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Trinkmenge steigern – Immer die richtige Empfehlung?

Trinken

Eine Frau von 33 Jahren war im Krankenhaus. Auf der HNO-Station bekam die Hörgeräteträgerin die Nasennebenhöhlen freigeräumt und die Nasenscheidewand wurde begradigt. Der behandelnde Arzt sagte schon am ersten Tag zu ihr, sie solle die Trinkmenge steigern. Am dritten Tag fragte er, wie viel sie trinke und sie antwortete: 2 Liter am Tag.
Wieder ordnete der Arzt an: Trinkmenge steigern.
Am Ende war die Frau bei über drei Litern und der Arzt meinte, sie solle die Trinkmenge weiter steigern, so auf 4 bis 5 Liter und wenn sie nur fleißig diese Menge weitertrinke, könne sie bald auf die Hörgeräte verzichten.

Man möchte ja meinen, das der Arzt kompetent ist. Aber das kommt uns dann doch ein bißchen merkwürdig vor.
Ja, es ist richtig, ausreichend zu trinken. Das gilt umso mehr, wenn draußen hochsommerliche Temperaturen herrschen und man viel schwitzt.
Auch ältere Menschen haben oft kein großes Durstgefühl mehr und trinken zu wenig, das kann bis hin zum Delir durch Dehydratation führen.

Auf der anderen Seite ist aber die Frau, die uns schrieb, keine alte Frau und der Vorfall ereignete sich im Februar, als es wahrlich bei uns noch keine hochsommerlichen Schwitztemperaturen gab.

Da die Frau auch noch Blutdruckpatientin ist, besteht bei ihr eine ganz andere Gefahr.
Nimmt ein solcher Patient zuviel Wasser auf, kann sich dieses Wasser in Wasserablagerung beispielsweise in den Beinen ansammeln. Das Herz schafft es nicht, diese Mengen mitzupumpen. Das kann bis hin zu Ödemen führen, die sich öffnen und entzünden können.

4 bis 5 Liter, das ist eine Menge die ein Bauarbeiter oder Bergmann unter größter Hitze trinken muss. Auch Hochofenarbeiter trinken solche Mengen.
Eine Patientin, die aber nur im Bett liegt und nicht schwitzt, kann durch eine so hohe Trinkmenge auf keinen Fall dahin kommen, dass ihr Hörvermögen sich durch das Wasser schlagartig bessert und sie in der Folge auf die Hörgeräte verzichten kann.

Wir haben der Frau geraten, unbedingt weitere Meinungen zu dieser ärztlichen Anordnung einzuholen.

Hoergeraet

Hinweis: Diese Einschätzung beruht auf meinen persönlichen Erfahrungen und gibt ausschließlich meine Meinung wieder. Zu Rechts-, Steuer- und medizinischen Themen sollten Sie immer einen ausgewiesenen Fachmann fragen. Das ist oft günstiger als man denkt. Verlassen Sie sich nie auf Erkenntnisse, die Sie sich nur im Internet zusammengefischt haben!

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Rubrik „Medizinisches“
Dieser Text dient journalistischer Information und gibt auch persönliche Meinung und Erfahrungen wieder. Vor Entscheidungen in Rechts-, Steuer- und Medizinfragen bitte immer eine Fachperson fragen. Fragen Sie immer einen Arzt, Apotheker, Anwalt oder Steuerberater. Verlassen Sie sich nie auf Wissen, das Sie sich nur im Internet zusammengefischt haben! Der Text ersetzt keinesfalls Beratung oder Behandlung durch Diabetologen, Ernährungsexperten, Hörakustiker und Ärzte. Sie dürfen nicht dazu dienen, eigenständig Diagnosen zu stellen, Behandlungen zu beginnen oder abzusetzen.

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 8. August 2018 | DocRiemenschnayder 8. August 2018

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