Der US-Unternehmer will mit einem Chip Gehirne mit Computern verbinden. Nun präsentiert er die Fortschritte seiner Firma Neuralink – an Schweinen. Elon Musk präsentiert was Neues. Mal wieder. Dieses Mal ist es ein Schwein namens Gertrude. In einer Videopräsentation am Freitag demonstrierte der Unternehmer an Gertrude und zwei weiteren Schweinen, wie die Verbindung zwischen Computern und Gehirnen funktionieren können soll. Das berichtet die ZEIT in diesem Artikel.
Dem Schwein wurde der Prototyp eines Gehirnchips von Musks Firma Neuralink eingesetzt. Über drahtlose Bluetooth-Verbindungen konnten so Nervenimpulse des Tieres auf einen Computer übertragen werden, beispielsweise wenn das Schwein seinen Rüssel bewegte.
Das Ziel von Visionär Elon Musk ist aber noch größer und weitreichender: Er möchte eine elektronische Verbindung zum menschlichen Gehirn schaffen. Einen ersten Prototypen des Chips, der das leisten kann, hatte Elon Musk schon im letzten Jahr vorgestellt. Nun zeigte er ihn erstmals funktionierend im Einsatz.
Das Gerät, das Informationen zwischen menschlichen Neuronen und einem Smartphone übertragen können soll, ist rund, acht Millimeter dick und hat einen Durchmesser von 23 Millimetern und muss direkt in den Schädel implantiert werden. Das ist ganz ähnlich, wie man es von Teilen des Cochlea-Implantats für Gehörlose kennt. Mit hochfeinen Drähten soll das Implantat mit Nervenzellen verbunden werden und so die neurologischen Signale lesen und senden können. Der Mikro-Computer soll dann per Bluetooth mit einer App auf den Smartphone kommunizieren. Anders als noch die Vorgängermodelle soll er nach der Implantation unsichtbar sein.
Der Akku hält rund 22 Stunden und soll jeden Tag vornehmlich über Nacht drahtlos wieder aufgeladen werden. Musk verglich den Chip mit einem Fitness-Armband, nur „mit feinen Drähten“. Das Unternehmen Neuralink sieht potenzielle Anwendungsbereiche für die Technologie bei der Behandlung von Schmerzen, Sehstörungen und Hörverlust, von Schlaflosigkeit, Gehirnschäden oder bei Verletzungen des Rückenmarks. In der Zukunft wäre es denkbar, verletztes Nervengewebe mit Hilfe der Technologie zu überbrücken, damit Menschen wieder laufen können, sagte Musk.
Am Menschen ist der Chip bislang noch nicht getestet worden. Elon Musk zufolge soll die für eine Zulassung zuständige US-Behörde FDA das Neuralink-Gerät im Juli 2020 als „bahnbrechendes Gerät“ eingestuft haben. Dieser Status kann dazu beitragen, die Genehmigung dafür zu beschleunigen. Eine Zulassung ist dieser Status allerdings noch nicht. Denn wann der Chip wirklich zum Einsatz kommen könnte, steht noch in den Sternen und auch Musk äußert sich dazu noch nicht.
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