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Wichtig: Ihre Medikamente laufen ab

Jod-Tabletten, Jodtabletten

Das Mindesthaltbarkeitsdatum. Kaum etwas verwirrt viele Verbraucher so arg, wie das Mindesthaltbarkeitsdatum. Es ist verpflichtend auf nahezu allen industriell hergestellten und sonstigen Lebensmitteln und Verbrauchsmaterialien aufgedruckt. Leider wird es von vielen mißverstanden. Die meisten wissen auch nicht, dass es für Medikamente ebenso gilt.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt einen Zeitpunkt an, bis zu dem der Hersteller den vollen Geschmack ohne einen Verderb des Produktes regelmäßig für möglich hält.
Ein Produkt kann erstens auch vor diesem Datum verderben oder den Geschmack einbüßen und zweitens wird es mit dem Erreichen dieses Datums nicht schlagartig zu einem tödlichen Gift.

Es besteht überhaupt kein Grund dafür, Produkte, die das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht oder überschritten haben, sofort zu entsorgen.
Es gilt immer noch, dass man daran riechen, es anfassen und mit den Augen kontrollieren kann. Wenn dann auch noch der Geschmack stimmt, warum wegwerfen?

Etwas anders sieht es bei der Haltbarkeit von Tabletten, Salben und Tropfen aus.
Apotheker Thomas Luft von der Post-Apotheke in Edingen-Neckarhausen weist darauf hin, dass das Haltbarkeitsdatum von Medikamenten eben keine grobe Empfehlung ist, wie bei Lebensmitteln.

Hoergeraet

Thomas Luft – Postapotheke Edingen-Neckarhausen. Aufgeschlossen und freundlich

Auf jedem Medikament ist ein Verfallsdatum angegeben. Anders als bei Lebensmitteln handelt es sich nicht um ein Mindesthaltbarkeitsdatum, sondern um ein Verfallsdatum. Nach Ablauf dieses Datum sollten Medikamente keinesfalls mehr verwendet werden.

Das hat mehrere gute Gründe:

  1. Ist das Präparat abgelaufen, kann nicht mehr garantiert werden, dass es noch wirkt. Die Wirkstoffe können sich im Laufe der Zeit zersetzen.
    Nehmen Patienten dann diese Medikamente ein, können sie ihre oft lebensnotwendige Wirkung nicht mehr entfalten. Erkrankte riskieren, dass die Wirkung ausbleibt.
  2. Außerdem können sich die Wirkstoffe nicht nur zersetzen, sondern auch neue Verbindungen eingehen. Das können schädliche Substanzen sein, die Ihr Leben gefährden oder Sie ernsthaft krank machen können.

Medikamente können aber auch lange vor dieser Zeit diese beiden negativen Eigenschaften aufweisen, nämlich dann, wenn sie nicht richtig gelagert wurden.
Lesen Sie daher IMMER den Beipackzettel und insbesondere die Aufbewahrungshinweise.
Meistens liegen Sie richtig, wenn Sie Medikamente trocken, vor Licht geschützt und bei Zimmertemperatur aufbewahren.
Abgesehen von Insulin und anderen Mitteln, bei denen das unbedingt erforderlich ist, gehören Tabletten und Salben auch nicht in den Kühlschrank.

Es ist auch nicht klug, alle Tabletten aus ihren Blisterpackungen zu drücken und lose in Dosen aufzubewahren. Die Verkaufsverpackung ist immer die beste Verpackung.
Mehr als den aktuellen Bedarf (beispielsweise für einen Tages- oder WochenSpender) sollten Sie den Packungen nicht entnehmen.

Lassen Sie Medikamente in ihrer Verpackung und lassen Sie auch den Beipackzettel IMMER dabei. Das gilt auch für Mittel, die Sie schon ewig nehmen.

Patienten können abgelaufene und nicht mehr benötigte Arzneimittel in der Regel mit dem Restmüll loswerden. In die Toilette gehören sie keinesfalls.

Salben und Augentropfen sind oft nicht lange haltbar, wenn die Tube/Flasche erst einmal geöffnet wurde. Sie sind nach Anbruch nur kurze Zeit haltbar. Lesen Sie den Beipackzettel!
Verwenden Sie solche Produkte nicht weiter, auch wenn noch viel enthalten ist. Es können sich dort Bakterien bilden. Das gilt auch für Hustensäfte und ähnliches.
Am besten schreiben Sie das Datum des Tages der ersten Öffnung auf das Medikament.

Abgelaufene Medikamente werden nicht schlagartig schlecht.
Alles bisher Gesagte gilt. Aber dennoch müssen und dürfen Sie keinesfalls auf die Einnahme dringend benötigter Präparate verzichten, nur weil die Schachtel heute oder morgen abläuft.
Einige Tage sind die Mittel immer noch gut, sodaß Sie sie bedenkenlos nehmen können, um sich gleichzeitig Ersatz beim Arzt verschreiben zu lassen und/oder Nachschub in der Apotheke holen können.

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Hinweis:

Diese Einschätzung gibt nur persönliche Meinung und Erfahrungen wieder. Vor Entscheidungen in Rechts-, Steuer- und Medizinfragen bitte immer eine Fachperson fragen. Das ist günstiger als Sie denken. Verlassen Sie sich nie auf Wissen, das Sie sich nur im Internet zusammengefischt haben!

Fotos:
Herr Luft © Postapotheke
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Bildquellen

  • apotheke-pixabay: Peter Wilhelm

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Dieser Text dient journalistischer Information und gibt auch persönliche Meinung und Erfahrungen wieder. Vor Entscheidungen in Rechts-, Steuer- und Medizinfragen bitte immer eine Fachperson fragen. Fragen Sie immer einen Arzt, Apotheker, Anwalt oder Steuerberater. Verlassen Sie sich nie auf Wissen, das Sie sich nur im Internet zusammengefischt haben! Der Text ersetzt keinesfalls Beratung oder Behandlung durch Diabetologen, Ernährungsexperten, Hörakustiker und Ärzte. Sie dürfen nicht dazu dienen, eigenständig Diagnosen zu stellen, Behandlungen zu beginnen oder abzusetzen.

Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 22. April 2024 | Peter Wilhelm 22. April 2024

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