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Kaffee schlecht für Schwerhörige?

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Ich bin seit 9 Jahren schwerhörig. Jetzt hat mir der Hausarzt gesagt, ich soll den Kaffeekonsum einschränken oder besser ganz auf Kaffee verzichten.
Der Kaffee würde meinen Körper langsam austrocknen und ich müsse stattdessen anderthalb Liter Wasser jeden Tag trinken. Koffein würde meinen Blutdruck hochtreiben und mich umbringen und das hätte schädliche Auswirkungen auf mein Gehör.
Soll ich lieber einen anderen Arzt um eine Zweitmeinung bitten? Ich trinke für mein Leben gerne Kaffee.

Wir können und wollen Ihrem Hausarzt da nicht ins Wort fallen. Aus der Ferne können wir nicht überprüfen, aus welchen Gründen genau der Arzt Ihnen den Kaffeegenuss verwehren will. Halten Sie sich also auf jeden Fall an die ärztliche Empfehlung. Trotzdem kann es bei medizinischen Diagnosen und Therapievorschlägen immer gut sein, eine zweite Meinung einzuholen.

Grundsätzlich ranken sich aber um den Kaffeegenuss zahlreiche Legenden.
Früher ist man tatsächlich davon ausgegangen, dass Kaffee einige unerwünschte Wirkungen hat.
Heute ist man da aber klüger.

Entwässert Kaffee wirklich unseren Körper?

„Trink nicht so viel Kaffee, der entzieht dem Körper Flüssigkeit.“
So heißt es schon immer. Ich weiß gar nicht, wie oft ich diesen Satz schon hören musste. ber das ist nur eine Ernährungslegende.

Das Märchen, dass Kaffee den Körper dehydriert, hat sich lange gehalten. Doch in aktuellen Studien wurde nachgewiesen, dass Kaffee -moderat genossen- überhaupt nicht schädlich ist.

Es spielt überhaupt keine Rolle, ob Sie Kaffee, Wasser, Säfte oder Milch trinken. Die aufgenommene Flüssigkeitsmenge ist immer gleich. Sie kann auch bei der Messung der täglichen Flüssigkeitsaufnahme mit hinzugerechnet werden.

Kaffee regt die Filterfunktion der Nieren an. Deshalb muss man nach dem Genuss einer Tasse Kaffee früher auf die Toilette, als nach dem Trinken eines Glases Wasser.
Man scheidet aber nur aus, was man sowieso ausscheiden würde. Einen nennenswerten Unterschied zwischen Wasser und Kaffee gibt es so gesehen nicht 1

Es ist also falsch anzunehmen, dass man nach dem Kaffeetrinken mehr Flüssigkeit ausscheidet, als man zu sich genommen hat.

Kaffee als Durstlöscher

Meldet der Körper Durst, ist immer Wasser das beste Mittel, um den Durst zu löschen.
Die ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist u.a. wichtig für den Blutkreislauf. Kaffee ist hier nicht der Durstlöscher der ersten Wahl. Er kann in diesem Moment den Blutdruck deutlich nach oben jagen.
Wenn Sie Durst verspüren, trinken Sie erst Wasser und dann meinetwegen Kaffee.

Kaffee schadet dem Gehör

Ausgerechnet für Schwerhörige kann Kaffee ganz positive Auswirkungen haben. Denn Koffein blockiert den Botenstoff Adenosin. Adenosin macht uns aber müde.
Schwerhörige müssen sich oft besonders viel konzentrieren um gut und richtig verstehen zu können. Da kann der Koffeinkick helfen, bei der Sache zu bleiben.

Außerdem sorgt Koffein für eine verstärkte Ausschüttung der beiden Glückshormone Adrenalin und Dopamin.
Das wiederum kann Ihr Konzentrationsvermögen deutlich verbessern.

Die Menge macht’s – Auf die Dosis kommt es an

Alls das bedeutet aber nicht, dass Sie von nun an Kaffee literweise trinken sollten.
Wie bei allem, macht es die Dosis.
Experten raten, nicht mehr als 4-7 Tassen Kaffee pro Tag zu trinken. So viel trinken die meisten schon deshalb nicht, weil sie sonst keine Nachtruhe finden.
Trinkt man deutlich mehr Kaffee, kehren sich die positiven Effekte ins Gegenteil um, die Konzentrationsfähigkeit lässt nach.

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1 Gemessen wurden folgende Werte: Von Kaffee scheidet man im Schnitt 84 Prozent der aufgenommenen Flüssigkeit innerhalb von 24 Stunden wieder aus. Bei normalem Wasser liegt der Prozentsatz mit 81 Prozent nur knapp darunter. Von einer Entwässerung kann also keine Rede sein.

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Hinweis:

Diese Einschätzung gibt nur persönliche Meinung und Erfahrungen wieder. Vor Entscheidungen in Rechts-, Steuer- und Medizinfragen bitte immer eine Fachperson fragen. Das ist günstiger als Sie denken. Verlassen Sie sich nie auf Wissen, das Sie sich nur im Internet zusammengefischt haben!

Bild: Pixabay

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