Den EU-Politikern geht es vor der Hand um die Vermeidung von Elektroschrott. Uns Nutzern von Elektronik geht es um eine Vereinfachung beim Laden bzw. Anschließen von elektronischen Geräten. Ab 2024 hat die EU nun die USB-C-Buchse als einheitlichen Standard für Handys und Zusatzgeräte beschlossen.
Die Regelung gilt z.B. für Smartphones, Tablets, Kameras, Kopfhörer und tragbare Lautsprecher.
Auch Laptops, E-Reader, Tastaturen und Computer-Mäuse, Navis, Smartwatches und elektronisches Spielzeug sind einbezogen.
„Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) begrüßte das Verhandlungsergebnis: ‚Der beste Abfall ist immer noch der, der gar nicht erst entsteht.‘ Das Vorhaben schone Ressourcen und Nerven der Verbraucher, sagte ein Sprecher. Die im VKU organisierten Unternehmen sind unter anderem für Müllentsorgung zuständig.“
Angeblich könnten durch die Regelung knapp 1000 Tonnen Elektroschrott eingespart werden. Heutzutage fielen jährlich geschätzt 11.000 Tonnen Elektroabfall durch entsorgte und nicht benutzte Ladegeräte an. Kritiker haben da ihre Bedenken.
Der Digitalverband Bitkom äußert ebenfalls Skepsis: Die EU hinke der technischen Entwicklung hinterher. „Die politische Festlegung auf einen technischen Standard wird den Elektroschrott nicht reduzieren, sondern vor allem Innovationen bremsen und läuft dem wichtigen Prinzip der Technologieoffenheit massiv zuwider“, kritisiert Bitkom-Chef Bernhard Rohleder. „Selbstverständlich müssen wir den Elektroschrott weltweit drastisch reduzieren. Einheitliche sogenannte ‚Ladebuchsen‘ für Smartphones, Tablets und andere Geräte ab 2024 werden auf dieses wichtige Ziel allerdings kaum einzahlen.“
Die Bedenken sind nicht von der Hand zu weisen, denn schließlich handelt es sich bei USB-C primär um eine Datenschnittstelle, über die ein Gerät auch geladen werden könne. Eine reine Ladebuchse ist das nicht. Außerdem gebe es sowieso bei Smartphones und Tablets nur noch drei Standards – neben USB-C sind das Micro-USB und Lightning. Die unzähligen echten Ladebuchsen, die von anderen Elektrokleingeräten genutzt werden, sind hingegen gar nicht berührt und dort wird es weiterhin eine unüberschaubare Vielfalt geben.
Bei Hörgeräten und deren Zubehör sieht die Sache noch einmal anders aus. Hier kann sie Industrie auf den Standpunkt stellen, dass es sich um Medizinprodukte handelt, die nochmal anders zu betrachten sind als andere elektronischen Geräte.
Als Verbraucher begrüßen wir aber die Entscheidung der EU-Politiker. Aus persönlicher Erfahrung weiß der Autor, dass sich Steckernetzteile und Ladegeräte in Hülle und Fülle ansammeln können. Je weniger unterschiedliche Steckerstandards es gibt, umso weniger verschiedene Ladegeräte benötigt man.
- usb: Bild von tomekwalecki auf Pixabay
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