Lärm schädigt das Gehör. Wilhelm Busch erkannte bereits: „Musik wird störend oft empfunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden.“ Doch was genau unterscheidet Lärm von Geräusch und Musik?
Und noch präziser: Was bedeutet Lautstärke oder Schall – und ab wann wird Lautstärke als Lärm empfunden?
Die Grenze zwischen Klang und Lärm ist stark subjektiv. Daher lässt sich Lärm nur schwer objektiv definieren. Was für die einen ein akustisches Vergnügen ist, kann für andere zur Belastung werden. Besonders deutlich wird dies bei Musik: Während sie für manche ein Genuss ist, kann sie für andere schlicht unerträglich sein – vor allem, wenn sie aufdringlich oder dauerhaft präsent ist. Ein etwas allgemeineres Beispiel ist der Unterschied zwischen lauter Musik, die einige als unproblematisch empfinden, und vorbeifahrenden LKWs oder Zügen, die von den meisten Menschen als störend wahrgenommen werden.
Während Lautstärke eine messbare physikalische Größe ist, bleibt Lärm eine subjektive Wahrnehmung. Generell gilt: Je höher die Lautstärke, desto wahrscheinlicher wird ein Geräusch als unangenehm empfunden. Und es gibt noch eine weitere unbestreitbare Tatsache: Lärm kann gesundheitsschädlich sein.
Lautstärken zwischen 40 und 65 Dezibel werden von den meisten Menschen als „normal“ empfunden. Doch bereits ab etwa 80 bis 85 Dezibel kann das Gehör bleibende Schäden erleiden, warnt der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte.
Die britische Initiative Life Is Loud hat gemeinsam mit Resident Advisor eine Studie durchgeführt, die aufzeigt, dass ein Großteil der Clubbesucher unter anhaltenden Hörproblemen leidet. Von den 1.020 befragten Personen aus Großbritannien, den USA, Deutschland und Spanien gaben über 73 Prozent an, Beschwerden wie Tinnitus, gedämpftes Hören oder eine erhöhte Lärmempfindlichkeit zu haben.
Die Studie untersuchte, ob und wie sich Clubbesucher:innen vor Lärmbelastung schützen. Etwa 38,5 Prozent der Befragten gaben an, regelmäßig Hörpausen einzulegen, während 45,5 Prozent bewusst leisere Bereiche aufsuchen, wenn die Musik zu laut wird. Dennoch nutzen nur 32 Prozent Ohrstöpsel als Schutzmaßnahme, und lediglich 13,2 Prozent haben im letzten Jahr einen Hörtest durchführen lassen.
Ein möglicher Grund für die geringe Nutzung von Gehörschutz liegt in der Sorge um die Musikqualität: 41 Prozent der Teilnehmer:innen gaben an, dass sie Ohrstöpsel als störend empfinden, während 35 Prozent sie als unbequem beschreiben.
Die Studie macht auf die möglichen gesundheitlichen Folgen von Hörschäden aufmerksam, die von Stimmungsschwankungen bis hin zu sozialer Isolation und sogar Demenz reichen können. Angesichts dieser Erkenntnisse wirft sie die Frage auf, warum Clubs weiterhin extrem hohe Lautstärken beibehalten und wie sie ihre Gäste besser über die Risiken informieren sowie geeignete Schutzmaßnahmen fördern könnten.
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