Trägt Thomas Gottschalk Hörgeräte? Diese Frage stellen sich viele, nachdem der Entertainer Werbung für das Hörgeräte-Unternehmen Geers macht. Die Frage ist, ob Thomas Gottschalk als tatsächlich Betroffener ein Testimonial gegen Bezahlung abgibt, oder ob er lediglich seine Prominenz dazu benutzt, um dem Verbraucher etwas vorzumachen.
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Werbung
Nun wissen wir, dass viele Prominente Werbung für bestimmte Produkte machen, ohne dass sie diese tatsächlich verwenden. Das gehört zu Werbung und Showbusiness irgendwie dazu. Aber wenn Thomas Gottschalks Statement lautet „Ich trage Geers“, dann sollte der Verbraucher erwarten dürfen, dass das auch tatsächlich so ist. Wir haben es ja schließlich bei einer Schwerhörigkeit mit einer Behinderung zu tun. Und wie würden es die Menschen finden, setzte sich jemand in einen Rollstuhl, um für die Rollstuhlfirma Reklame zu machen und wäre in Wirklichkeit gar nicht gehbehindert?
Spiegel über Thomas Gottschalk
Doch im SPIEGEL1 findet sich ein Interview, in dem Thomas Gottschalk bekennt: „Ich brauche kein Hörgerät, obwohl man damit super Musik hören kann. Die Firma, für die ich werbe, hat einen Hörtest mit mir gemacht, zu ihrem großen Kummer war ich nicht schwerhörig. Kommt vielleicht noch. Und ich kann ja nicht sagen Freunde, ich warte lieber auf den Anruf von Apple oder Pepsi. …“

Von © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons), CC BY-SA 4.0, Link
Reklame ist Reklame
Also alles nur Geldmacherei? Okay, jeder gönnt Thomas Gottschalk seine Werbeeinnahmen. Aber das eigene Alter und die damit verbundenen gesundheitlichen Einschränkungen seiner Altersgenossen, derart falsch zu instrumentalisieren, grenzt schon an Verbrauchertäuschung.
Schwerhörig zu sein, gilt immer noch als Stigma. Unsere Plattform Hörgeräte-Info.net und die gesamte Hörgeräte-Branche arbeiten intensiv daran, die Menschen davon zu überzeugen, dass eine Schwerhörigkeit nichts Schlimmes ist, für das man sich schämen muss. Umso dankbarer sind wie Betroffene, wenn sich auch Prominente zu ihrer Hörbeeinträchtigung bekennen. Dann aber bitte nur „echte Schwerhörige“ und keine Reklame-Gesichts-Vermieter.
Unserer Meinung nach steht und fällt die Glaubwürdigkeit einer Marke mit der Glaubwürdigkeit der Auftritte und der Außenwirkung.
Wenn schon der Markenbotschafter schwindelt, so mögen manche denken, wie mag es dann mit der Reputation des Unternehmens aussehen?
1 SPIEGEL Online: https://www.spiegel.de/plus/thomas-gottschalk-uebers-altern(…)
Hörgeräte Geers
Alles über Thomas Gottschalk in hörgeräte-info.net
Bildquellen
- Gottschalk Hörgeräte: Von © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons), CC BY-SA 4.0, Link
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Das hat er aber in den Spots, die ich kenne, auch gesagt, daß er sie nicht trägt, weil er muß, sondern daß er damit praktisch Musik hören kann. Von daher keine Irreführung, sondenr man wollte aus einem eher unangenehmen Produkt ein „Lifestyleprodukt“ machen…
Die Kernaussage ist, dass er sagt: „Ich trage Geers“ und dann noch: „Hörgeräte gibts auch in unsichtbar“ usw. Und er trägt eben keine Hörgeräte. „Ich trage Geers“ impliziert bei einem medizinischen Hilfsmittel, das zum dauernden Gebrauch bestimmt ist, eben dass derjenige, der das behauptet, diese Hilfsmittel auch nutzt, auf Dauer eben. Da es um Hörgeräte geht, die als Medizinprodukt dem Behinderungsausgleich dienen, und nicht um In-Ear-Ohrhörer oder AirPods usw. spielt die mögliche Nebennutzung als Musikhörer eine nur untergeordnete Rolle. Gottschalk drückt in einem der Spots deutlich aus, dass er Menschen, die dumpf oder schlecht hören, zu Geers schickt. Er sagt eben nicht: „Hörgeräte können auch toll beim Musikgenuss sein.“ Denn auch das würde nicht der Wahrheit entsprechen. Hörgeräte können heute Musik ins Ohr spielen und das in einer super Qualität, aber den Vergleich zu extra dafür gefertigten Ohrhörern halten sie (noch) nicht aus. Genau die Aussage, dass Hörgeräte auch ein Lifestyleprodukt sein können, ist mir sehr wichtig. Ich betone das hier ja auch immer wieder. Weg vom Prothesen-Image hin zu: chic, klein und vielfältig nutzbar.… Weiterlesen »