AirPods als Hörgerät – Der große Test: In allen Medien werden derzeit die AirPods von Apple als angeblich supergünstige Alternative zu medizinischen Hörgeräten gehypt. Vor allem Leute, die selbst gar keinen Hörverlust haben, stellen geradezu marktschreierisch die angeblichen Hörgeräte-Vorzüge der AirPods heraus. Als Schwerhöriger, der seit vielen Jahren Hörgeräte trägt, wollte ich es nun genau wissen. Ich habe den Selbstversuch gemacht und die AirPods ausprobiert. Das sind echte Informationen eines Betroffenen und keine Influencer-Reklame.
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- AirPods ganz okay – Hörgeräte sind die bessere Wahl
- AirPods als Hörgerät: Was leisten sie wirklich?
- Signalverarbeitung: Solide, aber keine Spitzenleistung
- Design und Tragekomfort: Chic, aber nicht unsichtbar
- Der Okklusionseffekt: Allgemeines und Besonderheiten bei den AirPods
- Mut zur Trageweise
- Musikgenuss: Ein klarer Pluspunkt
- Kompatibilität und Akkulaufzeit
- Woher kommt die Begeisterung in den sozialen Medien
- Fazit: AirPods als Hörgerät sind kein Ersatz
- Zusammenfassung: Für wen eignen sich die AirPods als Hörgerät?
- Version in vereinfachter Sprache
- AirPods als Hörgerät: Der Test
- Hörgeräte sind besser als AirPods
- Was können AirPods wirklich?
- Der Okklusionseffekt: Was ist das?
- AirPods sind gut für Musik
- Wie lange halten die AirPods durch?
- Fazit: AirPods ersetzen Hörgeräte nicht
- Für wen sind AirPods geeignet?
AirPods ganz okay – Hörgeräte sind die bessere Wahl
Medizinische Hörgeräte sind nach wie vor der Goldstandard, wenn es darum geht, einen Hörverlust effektiv und langfristig zu behandeln. Zwar hat Apple mit den AirPods Pro 2 ein Produkt entwickelt, das erste Hörgerätefunktionen integriert, doch die AirPods als Hörgerät stellen bestenfalls eine Ergänzung dar, keinesfalls jedoch einen Ersatz für echte Hörgeräte. Für Nutzer, die bereit sind, einige Einschränkungen in Kauf zu nehmen, können sie eine nützliche Alternative sein, insbesondere bei leichter bis mittelgradiger Schwerhörigkeit.
AirPods als Hörgerät: Was leisten sie wirklich?
Apple, bekannt für durchdachtes Produktdesign und Innovation, hat mit den AirPods Pro 2 erstmals eine Hörgerätefunktion eingeführt, die den Standards der amerikanischen Zertifizierung für Hörhilfen entspricht. Doch wie gut schneiden die AirPods als Hörgerät im Alltag ab? Ein Selbsttest zeigt, dass sie zwar einige Stärken mitbringen, aber auch deutliche Schwächen haben – insbesondere im Vergleich zu klassischen Hörgeräten.
Signalverarbeitung: Solide, aber keine Spitzenleistung
Die wichtigste Eigenschaft eines Hörgeräts ist die Signalverarbeitung – und hier zeigen die AirPods Licht und Schatten. Im Alltag bieten sie eine akzeptable Verstärkung für leichten bis mittelgradigen Hörverlust. Besonders hervorzuheben ist die effektive Unterdrückung von Hintergrundgeräuschen und die Fokussierung auf Sprache in direkter Umgebung. In einer lauten Kneipe konnten Umgebungsgeräusche fast vollständig ausgeblendet werden, was das Verstehen von Gesprächen deutlich erleichterte.
Allerdings stoßen die AirPods schnell an ihre Grenzen, wenn es um komplexe oder spezifische Höranforderungen geht. Windgeräusche werden kaum gedämpft, und plötzliche Impulsgeräusche wie klirrendes Besteck können unangenehm laut sein. Diese Schwächen sind besonders im Vergleich zu höherwertigen Hörgeräten spürbar, da diese oft mit präziserer Signalverarbeitung und individuelleren Einstellungen überzeugen.
Hier sind mir meine Phonak-Hörgeräte dann doch viel lieber.
Design und Tragekomfort: Chic, aber nicht unsichtbar
Die AirPods punkten mit einem eleganten und modernen Design. Sie sind leicht, kompakt und liegen gut in der Hand. Auch die mitgelieferte Ladeschale, die zugleich als Powerbank dient, ist praktisch und handlich – deutlich kleiner als vergleichbare Ladegeräte vieler Hörgeräte. Während klassische Hörgeräte oft unauffällig und diskret gestaltet sind, setzen die AirPods bewusst auf Sichtbarkeit. Dies kann als Statement gegen das Stigma von Hörhilfen verstanden werden. Der Tragekomfort ist akzeptabel, wenn auch längst nicht so gut wie bei individuell angepassten Otoplastiken, die bei medizinischen Hörgeräten Standard sind. Zudem führt das geschlossene Design der AirPods zu einem deutlich spürbaren Okklusionseffekt, der bei alltäglichen Aktivitäten wie Kauen oder Gehen störend sein kann.
Der Okklusionseffekt: Allgemeines und Besonderheiten bei den AirPods
Der sogenannte Okklusionseffekt tritt auf, wenn der Gehörgang durch ein Hörgerät, einen Kopfhörer oder sonst wie weitgehend verschlossen wird (Wattestöpseleffekt). Dadurch können körpereigene Geräusche wie Kauen, Schlucken oder Schritte lauter und unangenehm wahrgenommen werden. Dieses Phänomen entsteht, weil die Schallwellen, die normalerweise aus dem Ohr entweichen würden, durch den Verschluss zurück ins Innenohr reflektiert werden. Bei herkömmlichen medizinischen Hörgeräten wird dieser Effekt oft durch speziell angepasste Otoplastiken mit Belüftungsöffnungen minimiert.
Bei den AirPods als Hörgerät ist der Okklusionseffekt deutlich spürbar, da sie den Gehörgang nahezu vollständig abdichten. Dies führt dazu, dass alltägliche Aktivitäten wie Gehen, Essen oder sogar Sprechen ungewohnt laut und manchmal störend klingen. Besonders auffällig ist dies, wenn man sich in ruhigen Umgebungen aufhält oder sich auf diese Geräusche konzentriert. Im Vergleich zu medizinischen Hörgeräten fehlen den AirPods individuelle Anpassungen, die den Effekt mildern könnten. Nutzer, die empfindlich auf diesen Effekt reagieren, könnten dies als bedeutenden Nachteil empfinden.
Einige Menschen können sich nach einer gewissen Eingewöhnungszeit an den Okklusionseffekt gewöhnen, dennoch bleibt dieser ein wesentlicher Unterschied zu klassischen Hörgeräten, die durch die Expertise von Hörakustikern optimal auf die individuelle Anatomie und den Hörverlust abgestimmt werden können.
Mut zur Trageweise
Vor allem ältere Menschen sind von einem Hörverlust betroffen. Aber gerade diese Personengruppe wird wenig Gefallen daran finden, sich weiße, herausragende Stöpsel in die Ohren zu stecken. Hier ist es mit der Akzeptanz für diese Trageweise nicht weit her.
Für Senioren kommen AirPods als Hörgerät aber auch aus einem anderen Grund nicht unbedingt in Frage, und das gilt eigentlich auch für alle anderen: Hörgeräte sind daraufhin optimiert, sicher den ganzen Tag getragen werden zu können. Sie sollen auch nicht leicht verloren gehen.
Außerdem gibt es die Ohrpassstücke in allen möglichen Variationen und auch aus allergiefreien Materialien, für ungewöhnliche Gehörgänge und sie sind auf ein angenehmes Tragen hin optimiert. Das sind Vorteile, die die standardisierten AirPods nicht bieten.
Musikgenuss: Ein klarer Pluspunkt
Ein Bereich, in dem die AirPods brillieren, ist der Musikgenuss. Während medizinische Hörgeräte in erster Linie auf Sprachverstehen optimiert sind, bieten die AirPods ein beeindruckendes Klangerlebnis mit sattem Bass und ausgewogenem Sound. Für Musikliebhaber könnten die AirPods eine interessante Ergänzung oder sogar eine Zweithörhilfe sein, insbesondere für das Musikhören via Bluetooth.
Auf der anderen Seite bleibt es nach Ansicht meines Hörakustikers fraglich, ob der frequenzbreite Musikgenuss von den meisten Schwerhörigen überhaupt wahrgenommen werden kann. Er ist der Meinung, dass ein Schwerhöriger mehr von den optimierten Musikprogrammen der richtigen Hörgeräte profitiert. Obwohl mein Hörakustiker eingefleischter Apple-Fan ist, denkt er, dass AirPods als Hörgerät noch lange nicht so weit sind. Ihn stört, dass bei einer Selbstanpassung kein Fachmann diesen Schritt begleitet.
Kompatibilität und Akkulaufzeit
Ein weiterer Vorteil der AirPods ist ihre nahtlose Kompatibilität mit einer Vielzahl von Geräten. Während medizinische Hörgeräte oft zusätzliche Adapter für die Verbindung mit Nicht-Apple-Geräten erfordern, lassen sich die AirPods problemlos mit nahezu allen Bluetooth-fähigen Geräten koppeln. Die Akkulaufzeit von etwa 5,5 Stunden ist jedoch im Vergleich zu modernen Hörgeräten, die oft bis zu 30 Stunden durchhalten, begrenzt. Zudem sind die AirPods Wegwerfprodukte, da der Akku nicht austauschbar ist – ein klarer Nachteil gegenüber Hörgeräten, bei denen der Akku in der Regel ersetzt werden kann.
Bei meinen Phonak-Hörgeräten habe ich diese Probleme nicht, weil ich sie bis jetzt mit jedem Gerät habe koppeln können, das hat SONOVA echt gut im Griff.
Woher kommt die Begeisterung in den sozialen Medien
Die etwas übertrieben wirkende Begeisterung vor allem junger Influencer in den sozialen Medien ist aus den USA zu uns herübergeschwappt. Von dort kommen auch die aufgeregtesten und aufgeblasensten Berichte. Das liegt in erster Linie an den Bedingungen des amerikanischen Gesundheitssystems. Für die allermeisten sind Premium-Hörgeräte in den USA absolut unerschwinglich, sodaß sich ganz viele Schwerhörige mit chinesischen Billig-Hörhilfen behelfen oder die in den USA sowieso viel stärker verbreiteten und frei verkäuflichen Over-The-Counter (OTC) Hörgerätealternativen kaufen.
Verglichen mit so manchem, was da in den Vereinigten Staaten als „Hörgerät“ angesehen wird, sind die AirPods wirklich richtig gut und eine Verbesserung des Angebots.
Bei uns bekommen gesetzlich Versicherte Hörgeräte quasi kostenlos von ihrer Krankenkasse, sodass zunächst einmal nüchtern betrachtet, für günstige Hörgeräte aus anderen Quellen als vom Hörakustiker im Grunde überhaupt kein Bedarf besteht.
Da man die Apple-Ohrhörer, wenn man die AirPods als Hörgerät verwenden will, immer selbst bezahlen muss, sind sie am Ende natürlich teurer als die Basis-Hörgeräte von der Kasse.
Ein weiterer Aspekt ist die über Jahrzehnte gewachsene Preisstruktur bei medizinischen Hörgeräten, die zugegebenermaßen sehr teuer sind. Da kommen sich etliche Influencer etwas schlau vor, wenn sie jetzt Ätschi-Bätsch machen und es so darstellen, als ob die Ausgaben für gute echte Hörgeräte unnötig seien, weil man ja stattdessen günstige AirPods kaufen könnte. Auch ein gewisser Sozialneid hat beim Kauf von Hörgeräten schon immer eine Rolle gespielt.
Fazit: AirPods als Hörgerät sind kein Ersatz
Die AirPods Pro 2 sind eine bemerkenswerte Innovation und somit können AirPods als Hörgerät für bestimmte Zielgruppen eine sinnvolle Ergänzung darstellen. Sie eignen sich für Nutzer mit leichtem bis mittelgradigem Hörverlust, die sich eine niederschwellige, unkomplizierte Lösung wünschen. Für eine langfristige und individuelle Versorgung sind jedoch medizinische Hörgeräte unverzichtbar. Diese bieten nicht nur eine präzisere Signalverarbeitung und individuellen Tragekomfort, sondern auch den Service von spezialisierten Hörakustikern, der für eine optimale Anpassung unerlässlich ist.
Zusammenfassung: Für wen eignen sich die AirPods als Hörgerät?
- Menschen mit leichtem bis mittelgradigem Hörverlust, die bisher keine Hörgeräte-Erfahrung haben.
- Nutzer, die eine günstige und niederschwellige Möglichkeit suchen, Hörhilfen auszuprobieren.
- Personen, die die AirPods als Zweithörhilfe oder für bestimmte Anwendungen (z. B. Musikhören) nutzen möchten.
- Leute, die offensiv auch in Gruppen und Konferenzen AirPods sichtbar tragen wollen
- Menschen, die mit einer begrenzten Akkulaufzeit zurechtkommen
- Anwender, die mit dem Okklusionseffekt leben können.
- Leute, denen es nicht auf eine unauffällige Trageweise ankommt
Für alle anderen bleiben medizinische Hörgeräte die unverzichtbare Wahl für eine nachhaltige und effektive Hörversorgung. AirPods als Hörgerät funktionieren mit Einschränkungen und sind noch nicht das Gelbe vom Ei.
Version in vereinfachter Sprache
AirPods als Hörgerät: Der Test
Viele Menschen reden über die AirPods von Apple. Sie sagen, die AirPods als Hörgerät seien eine günstige Lösung bei Hörproblemen. Das stimmt nur teilweise. Ich trage seit Jahren echte Hörgeräte. Ich wollte die AirPods testen und selbst erleben. Hier schreibe ich, was ich dabei erlebt habe.
Hörgeräte sind besser als AirPods
Medizinische Hörgeräte sind die beste Hilfe bei Hörverlust. Hörverlust bedeutet, dass man nicht mehr gut hören kann. Echte Hörgeräte werden genau auf die Ohren angepasst. Sie helfen in allen Situationen. AirPods als Hörgerät können das nicht. Sie sind nur eine Ergänzung. Wer nur leicht oder mittel schlecht hört, kann sie ausprobieren. Wer schwer hört, braucht ein richtiges Hörgerät.
Was können AirPods wirklich?
Die AirPods haben eine neue Funktion. Sie können Geräusche verstärken. Diese Funktion hilft aber nur bei leichtem Hörverlust. Bei Wind oder plötzlichen Geräuschen sind sie unangenehm. Echte Hörgeräte verarbeiten Geräusche viel besser. Deshalb können AirPods richtige Hörgeräte nicht ersetzen.
Der Okklusionseffekt: Was ist das?
Okklusion bedeutet, dass das Ohr verschlossen ist. Das kann passieren, wenn man etwas ins Ohr steckt, zum Beispiel AirPods. Dadurch werden eigene Geräusche wie Kauen oder Schritte sehr laut. Das kann stören. Bei echten Hörgeräten gibt es dafür Lösungen. Die AirPods haben diese Lösung nicht. Viele Menschen finden das unangenehm. Wer empfindlich ist, sollte darüber nachdenken.
AirPods sind gut für Musik
Die AirPods sind gute Kopfhörer. Sie spielen Musik sehr klar ab. Der Bass ist besonders gut. Wer Musik liebt, könnte die AirPods dafür benutzen. Echte Hörgeräte sind für Musik oft nicht so gut geeignet. Sie sind für Sprache optimiert. AirPods als Hörgerät sind nicht so gut.
Wie lange halten die AirPods durch?
Die Akkus der AirPods halten 5 bis 6 Stunden. Danach müssen sie aufgeladen werden. Echte Hörgeräte halten viel länger. Sie funktionieren bis zu 30 Stunden. Auch nach Jahren kann man die Akkus wechseln. Das geht bei den AirPods nicht. Sie sind ein Wegwerfprodukt.
Fazit: AirPods ersetzen Hörgeräte nicht
Die AirPods sind eine gute Idee. Sie helfen aber nur ein bisschen. Menschen mit schwerem Hörverlust brauchen echte Hörgeräte. Die helfen besser und sind bequemer. Außerdem gibt es Hörakustiker, die helfen, wenn etwas nicht passt.
Für wen sind AirPods geeignet?
- Menschen mit leichtem Hörverlust.
- Menschen, die AirPods nur manchmal benutzen wollen.
- Menschen, die die Akkulaufzeit okay finden.
- Menschen, die den Okklusionseffekt akzeptieren.
- Musikliebhaber, die guten Klang mögen.
Alle anderen sollten ein richtiges Hörgerät benutzen.
Info: Risiko und Nebenwirkungen von Hörgeräten
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