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Ich kann gut hören – Das ist nicht genug

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Schwerhörigkeit kann am wirksamsten und einfachsten mit Hörgeräten ausgeglichen werden.
Moderne digitale Hörgeräte sind extrem leistungsfähig und – das ist die gute Nachricht – für gesetzlich Versicherte nahezu kostenfrei von der Krankenkasse zu bekommen.
Diese zahlt einen Zuschuss zu teureren Geräte oder übernimmt bei Kassenhörgeräten die Kosten meist komplett.
Dabei haben die Kassenhörgeräte der Basisklasse schon eine für die meisten Arten der Schwerhörigkeit ausreichende Leistung.

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Bild 1: Moderne Hörsysteme: Kaum noch sichtbar

Vor dem Erhalt der Hörsysteme ist der Besuch bei einem HNO-Arzt erforderlich. Der stellt die Schwerhörigkeit aus medizinischer Sicht fest und schließt aus, dass es keine anderen Ursachen dafür gibt (Tumoren, Verletzungen, Entzündungen etc.).
Danach folgt der Weg zum Hörakustiker. Dort wird der Schwerhörige bei der Auswahl der passenden Geräte beraten. Nach einer Zeit des intensiven Ausprobierens der in Frage kommenden Geräte kann der Kunde diese dann (mit oder ohne Zuzahlung) behalten. Es folgen während und nach der Zeit der Gewöhnung noch einige Termine zur Anpassung. So werden Anfangsschwierigkeiten vermieden.

Viele Menschen mit Hörgerät geben an, mit den Hörgeräten gut zu hören. Alles ist deutlicher und vor allem lauter.
Fragt man dann aber, wie es um die Verständlichkeit von Sprache bestellt ist, sieht es schon etwas anders aus. Hier sinkt dann die Zufriedenheit drastisch.

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Auf das Verstehen des gesprochenen Wortes kommt es an

Das liegt einfach daran, dass nach der ersten Anpassung der Hörgeräte nicht genügend nachgearbeitet wurde.
Es ist ja so: Die Schwerhörigkeit ist ja in den meisten Fällen nicht plötzlich entstanden, sondern schleichend.
So hatten Ohr, Gehirn und der gesamte Hörapparat genügend Zeit, sich an die leiser oder dumpfer werdende Tonumgebung zu gewöhnen.

Bekommt der Schwerhörige nun Hörgeräte, dann ist es ja klar, dass er alles viel lauter hört. Die bislang nicht mehr gehörten Frequenzen werden verstärkt und wieder wahrgenommen.
Subjektiv äußert sich das in der Wahrnehmung so, dass alles lauter empfunden wird.

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Spreche muss verstanden werden. Das ist das Ziel der Hörgeräte-Versorgung

Aber um lauter geht es bei der Hörgeräteversorgung nicht.
Lauter ist eigentlich nur ein Nebenergebnis.

Das Hauptziel der Hörgeräteversorgung ist das bessere Verstehen von Sprache.

Man muss grundsätzlich Hören und Verstehen unterscheiden.
Hören bedeutet quasi nur, dass ein Signal am Trommelfell ankommt und wahrgenommen wird.

Verstehen bedeutet aber zweierlei: Dass der Hörgeräteträger das Gesagte mit den Ohren verstehen kann, und dass er das dann auch mit dem Gehirn verstehen kann (im Sinne von kapieren, begreifen).

Deshalb ist es ganz extrem wichtig, sich nicht mit dem LAUTER zufrieden zu geben!
Es muss so lange getestet und nachjustiert werden, bis ein optimales Verstehen des gesprochenen Wortes gegeben ist.

Nur dann ist eine Versorgung mit Hörgeräte sinnvoll und erfolgreich.

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Bilder:
Bild 1: © Wilhelm
Alle anderen: geralt / Pixabay

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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: | Peter Wilhelm 21. September 2018

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