeräten wird der Schall nicht verstärkt und ins Ohr gesandt, sondern er wird in Vibrationen umgewandelt. Diese werden durch das am hinter dem Ohr am Schädelknochen aufgeklebte Hörgerät direkt in den Knochen übertragen. Diese Vibrationen nehmen wir als Schall wahr. Solche Hörgeräte sind beispielsweise auch sinnvoll, wenn die Anatomie des Ohres den Einsatz eines herkömmlichen Geräts nicht erlaubt.
- Cochlea Implantat
Das aus zwei Teilen bestehende Cochlea Implantat (CI) besteht aus dem Soundprozessor, der außen am hinteren Kopf befestigt wird und einem implantierten Teil, das in der Gehörschnecke steckt. Auf die Weise wird der ganze äußere und mittlere Hörapparat komplett umgangen. Die ideale Lösung für alle, bei denen nichts anderes mehr richtig hilft.
Wir unterscheiden folgende Arten von Hörgeräten
Welche Hörgeräte gibt es?
Sie sehen, es gibt für jeden Schwerhörigen eine gute Lösung. Abgesehen von den oben genannten Unterschieden gibt es natürlich noch Unterschiede in Hinblick auf die Komfortausstattung Ihres Hörgeräts. Je mehr das Hörgerät leisten soll, umso teurer wird es. Die Krankenkassen bezahlen normale Hörgeräte für ihre Versicherten komplett. Alles was darüber hinaus geht, muss man anteilig selbst bezahlen.
Übersicht zuzahlungsfreie Hörgeräte
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: welche Hörgeräte