Wir kennen Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte (HdO), In-dem-Ohr-Hörgeräte bzw. Im-Ohr-Hörgeräte (IdO/IO). Aber was soll ein Unter dem Haar Hörgerät sein?
Nun, das Unter-dem-Haar-Hörgerät wurde in den späten 50er, frühen 60er Jahren sehr viel verkauft.
Damals waren Hörgeräte noch klobig und meist als kleiner Kasten im Transistorradio-Format ausgeführt:
Die Kästchen wurden in der Jacken- oder Hemdentasche getragen und ein durchaus dickes Kabel führte zum Ohrhörer im Ohr des Schwerhörigen.
Schon früh haben deshalb Hörgerätetechniker nach Bauformen gesucht, die sich besser verstecken lassen.
Dabei kamen findige Österreicher Hörakustiker auf die Idee, das Gerät in den Haaren der (vorwiegend weiblichen) Kunden zu verstecken. Das Unter-dem-Haar-Hörgerät war geboren.
Auf dem obigen, historischen Bild sehen Sie, wie ein solches, doch noch recht großes, Hörgerät mittels Haarklammern vorne in der Frisur einer schwerhörigen Dame „verstaut“ wird.
Das Hörgerät wurde von den Haaren verdeckt. Das Kabel wurde unsichtbar in der Frisur bis zum Ohr verlegt und dort befand sich der Ohrhörer, der ebenfalls von Haaren verdeckt wurde.
Für diese Zeit war das also schon das erste „unsichtbare“ Hörgerät.
Man kann gar nicht sagen, dass diese kühne Idee sich nicht durchgesetzt hat. Denn wie es heißt, seien von diesen Geräten doch recht viele hergestellt und verkauft worden.
Allein die Tatsache, dass Hörgeräte in den folgenden Jahren generell immer kleiner wurden, hat dafür gesorgt, dass das „Unter dem Haar Hörgerät“ wieder aus der Mode kam.
Es gab dann kleinere Hörgeräte und bald auch schon die ersten Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte. Dadurch wurde diese für die damalige Zeit tolle Erfindung dann überflüssig.
Ein wenig hätte mich allerdings interessiert, wie die Frisur mit dem Hörgerät ausgesehen hat. Aber davon sind keine Bilder überliefert.
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