Ein Hörverlust kommt schleichend. In den meisten Fällen merkt der Betroffene selbst lange nichts davon. Unser Gehirn kann uns hier sehr lange etwas vorgaukeln. Das ist auch gut so, denn unsere Ohren und unser Gehirn wurden lange vor Hörgeräten „erfunden“. Lassen die Ohren nach, hilft das Gehirn beim Hören mit.
Oft sind es Familienmitglieder oder Arbeitskollegen, die den Hörverlust zuerst bemerken. Im günstigsten Fall wird der Betroffene dann aufmerksam, erkennt seine Beeinträchtigung und sucht sich Hilfe beim Ohrenarzt und Hörakustiker.
Schön wäre es! Doch wir alle wissen, dass es meist ganz anders kommt. Da die Betroffenen es selbst zunächst gar nicht bemerken, wollen sie die Hörbeeinträchtigung nicht wahrhaben. Hörgeräte als Hilfsmittel der Wahl werden abgelehnt und der Besuch beim Ohrenarzt erfolgt auch nicht. Er könnte das Verdrängte ja bestätigen.
Das Gehör wird sich aber weiter verschlechtern. Es kommt dann der Zeitpunkt, ab dem auch das Gehirn nicht mehr genügend ausgleichen kann. Der Schwerhörige beginnt, häufiger zurückzufragen. Immer wenn er etwas nicht versteht, fragt er nach. Ihm selbst ist das in den meisten Fällen gar nicht bewußt. Es wird aber der Zeitpunkt kommen, an dem er auch das zweite Gesagte, also das, was ihm nach dem Rückfragen gesagt wird, nicht mehr richtig verstehen kann.
Und um nicht schon wieder der Schwerhörigkeit bezichtigt zu werden, tut der Schwerhörige dann so, als habe er verstanden.
Dieses Verhalten führt aber allmählich immer mehr in die Isolation. Schwerhörige resignieren also.
Es gibt erstaunlich viele Menschen, die schon resigniert, also aufgegeben haben. Sie leben zunehmend in ihrer eigenen Welt und fangen an, Situationen mit viel Konversation bewusst zu meiden. Sie gehen nicht mehr zu gesellschaftlichen Anlässen, bleiben Familientreffen und ihrem Freundeskreis fern und sie ziehen sich aus Vereinen, von Stammtischen und beispielsweise Kaffeekränzchen zurück.
Diese Resignation und die damit verbundene soziale Isolation müssen nicht sein!
Moderne Hörgeräte sind so leistungsfähig, dass sie nahezu jedem Schwerhörigen sehr schnell einen gewaltigen Vorteil bringen.
Nach einer kurzen Zeit des Ausprobierens und der Gewöhnung entfalten diese winzigen Hörhelfer ihre ganze Leistungsfähigkeit.
Untersuchungen zeigen ganz eindeutig, dass Menschen, die mit Hörgeräten versorgt sind, deutlich weniger sozial isoliert sind.
Der Weg zum Hörakustiker lohnt sich also in jedem Fall. Gerade wenn man noch gar nicht zu den ganz Alten gehört, bringen einem die Hörgeräte einen großen Vorteil. Denn gerade, wer noch im Berufsleben steht, profitiert ganz besonders von der wiedergewonnenen Hörfähigkeit.
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Schlagwörter: Isolation, Resignation