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Verändertes Hören nach dem Tragen der ersten Hörgeräte

Hörgeräte

Nach dem Tragen neuer Hörgeräte kommt es zu einem veränderten Hören. Was es damit auf sich hat, erklärt dieser Fachartikel ausführlich und leicht verständlich.

Frage:
Ich nutze seit etwa vier Wochen meine ersten Hörgeräte, nachdem bei mir eine leichte Hörminderung im Hochtonbereich diagnostiziert wurde. Zunächst hatte ich ReSound-Geräte getestet, bin aber vor zwei Wochen auf die Unitron Moxi B1 umgestiegen, mit denen ich sehr zufrieden bin – besonders wegen der begleitenden App. Diese Hörgeräte möchte ich behalten.

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Allerdings habe ich seitdem ein eigenartiges Gefühl: Sobald ich die Hörgeräte abnehme, wirkt mein normales Hören verändert. Alles klingt nicht nur sehr leise, sondern auch dumpf. Dieses Gefühl scheint nach einer Weile etwas nachzulassen. Könnte es sein, dass sich mein Gehör durch das Tragen der Hörgeräte verändert hat, oder ist das nur Einbildung?

Antwort:

Ihre Beobachtung ist keineswegs ungewöhnlich, und ich kann Ihnen versichern, dass es sich dabei nicht um Einbildung handelt. Ihr Gehirn passt sich an die neue Qualität der akustischen Informationen an, die Sie durch die Hörgeräte erhalten. Das ist ein völlig natürlicher Prozess und erklärt, warum Ihnen das Hören ohne die Geräte nun dumpfer und leiser vorkommt.

Die Anpassung des Gehirns an neue Höreindrücke

Ihr Gehirn hat sich in den Wochen mit den Hörgeräten daran gewöhnt, ein klareres und umfassenderes Klangbild zu empfangen. Sobald Sie die Geräte ablegen, fehlt diese Unterstützung, und das Hören wirkt unnatürlich und eingeschränkt. Diese Veränderung zeigt sogar, dass die Hörgeräte ihre Aufgabe erfüllen: Sie stellen nicht nur Ihr Gehör teilweise wieder her, sondern helfen auch, die Wahrnehmung von Sprache und Klängen zu verbessern.

Warum diese Veränderung kein Grund zur Sorge ist

Stellen Sie sich die Situation vor wie bei einer Sehhilfe: Ohne Brille erscheint die Welt für Kurzsichtige verschwommen und unklar. Sobald die Brille aufgesetzt wird, sind alle Details scharf erkennbar. Genau so ist es mit den Hörgeräten – sie geben Ihrem Gehör die Informationen zurück, die vorher verloren gegangen waren.

Die dumpfe Wahrnehmung nach dem Abnehmen der Hörgeräte kann vorübergehend irritierend sein, ist aber ein gutes Zeichen dafür, dass die Geräte aktiv dazu beitragen, Ihr Hörerlebnis zu verbessern. Mit der Zeit gewöhnt sich Ihr Gehirn weiter an diese Veränderung, und Sie werden den Kontrast zwischen dem Hören mit und ohne Geräte weniger stark empfinden.

Warum das Tragen von Hörgeräten wichtig ist

Es mag verlockend sein, die Hörgeräte zwischendurch nicht zu tragen, vor allem wenn der dumpfe Klang nach dem Abnehmen störend wirkt. Doch genau wie bei einer Sehhilfe ist es sinnvoll, die Hörgeräte konsequent zu nutzen. Ohne sie werden Sie unweigerlich mehr Energie darauf verwenden, Gespräche zu verstehen und sich an unterschiedliche Klangumgebungen anzupassen. Hörgeräte nehmen Ihnen diese Belastung ab und sorgen dafür, dass Ihr Gehirn nicht dauerhaft überfordert wird.

Auch im Alltag machen Hörgeräte einen enormen Unterschied. Ob bei der Kommunikation mit anderen Menschen oder in geräuschintensiven Umgebungen – die Geräte ermöglichen es Ihnen, mühelos teilzunehmen und Ihre Lebensqualität zu steigern.

Fazit: Bleiben Sie dran!

Ihr Erlebnis zeigt bereits, dass Sie von den Hörgeräten profitieren. Wenn Sie wahrnehmen, dass Sprache besser verständlich ist und Sie sich in verschiedenen Situationen wohler fühlen, dann sind Sie auf dem richtigen Weg. Bleiben Sie geduldig, tragen Sie die Hörgeräte regelmäßig, und geben Sie Ihrem Gehirn die Zeit, sich weiter an die neuen akustischen Eindrücke zu gewöhnen.

Sollten Sie dennoch Unsicherheiten oder anhaltende Probleme haben, zögern Sie nicht, Ihren Hörakustiker aufzusuchen. Er kann Ihre Geräte individuell anpassen, um Ihr Hörerlebnis weiter zu optimieren. Letztlich wird sich Ihre Ausdauer auszahlen – sowohl in Bezug auf Ihre Hörfähigkeit als auch auf Ihre Lebensqualität.

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(©si)