Hören und Ohr

Motorrad und Cabrio gefährden Ihr Gehör

Motorrad

Das kennt jeder der schon einmal bei voller Fahrt die Seitenscheibe seines Autos geöffnet hat. Der Fahrtwind ist sehr kräftig und sehr laut. Dass dieser Wind aber in den Spitzen Lautstärken erreichen kann, die das Gehör schädigen können, wissen die wenigsten. Gefährdet sind Motorradfahrer, Cabrio- und Fahrradfahrer.

Beim den normalen Autos schützen uns die Karosserie, die Gurte und die Airbags vor schweren Verletzungen, beim Cabrio kommen Stützbügel und Verstärkungen hinzu. Rad- und Motorradfahrer schützen ihre Köpfe durch Helme. Bei Cabrio-Fahrzeugen denken die Hersteller auch über die Lärmentwicklung durch den Fahrtwind nach. Vor allem bei Luxusfahrzeugen spürt man diesen trotz offenem Verdeck kaum.

Aber alle anderen sind einem hohen Geräuschpegel ausgesetzt, der auf Dauer das Gehör schwer schädigen kann.

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Darauf weist auch der Bundesverband der Hörgeräte-Industrie e.V. in einem Artikel hin. Der Verband widmet sich in diesem Artikel vor allem den Motorradfahrern. Wir geben einen Auszug sinngemäß wieder:

Welche Menge an Geräuschen (der Helm) durchlässt, ist abhängig von der Form der Polster und dem Helmkragen. Entscheidend ist auch, wie viele harte Kanten sich am Visier, den Lufteinlässen oder an der unteren Öffnung des Helms befinden. Je mehr Kanten, desto stärker (die) Luftturbulenzen, die laute Geräusche erzeugen. Diese reichen von einem dumpfen Brummen bis hin zu einem hohen Pfeifen.

Lärmmessungen zehn verschiedener Systemhelme von unterschiedlichen Herstellern ergaben, dass diese bei einer Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde durchschnittlich eine Lautstärke von 88 Dezibel (dB) durchlassen. 80 dB entsprechen der Lautstärke eines Rasenmähers. Bereits ab dieser Lautstärke kann das Gehör geschädigt werden, wenn man dem Geräusch mehr als 8 Stunden ausgesetzt ist. Bei einem Geräuschpegel von 86 dB besteht schon nach zwei Stunden das Risiko einer dauerhaften Hörschädigung. Bei einer Motorradgeschwindigkeit von 100 km/h lassen die Helme durchschnittlich eine Lautstärke von 103 dB durch. Hier droht bereits ab 5 Minuten eine Schädigung des Gehörs.

Eine Lautstärke von 110 dB entsprechen einer Kreissäge oder eines Presslufthammers. Dieser Wert wird bei einer Geschwindigkeit von 150 km/h erreicht, was etwa einer Fahrt auf der Autobahn entspricht.

Hoergeraete-Info.net, die Hörakustiker, Ohrenärzte und der Bundesverband der Hörgeräte-Industrie e.V. empfehlen deshalb, dass alle Personen, die sich lautem Fahrtwind aussetzen, einen geeigneten Gehörschutz tragen. Es ist nicht ausreichend, einen Helm oder ein umgebundenes Kopftuch zu tragen. Geeignete Gehörstöpsel bekommt man in Drogeriemärkten, im Internet und in Sport- oder Hörgerätegeschäften, sowie Apotheken.

Besser als die vorgefertigten Standardstöpsel sind aber maßgefertigte Ohrenstöpsel vom Akustiker. Sie sind zwar etwas teurer, dafür aber medizinisch einwandfrei und sehr passgenau. Außerdem halten sie „ewig“.

Die Fertigstöpsel schotten meist das Gehör vollkommen ab. Das kann im Straßenverkehr sehr problematisch werden.
Die maßgefertigten Gehörschützer vom Akustiker hingegen sind so gefertigt, dass wichtige Geräusche noch durchkommen. Sie können passiv oder aktiv gestaltet sein.
Einen Überblick erhält man beim Hörakustiker.

Der kann eine entsprechende Auswahl vorlegen und dabei beraten.

Bild: Pixabay
Bundesverband der Hörgeräte-Industrie e.V.

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