Achte den Arzt, bevor du ihn brauchst! – Tipps zur Schlaganfallprävention
Pro Jahr erleiden 270.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall, häufig mit dauerhaften Behinderungen als Folge oder mit tödlichem Ausgang. Wie man einem Schlaganfall vorbeugen kann, weiß Prof. Dr. Ricardo Baumann, Professor für Prävention und Gesundheitspsychologie an der SRH Fernhochschule – The Mobile University.
„Ein Schlaganfall kommt nicht – wie man meinen könnte – schlagartig. Man spricht von einem Schlaganfall bei einer mehr als 24 Stunden anhaltenden Störung der Gehirnfunktion aufgrund einer plötzlichen Unterversorgung eines Hirnbereichs mit Blut. Dabei wird ein Teil des Gehirns unzureichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Dies kann zu diversen Störungen, wie zum Beispiel Sehbeeinträchigungen, Sprachstörungen oder Lähmungen führen. Das Ausmaß hängt dabei von der Stärke und der Dauer der Unterversorgung ab,“ erklärt Prof. Baumann.
Doch um es nicht soweit kommen zu lassen, können die Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel minimiert werden. Aber genau das scheitert meist an der Umsetzung, weiß der Präventionsexperte. „Auch wenn den Menschen die Risiken des eigenen Verhaltens bewusst sind und sie die empfohlenen Verhaltensweisen kennen, sind die Betroffenen häufig nicht bereit, ihren Lebensstil zu verändern.“
Dabei ist die Zauberformel ganz einfach: Gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung helfen gegen Bluthochdruck, Übergewicht und erhöhte Blutfettwerte. Eine große Hürde ist dabei häufig das geringe Zutrauen in sich selbst, den Lebensstil nachhaltig verändern zu können. „Ich empfehle, mit kleinen Dingen zu beginnen, zum Beispiel die Treppe zu nehmen statt des Aufzugs. Dann hat man erste Erfolgserfahrungen und kann daran anknüpfen,“ so Prof. Baumann. Hilfreich ist zudem die Orientierung an Personen, die in einer ähnlichen Situation waren und es geschafft haben.
Als weiteren psychologischen Tipp zum Durchhalten rät Prof. Baumann: „Man sollte das Vorhaben, den Lebensstil zu ändern, bewusst planen, damit es nicht bei dem obligatorischen Neujahrsvorsatz bleibt.“ Da hilft es, andere Menschen miteinzubeziehen, sich von ihnen aufmuntern lassen und sich selbst Mut machen. Vor allem das eigene Umfeld kann beispielsweise durch gemeinsames gesundes Kochen oder Bewegung unterstützen. „Auch wenn einem spontan niemand einfällt, der mitmacht, lohnt es sich, im Freundeskreis, in der Nachbarschaft oder vielleicht auch im Netz nachzufragen. Denn meistens ist mehr möglich als man denkt,“ weiß Prof. Baumann.
Sein Fazit: „Das sind alles Maßnahmen, die sich aus gesundheitspsychologischer Sicht als präventiv wirksam erwiesen haben. Wenn es einem gelingt, sich zu motivieren, zum Beispiel indem man sich seine bisherigen Erfolge bewusst macht, dann ist man auf dem richtigen Weg, um einem Schlaganfall vorzubeugen.“
Für Raucher hat Herr Prof. Baumann zudem eine wichtige Botschaft: „Fünf Jahre nach der letzten Zigarette ist das Schlaganfallrisiko genauso niedrig wie das eines Nichtrauchers. Es lohnt sich also jederzeit, mit dem Rauchen aufzuhören.“
Bild: Quelle „SRH Fernhochschule“
Bildunterschrift: Prof. Dr. Ricardo Baumann, Professor für Prävention und Gesundheitspsychologie an der SRH Fernhochschule – The Mobile University
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