Kinder bedürfen unseres besonderen Schutzes. Insbesondere müssen wir auf die Gesundheit unserer Kinder achten. Dazu gehört, dass wir sie vor gesundheitlichen Gefahren bewahren. Wir müssen ihnen auch die erforderliche medizinische Behandlung ermöglichen, wenn sie krank werden oder verletzt sind.
Was für Sie wahrscheinlich selbstverständlich klingt, ist leider nicht bei allen Erwachsenen angekommen. Weihnachten steht vor der Tür und es wird auch dieses Jahr wieder viele Geschenke für die Kinder geben. Das Folgende hat aber ganzjährig Gültigkeit, denn Spielzeug wird immer gekauft. Und um Spielzeug geht es in diesem Fachartikel.
Spielzeug kann Kinderohren zerstören
Die Fördergemeinschaft Gutes Hören weist in einer Medlung nochmals eindringlich auf die Gefahren hin, die von manchen Spielzeugen ausgehen können.
Gut gemeint, aber schnell ein Fehlkauf: Spielzeug für Babys und kleine Kinder. Weihnachtsgeschenke wie Rasseln, Quietschetiere, Musikinstrumente, Spielcomputer und Co. können schnell Lautstärken von bis zu 100 Dezibel erreichen und das Gehör der Jüngsten gefährden. Denn nicht alles, was auf den Wunschzetteln steht und im Handel angeboten wird, erfüllt auch die notwendigen Ansprüche an die Sicherheit und die Gesundheit der Kleinen. Außer Herkunft, Verarbeitung und Materialzusammensetzung sollte immer auch die Geräuschentwicklung bei der Auswahl des Spielzeugs beachtet werden. Messungen haben gezeigt, dass eine Babyrassel nahe am Ohr Lautstärken von über 90 Dezibel erzeugen kann. Das entspricht dem Geräuschpegel in Diskotheken oder einem Martinshorn aus zehn Metern Entfernung. Quietsche-Enten oder Trillerpfeifen bringen es in unmittelbarer Ohrnähe sogar auf bis zu 130 Dezibel – so laut ist ein startender Düsenjet. Schallpegel dieser Größenordnung markieren die Schmerzschwelle des Gehörs und Hörschäden sind schon bei kurzer Einwirkung möglich. Kinderohren sollten daher grundsätzlich von derartigen Geräuschquellen ferngehalten werden.
Fördergemeinschaft Gutes Hören
Der Schutz der Kinderohren ist deshalb besonders wichtig, weil Hörschäden im frühkindlichen Alter, ob sie nun angeboren sind oder durch äußere Einwirkungen entstanden sind, den Spracherwerb und so die komplette Entwicklung der Kinder negativ beeinflussen. Besonders Kleinkinder können dem Lärm oft nicht von alleine ausweichen oder sich dazu mitteilen. Aber auch bei älteren Kindern im Kindergarten- oder Schulalter bleiben Hörschwächen nicht ohne Folgen: Schlechtere Lernleistungen sind die Folge und starke Konzentrationsstörungen können daraus resultieren. Die eingangs erwähnte Umsicht, die Vorsorge und der Schutz durch Erwachsene sind daher von ganz besonders wichtig.
Bei der Auswahl geeigneter Spielzeuge sollte deshalb genau darauf geachtet werden, welche Lautstärken sie erzeugen. Nicht zu empfehlen sind Spielsachen mit dem Warnhinweis „von den Ohren fernhalten“ – Kinder könnten diese Verhaltensregel allzu leicht vergessen oder einfach nicht beachten. Auch unterschiedliche Prüfsiegel decken häufig nicht alle Bereiche einer ausreichenden Produktsicherheit ab. In der für das GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit) zuständigen EU-Spielzeugrichtlinie sind keine konkreten Grenzwerte für geräuscherzeugende Spielsachen festgelegt. Produkte sollen lediglich so beschaffen sein, dass sie dem Gehör von Kindern nicht schaden.
Fördergemeinschaft Gutes Hören
Verbraucherschützer und Hörexperten empfehlen daher, Spielzeuge vor dem Kauf selbst zu prüfen und auszuprobieren oder sich von einem Verkäufer vorführen zu lassen. Denn was für Erwachsene zu laut ist, ist es für Kinderohren erst recht, da sie durch ihr geringeres Gehörgangsvolumen erheblich lautere Höreindrücke haben. Während ihrer Entwicklung hören die Kleinen ohnehin anders als Erwachsene, wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)* hervorhebt. Vor allem das Erkennen und die räumliche Zuordnung von Geräuschquellen muss in den ersten Lebensjahren erst noch gelernt werden. Räumliches und selektives Hören ist eine Fähigkeit des Hörzentrums im Gehirn. Dadurch können sich Menschen orientieren, auf Gefahren reagieren und Nutzschall wie Sprache von Störgeräuschen unterscheiden und das jeweils Wichtige erkennen und heraushören.
Bei Fragen zum Thema Lärmschutz oder für vorsorgliche Hörtests auch bei Kindern sind die Hörakustiker die richtigen Ansprechpartner. Viele verfügen über pädakustische Zusatzqualifikationen oder können Ihnen entsprechende Experten nennen.
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