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Hörschäden: Zu oft zu laute Musik

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Weltweit ist fast jeder fünfte Mensch von einem Hörverlust betroffen. 1,1 Milliarden Menschen riskieren Hörschäden, weil sie zu oft zu laute Musik hören.

Unseren Ohren geht es nicht so besonders gut. Darauf will die Weltgesundheitsorganisation WHO aufmerksam machen. Jeder fünfte Mensch hört schlechter oder kann gar nicht hören – und es werden immer mehr.

„Das liegt daran, dass die Menschen älter werden und auch an Krankheiten, die nicht richtig behandelt werden“, erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Matthis Dierkes.

Aber nicht nur ältere Menschen bekommen Probleme mit ihren Ohren. Die WHO warnt: 1,1 Milliarden junge Menschen riskieren Hörschäden, weil sie zu oft zu laute Musik hören.

„Je öfter man laut hört, desto größer das Risiko, dass man dauerhafte Schäden bekommt.“
Matthis Dierkes, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Davon, was „laut“ bedeutet, hat wohl jeder eine andere Vorstellung. Aber es gibt einen Grenzwert: 85 Dezibel. Das ist etwa die Lautstärke einer stark befahrenen Hauptverkehrsstraße. Je öfter man lauter als das hört, desto größer das Risiko, dass man dauerhafte Schäden bekommt.

In-ear-Kopfhörer sind etwas gefährlicher

Wie laut man gerade tatsächlich Musik hört, lässt sich gut überprüfen, sagt der Hals-Nasen-Ohren-Arzt Christian Tholen: „Es gibt ja mittlerweile auf dem Handy zum Beispiel eine rote Anzeige, im roten Bereich sollte man nie sein.“ Dabei seien In-ear-Kopfhörer vom Schalldruckpegel etwas gefährlicher als große Kopfhörer.

Aus ärztlicher Sicht sind also große Kopfhörer ein guter Weg, um die eigenen Ohren etwas besser zu schützen.

„Die Mode, als man noch mehr große Kopfhörer getragen hat, war aus HNO-ärztlicher Sicht ein guter Weg, die Ohren etwas besser zu schonen.“
Christian Tholen, HNO-Arzt

Wieso laute Musik den Ohren schaden, kann man sich in etwa so vorstellen: In unseren Ohren befinden sich Zellen mit winzigen Härchen. Mit dem Lärm, der da drauf trifft, ist es ein bisschen so wie bei einem Kornfeld, über das der Wind fegt. Wenn es zu viel ist, dann liegen die Halme flach. Wenn der Wind oder Lärm zu stark war, bleiben einige dauerhaft liegen. Das kann unser Gehör dauerhaft schädigen.

Hörschäden kommen meistens langsam

Das passiert in der Regel nicht plötzlich, sondern ist ein schleichender Prozess über viele Jahre. Erst dann merkt man wirklich, dass etwas mit dem Gehör nicht so richtig stimmt. Es gibt aber Warn-Hinweise: „Wenn wir mal draußen drauf achten, ob wir bestimmte Töne, Vögel zum Beispiel, hören können.“

Auch wer in einer Kneipe oder im Restaurant Probleme hat, sein Gegenüber zu verstehen oder man zuhause den Fernseher super laut stellen muss, dass sich die anderen Menschen im Haushalt schon beschweren, ist das ein Zeichen: Da ist irgendwas nicht richtig. In dem Fall: Am besten mal zum HNO-Arzt.

„Die Angst vor dem kosmetischen Stigma versuche ich Patienten direkt zu nehmen. Heutzutage sind die Hörgeräte so klein, dass man sie gar nicht wahrnimmt.“
Christian Tholen, HNO-Arzt

Auch wer dann tatsächlich ein Hörgerät braucht: Die sind inzwischen so klein, dass sie kaum wahrnehmbar sind. Selbst Christian Tholen als Hals-Nasen-Ohren-Arzt müsse häufig schauen: Trägt die Patientin oder der Patient Hörgerät oder nicht?

Quelle: Deutschlandfunknova

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  • dlf-nova-g: deutschlandfunknova

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Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: | Gastautor 3. März 2021

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