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Was sind eigentlich Hearables?

Sennheiser

Hearables

Bei Hearables oder Smart headphones (deutsch: smarte Kopfhörer/Ohrhörer) handelt es sich um Ohrhörer die mit zusätzlichen Funktionen, wie Drahtlosverbindung, beispielsweise zu einem Smartphone oder Sensoren zur medizinischen Überwachung und für Activity Tracking ausgestattet sind.

Hearables sind damit eine Ausprägung des Wearable Computing und ermöglichen u.a. Augmented Reality.
Im Bereich des Sehens wären Smartglasses das entsprechende Equivalent.

Begriff

„Hearable“ ist eine Wortneuschöpfung. Es ist die Verbindung aus „Wearable“ und dem englischen Wort „(to) hear“ für hören.
Zum ersten Mal hörten wir im April 2014 von Apple im Zusammenhang mit dem Kauf von Beats Electronics, und von dem Produktdesigner Nick Hunn in einem Blogpost von diesen Geräten.

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Konzept und Verwendung

Hearables werden ähnlich wie die Ohrpassstücke, die Musiker als Soundmonitoring bei Bühneneinsätzen tragen, im Ohr getragen.
Die Entwicklung im Bereich der Hearables zielt darauf ab, eine möglichst große Bandbreite an Anwendungsmöglichkeiten abzudecken.
Üblicherweise stehen an Interaktionsmöglichkeiten zur Verfügung: Berührung, Bewegung/Gesten oder Sprachsteuerung.

Hearables dienen in erster Linie der mobilen Kommunikation, dem Empfang von Echtzeit-Informationsdiensten und natürlich für Anwendungen des Activity- und Gesundheits-Trackings.

Herables und Hörgeräte

Ganz wesentlicher Bestandteil der Forschung ist die Umsetzung von Hearables als Hörgeräte. Das ziel besonders auf die wachsende Anzahl von Senioren, die mit herkömmlichen Eingabe- und Ausgabe-Geräten wie Tastatur, Touchpad, Maus oder Touchscreen Schwierigkeiten haben.
Deshalb sind die EHIMA (der europäische Verband der Hörgerätehersteller) und die Bluetooth Special Interest Group eine Kooperation eingegangen.
Auch die Europäische Kommission startete Mitte 2013 ein ähnliches Projekt mit einer Laufzeit bis zum Sommer 2016.

Die Grenzen verschwimmen

Da Hearables in der Zukunft auch immer mehr Hörgerätefunktionen übernehmen können werden und gleichzeitig Hörgeräte immer smarter werden, verschwimmen die Grenzen zwischen den beiden Gerätetypen.
Hearables gelten als smart und zeitgemäß, der Träger zeichnet sich in den Augen anderer durch Sportivität, Luxus und Gesundheitsbewußtsein aus.
Das wirkt sich auch auf Hörgeräteträger aus, die smarte Hörgeräte beispielsweise mit Bluetooth-Anbindung und Streaming-Funktionen tragen.

Virtueller Klang

Beeinflusst durch den Vertrieb der ersten VR-Brillen ab 2016, entstand ein zunehmendes Interesse an „virtuellem Audio“ oder 3D-Audio.
Hierbei wird der Audio-Output (also das, was an das Ohr des Trägers geliefert wird) anhand der physikalischen oder virtuellen Beschaffenheit der Umgebung des Trägers errechnet um somit ein glaubhafter Raumklang erzeugt.
In Zukunft sind Hearables geplant, die maschinell Übersetzungen von Gesprächen aus und in fremde Sprachen ermöglichen sollen.
Weniger Zukunftsmusik sind Hearables mit intelligentem noise-cancelling. Hierbei wird aus den gesamten Umgebungsgeräuschen nur das gewünschte Nutzsignal (Sprache oder Musik) herausgefiltert und an das Ohr geliefert, während störende Geräusche stummgeschaltet bzw. herausgefiltert werden.

Titelbild: Von Nicolas Sadoc – Nicolas Sadoc, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=39689936

Bildquellen:
  • Hearables1: Pixabay

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Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 9. Juni 2018 | Revision: 22. April 2024

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