Mein Hörgerät ist wasserdicht, damit kann ich sogar schwimmen gehen. Das glauben viele, doch wir müssen zur Vorsicht raten.
Es gibt immer mehr Hörgeräte, die von der IP-Schutzklasse her als wasserdicht gelten können. Ähnlich wie die modernen iPhones von Apple können sie ohne weiteres mal ins Wasser fallen, ohne Schaden zu nehmen.
Auch das versehentliche Tragen beim Duschen stecken diese tollen Hörgeräte locker weg.

Aber hierbei gibt es einige wichtige Dinge zu beachten:

Der angegebene Schutz gegen Wasser gilt nur in klarem Wasser.
Schmutzwasser, Putzwasser, Badewasser in der Wanne, Wasser im Schwimmbad und Salzwasser können den Geräten großen Schaden zufügen.

Nur bei normalen Temperaturen sind Hörgeräte wasserdicht
Kochendes Wasser schadet Hörgeräten ebenso, wie ein längeres Untertauchen in Eiswasser.

Nur kurzzeitiges Untertauchen ist erlaubt
Je nach Schutzklasse ist nur ein kurzzeitiges Untertauchen der Hörgeräte erlaubt. Bleiben sie länger unter Wasser, kann trotz der Wasserdichtigkeit Feuchtigkeit eindringen.

Die Tiefe ist wichtig
Je tiefer ein Gegenstand ins Wasser eintaucht, umso größer wird der Wasserdruck. Deshalb stecken die meisten wasserdichten Geräte auch nur bestimmte Eintauchtiefen weg.
Sinken sie tiefer, ist die Wasserdichtigkeit dahin.

Die Wasserdichtigkeit gilt nur für das Hörgerät selbst
Das Hörgerätegehäuse wurde IP-zertifiziert. Die Exhörer und Kabel und Schläuche etc. zählen nicht dazu. Die meisten Ex-Hörer sind keineswegs wasserdicht.

Bevor Sie, wie es im Internet fälschlicherweise kursiert, mit Ihren wertvollen Hörgeräten schwimmen gehen, sollten Sie sich bei Ihrem Hörgeräteakustiker erkundigen, unter welchen Bedingungen das überhaupt möglich ist.
Die Wasserdichtigkeit ist eigentlich mehr ein Schutz der Geräte bei versehentlichem Ein- oder Untertauchen.
Deshalb sind auch die Ex-Hörer nicht geschützt. Hier würde der Aufwand mit wasserdichten Membranen derzeit noch zu groß sein.
Außerdem sind die Hörer im Vergleich zum Hörgerät selbst recht günstig.

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