Beim Hörakustiker hat man die Qual der Wahl. Experten streiten darüber, ob es auf dem deutschen Hörgerätemarkt rund 1.000 verschiedene oder sogar über 2.000 Hörgeräte gibt.
Wir tendieren zur letzten, größeren Zahl.
Denn neben den aktuellen Geräten, werden auch immer noch tausende Hörgeräte der Vorjahresserien angeboten und verkauft.
Wenn ein Hersteller 8 Grundmodelle im Angebot hat, gibt es die vielleicht in 4 verschiedenen Bauformen, 5 verschiedenen Technikstufen und 12 verschiedenen Farben. Und dann hat man noch die Auswahl zwischen 3-5 verschiedenen Hörermodellen usw.
Multipliziert man das, kommt man schnell auf ein paar hundert Varianten.
Sich hier richtig zu entscheiden, das fällt schwer.
Phonak folgt jetzt dem Sonova-Schwesterunternehmen UNITRON und bietet ebenfalls Trial-Geräte an.
Dass Sie als Hörgeräteträger verschiedene Hörgeräte ausprobieren können, das ist nichts Neues.
Aber jetzt können Sie bei Ihrem Hörakustiker die Marvel-Serie als flexibles Trial-Hörgerät bekommen.
Der Hörakustiker kann Ihnen von der Technikstufe 30, über die Technikstufen 50 und 70 bis hin zur tollsten Stufe 90 alles in einem einzigen Gerät vorführen.
Sie brauchen nur einmal ein Hörgerät (oder ein Paar) zur Probe und mit Ihrem Hörgeräteakustiker und anhand Ihres Budgets entscheiden Sie dann, welche der unterschiedlich teuren und unterschiedlich leistungsstarken Technikstufen für Sie in Frage kommt.
Was sind die Technikstufen?
Hörgerätetechnik gilt heute als weitestgehend ausgereift.
Sie können mit nahezu jedem Hörgerät bei richtiger Anpassung ein Eingewöhnung nach kurzer Zeit gut hören.
Es gibt keine schlechten Hörgeräte. Keiner der großen Hörgerätehersteller liefert etwas Schlechtes aus.
Dennoch gibt es Unterschiede. Einmal abgesehen von der Optik, dem persönlichen Hörgeschmack und der Unternehmensphilosophie liegen die Unterschiede in der Software.
Die Hörgeräte einer Serie haben im Prinzip alle die gleiche Technik verbaut.
Trotzdem leistet ein Gerät der „Essential-Klasse“ nicht so viel, wie ein Gerät der „Advanced-“ oder „Premium-Klasse“.
Die ganzen Zusatzfunktionen, wie Echo-Block, Komfort in halligen Umgebungen und die Anzahl der Kanäle unterscheiden sich von Stufe zu Stufe.
Logischerweise kosten Geräte der Premiumstufe auch mehr, als Geräte der Essential-Klasse.
Ausprobieren grenzenlos
Bisher war es so, dass sich der Hörgeräteträger eigentlich recht früh für eine Leistungsklasse entscheiden musste.
Geräte dieser Klasse konnte er dann zur Probe tragen.
Jetzt ist es nicht nur bei Unitron so, sondern auch bei PHONAK, dass Sie sich ein Trial-Gerät anpassen lassen.
Allein durch einen Klick in der Software kann der Hörakustiker Ihnen jede zur Verfügung stehende Technikklasse einmal probeweise zum Probetragen freischalten.
So können Sie wunderbar durch eigenes Hören entscheiden, welche Ausbaustufe für Sie ideal ist und ab wann Ihnen eine höhere Stufe nichts mehr bringt.
Bei Unitron ist es so, dass Sie ein Hörgerät einer bestimmten Technikstufe kaufen können und der Hörakustiker Ihnen jederzeit gegen Zahlung einer Upgrade-Gebühr die nächsthöhere Stufe freischalten kann. Auch lange nach dem Kauf!
Bei Phonak geht das derzeit nur während der Ausprobe. Denn nachdem Sie sich anhand eines Trial-Gerätes für eine Technikstufe entschieden haben, bekommen Sie ein neues eigenes Gerät mit der bestellten Technikstufe fest eingestellt.
Der nächste Schritt dürfte sein, dass PHONAK auch die Flexi-Variante einführt.
Der Vorteil für den Kunden: Er kann preisgünstig einsteigen und sich im Verlaufe der Zeit (und wenn wieder Geld zur Verfügung steht) die nächsten Stufen nach und nach freischalten lassen.
Bild: Anemone123 / Pixabay
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