Ratgeber

Memory-Effekt: Ist es schädlich, Hörgeräte mehrmals am Tag zu laden?

ausgelaufene Batterie

Bild von <a href="https://pixabay.com/de/users/acunha1973-256805/?utm_source=link-attribution&utm_medium=referral&utm_campaign=image&utm_content=1623377">Andreluiz Cunha</a> auf <a href="https://pixabay.com/de/?utm_source=link-attribution&utm_medium=referral&utm_campaign=image&utm_content=1623377">Pixabay</a>

Moderne Hörgeräte haben keine Batterien mehr, sondern wiederaufladbare Akkus, kann es das zum Memory-Effekt kommen? Die Hörgeräte halten damit zwischen 12 und 24 Stunden durch. Manch einem ist das zu wenig. Denn die Zeit kann auch deutlich kürzer sein, wenn man viel Streaming nutzt, anspruchsvolle Hörprogramme wählt oder viel Lautstärke benötigt. Deshalb kommen einige Hörgeräteträgerinnen und -träger auf die Idee, ihre Hörgeräte auch zwischendurch immer mal wieder aufzuladen. Doch ist das gut, oder schadet das den Hörgeräten?

Nein, das Laden zwischendurch schadet den Akkuzellen nicht. Die modernen Akkus haben nicht mehr so stark mit dem sogenannten Memory-Effekt zu tun. Der Memory-Effekt früherer Akkumulatoren bewirkte, dass sich ein nur teilweises Aufladen und ein nicht vollständiges Entleeren vor dem nächsten Aufladen sehr negativ auswirken konnte. Man konnte, vereinfacht gesagt, nur noch einen Teil des Akkus vollladen.

Auch die modernen Lithium-Ionen-Akkus, die in Hörgeräten verwendet werden, kennen dieses Memory-Effekt1
Leider wird das von vielen sogenannten Fachleuten im Internet, aber auch von Hörgeräteakustikern immer wieder falsch wiedergegeben. Doch die unten verlinkte wissenschaftliche Arbeit hat gezeigt, dass eben auch Lithium-Ionen-Akkus dieses negativen Effekt kennen.

Werbung

Die gute Nachricht ist aber, dass der Memory-Effekt nur sehr schwach ausgebildet ist und dass er, ebenso wie bei den früheren Akkus, durch Konfektionierung wieder aufgehoben werden kann. Früher beseitigte man den Memory-Effekt, indem man „befallene“ Akkus mehrmals vollständig entleerte und dann voll auflud. Dadurch gewannen sie einen Großteil der vorherigen Speicherkapazität wieder zurück.

Da der Memory-Effekt bei Lithium-Ionen-Akkus also sehr wohl vorhanden, aber nur sehr schwach ausgeprägt ist, muss niemand Panik haben, dass er durch ein zwischenzeitliches Laden seine Hörgeräte kaputt macht. Lädt man aber regelmäßig immer nur teilweise, kann es eine gute Idee sein, die Lithium-Ionen-Akkus auch mal dadurch zu konditionieren, indem man sie einfach mal bei eingeschalteten Hörgeräten komplett leer laufen läßt.

Danach wieder komplett aufladen und schon sind die Akkus wieder frisch.

1 Der Memory-Effekt war bisher nur bei Nickel-Cadmium- oder Nickel-Metallhydrid-Akkus bekannt. Forscher aus der Schweiz und Japan haben diesen Effekt jetzt auch bei Lithium-Ionen-Akkus nachgewiesen. Mehr hier

Memory-Effekt

 

Alles über Hörgeräte-Akkus

Bildquellen:

    c11d9cf839224e308a03ca2d06bb7e05

    Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

    Schlagwörter:

    Ratgeber

    Der Ratgeber ist Ihr umfassendes Informationszentrum rund um Hörgeräte. Hier finden Sie wertvolle Tipps zur Auswahl, Pflege und Nutzung von Hörgeräten sowie Einblicke in neueste Technologien und praktische Ratschläge für den Alltag mit Hörschwierigkeiten. Unser Ziel ist es, Ihnen zu helfen, trotz Hörproblemen ein aktives und erfülltes Leben zu führen. Entdecken Sie unsere Expertenbeiträge und verbessern Sie Ihr Hörerlebnis mit fundiertem Wissen und verlässlichen Informationen.

    Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 11. August 2020 | Revision: 22. April 2024

    Lesen Sie doch auch:





    Rechtliches