Gewalt in der Pflege? Für die meisten von uns undenkbar. Aber Gewalt in der Pflege ist tagtägliche Realität. Überlastetes Pflegepersonal, demente und widerwillige Patienten und schon ist es passiert. Wir denken dabei zuerst an körperliche Übergriffe. Dabei sagen Experten: Psychische Übergriffe sind viel verbreiteter. Wie sie aussehen und welche Risikogruppen es gibt.
Hierzu ist heute ein interessanter Artikel bei t-online.de erschienen. In dem heißt es:
„Mein Großvater lag in einem Gitterbett, er konnte da nicht selbst rauskommen. Die Pfleger hatten ihm sein Hörgerät und seine Brille abgenommen. In seinen letzten Tagen konnte mein Opa also weder sehen noch hören, was um ihn herum geschehen ist, noch konnte er sich frei bewegen.“
Charlotte Schmidts Großvater kam 2006 nach einem Schwächeanfall ins Krankenhaus. Wenn die junge Frau heute von seiner Zeit dort erzählt, ist sie immer noch aufgewühlt. Sie möchte t-online.de auch nicht unter ihrem richtigen Namen berichten. „Jahrelang konnte ich selbst darüber nicht sprechen.“ Das Thema war auch in der Familie schwierig. Um sie nicht noch einmal mit dem Erlebten zu konfrontieren, möchte Schmidt anonym bleiben.
„Einmal war ich dabei, als ihn ein Pfleger angezogen hat. Mein Großvater bekam in der Pflege starke Beruhigungsmittel und war deshalb verwirrt. Er hat mit der Hand auf ein Muttermal des Pflegers gedeutet. Der Pfleger hat seinen Arm ganz grob weggeschlagen“, erzählt Schmidt. Das habe sie erschreckt: „Wenn er sich so verhält, wenn ich da bin, wie ist er dann zu meinem Opa, wenn sie allein sind?“
Das sind erschreckende Zustände. Beschrieben werden hier Einzelfälle. Die allermeisten AltenplegerInnen sind sehr um die ihnen anvertrauten Personen bemüht. Aber Einzelfälle summieren sich angesichts der hohen Zahl der Pflegebedürftigen.
Bild: geralt/pixabay
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