Fragen an die Redaktion

T-Spule oder nicht?

Hörgeräte im Restaurant

Hi, Ihr lieben Helfer,

ich habe ein tolles Widex-Hörgerät bekommen und das hat mehrere Programmplätze. Der Hörgeräteakustiker hat mir erklärt, jedes Programm sei für eine bestimmte Lebenssituation.
Ich muss also immer umschalten.

Jetzt habe ich folgende Programme:

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Auto
draussen/Straße
Musik
TV
Störschall

Ich arbeite zu Hause und mache Home-Office. Hier gibt es allerlei Störquellen. Beispielsweise schlägt eine Standuhr und dann gehen meine Hörgeräte zu.
Ich muss aber hören können, was ich mache, denn ich arbeite feinmechanisch.
Nehme ich das falsche Programm oder taugt die Automatik nichts?

Ich war jetzt als Neuling in unserem Ort auf einem Schwerhörigenstammtisch. Da wurde ich ganz erstaunt angeschaut, als ich sagte, dass ich kein induktives Hörprogramm habe. Genauer gesagt hat mich das jeder gefragt und ich musste das immer verneinen. Was hat es denn mit diesem Induktiven auf sich? Brauche ich das?

Sie stellen uns zwei interessante Fragen, die wir gerne beantworten.

Hörgeräte verfügen über verschiedene Programme. So wie Ihr Hörakustiker Ihnen das erklärt hat, ist es richtig.
Für verschiedene Hörumgebungen und Hörsituationen gibt es verschiedene Programme, die daraufhin optimiert sind.
Sie können diese manuell umschalten oder das der Automatik überlassen.

Die Automatik kann aber nicht immer erkennen, welches Programm jetzt am besten wäre. Das ist systembedingt und normal, denn Gedanken lesen können Hörgeräte nicht.

Deshalb kennt jeder Hörgeräteträger Situationen, in denen die Hörgeräte ein „falsches“ Programm einstellen. Aber im Allgemeinen funktionieren die heutigen Automatiken recht zuverlässig und treffen fast immer, aber eben nur fast.

Die Programme an sich orientieren sich an Herstellervorgaben. Die Hörgerätehersteller haben in großen Testreihen und aufgrund jahrzehntelanger Erfahrung hier das Optimum für die große Zahl der Hörgeräteträger voreingestellt. Aber das ist eben eine allgemeine Einstellung. Ihr Hörakustiker muss diese Programm jetzt noch an Ihre persönlichen Bedürfnisse anpassen.
Deshalb sollten Sie als Hörgeräteneuling ein Hörtagebuch führen. Eine Vorlage können Sie sich hier kostenlos herunterladen:

Schreiben Sie einfach auf, wann und wo und in welcher Hörsituation die Hörgeräte nicht so gut gespielt haben. Besprechen Sie dann die Eintragungen mit Ihrem Hörakustiker.
Ich bin mir sicher, dass der da was machen kann, auch hinsichtlich der Empfindlichkeit der Automatik.

Induktives Hören bezeichnet eine Übertragung von Hörinformationen direkt in Ihre Hörgeräte mithilfe von Induktionsschleifen.
Die entsprechende Spule im Hörgerät muss dafür aber 1. vorhanden und 2. auch aktiviert sein, sie wird auch T-Spule genannt.
Induktion ist kein Funk sondern ein elektromagnetisches Verfahren.
Solche Induktionsschleifen sind an vielen öffentlichen Orten, wie Behörden, Theatern, Museen und Kirchen verlegt. Der Hörgeräteträger muss eine Hörgeräte nur auf das T-Programm (Induktion) umstellen und kann so dem gesprochenen Vortrag in sehr guter Qualität folgen.

Es gibt viele Verfechter dieser Technik und sie erfreut sich bei vielen Hörgeräteträgern auch großer Beliebtheit.

Allerdings ist die Installation solcher Anlagen recht aufwändig und teuer. Deshalb sind sie nicht überall vorhanden.
Viele Veranstalter setzen auch auf andere Techniken, die von Hörgeräteträgern ebenfalls genutzt werden.

Inzwischen kommen nicht immer von allen Hörgerätemodellen auch Modelle mit T-Spule auf den Markt. Das Kundeninteresse orientiert sich mehr in Richtung Bluetooth und andere Funkstandards.
Auch nimmt das T-Spulen-Bauteil Raum in den Hörgeräten ein. Da aber moderne Hörgeräte immer kleiner werden und immer mehr Technik hinein soll, wird oft auf die T-Spule verzichtet. Oder diese ist nur in Geräten eingebaut, die weniger andere Technik enthalten.

Die Schwerhörigenverbände und die Interessenvertretungen wollen das nicht gerne hören und streiten es auch vehement ab. Aber viele sind der Meinung, dass T-Spulen-Hörgeräte auf lange Sicht out sind.
Das wäre schade, weil die induktive Übertragung sehr viele Vorteile bietet. Es können sich beispielsweise beliebig viele Personen mit ihren Hörgeräten in eine Übertragung einklinken, ohne dass es zu Problemen kommt.

Allerdings sind moderne Techniken, wie WLAN, Bluetooth usw. unaufhaltsam auf dem Vormarsch.
Ob Sie persönlich ein Hörgerät mit T-Spule benötigen, hängt davon ab, ob Sie überhaupt an Orte gehen, an denen induktives Hören angeboten wird.

Bild: Pixabay

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Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

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In der Rubrik „Fragen an die Redaktion“ finden Sie unsere Antworten auf Fragen von Leserinnen und Lesern. Diese Fragen sind zum Teil Inhalte Dritter, die uns tagtäglich auf den verschiedensten Wegen erreichen und die wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. Es handelt sich also bei den Fragen um redaktionell meist nicht bearbeitete und auf ihren Wahrheitsgehalt hin nicht überprüfte Fragen Dritter. Für die Fragen sind allein die Übersender der Mitteilungen verantwortlich, die Redaktion macht sich die Aussagen nicht zu eigen.

Lesezeit ca.: 5 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 3. März 2019 | Revision: 22. April 2024

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