Für alle Menschen, ob alt oder jung, bedeutet gutes Hören nicht nur Geräusche wahrzunehmen. Es ermöglicht die Verständigung mit Familie und Freunden, die Orientierung in der Umwelt oder auch die Wahrnehmung der Natur. Hören gibt Sicherheit, warnt uns vor Gefahren und beeinflusst unser Denken und Fühlen. Daher geht die „Hörgesundheit für Alle“, das Motto des diesjährigen Welttages des Hörens, auch Kinder, Jugendliche und Erwachsene jeden Alters etwas an. Denn die Ursachen für eine Schwerhörigkeit können mit Lärm, Ohrenentzündungen, Hörsturz oder Alter vielfältig sein. Hörakustiker sind Experten und Ansprechpartner rund um das Thema Hören und können jedes Gehör mit einem Hörtest schnell und meist kostenlos überprüfen.
Dass von Schwerhörigkeit nur ältere Menschen betroffen seien, ist ein Trugschluss, denn eine Vielzahl der Schwerhörigen sind unter 55 Jahre alt. Übermäßiger Lärm und der tägliche Musikgenuss über 85 Dezibel Lautstärke können das Gehör schädigen und sind häufig die Ursache für Schwerhörigkeit bei jungen Menschen. Im Falle einer Schwerhörigkeit im Kindesalter kann sogar die Fähigkeit zum Spracherwerb negativ beeinflusst werden. Mit zunehmendem Alter nimmt typischerweise auch die Hörfähigkeit ab, u.a. sind Verschleiß und Abnutzung der Haarsinneszellen des Innenohres dafür die Ursache, hier spricht man daher umgangssprachlich von der Altersschwerhörigkeit.
„Schwerhörigkeit wird in Deutschland durchschnittlich 10 Jahre zu spät behandelt“, sagt Marianne Frickel, Hörakustik-Meisterin und Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker (biha). Denn die wenigstens Menschen können ihr Gehör objektiv einschätzen. Sie glauben noch alles zu verstehen, obwohl bereits eine Hörschwäche vorhanden ist. Es ist daher wichtig, auf erste Anzeichen eines Hörverlustes zu achten sowie auf sein Umfeld zu hören und entsprechend zu reagieren, denn eine Hörschädigung wird nicht von selbst wieder besser. „Schon bei leichten Hörminderungen kann der Mensch zunehmend Sprachlaute nicht mehr hören“, so Frickel. Dann ergänzt das Gehirn zunächst die fehlenden Hörinformationen. Je länger ein Mensch allerdings schlecht hört, desto mehr verlernt er es, die fehlenden Sprachlaute zu erkennen. Ein schleichender Verlust des Verstehens und der Hörerinnerung kann die Folge sein: Man ist es dann nicht mehr gewohnt zu hören. Daher spricht man in solchen Fällen auch von der sprichwörtlichen „Hörentwöhnung“.
Hörakustiker stellen Hörprobleme durch einen Hörtest fest. Falls nötig beraten sie umfassend zu Hörsystemen und passen diese auch ganz individuell auf den persönlichen Hörverlust sowie die Bedürfnisse und Wünsche des Hörgeschädigten an. Sie geben ihm auf diese Weise ein großes Stück Lebensqualität und Teilhabe zurück. Und für alle, die es bisher nicht wissen: Hörsysteme sind mittlerweile kleine Mini-Computer, die Sprache filtern, störenden Umgebungslärm herunter regeln, sich über das Smartphone steuern und bequem per Bluetooth mit dem Telefon, Fernseher oder Multimedia-Anlagen verbinden lassen. Moderne Hörsysteme sind darum weit mehr als einfache Hilfsmittel, die eine Hörminderung ausgleichen. Es sind digitale Begleiter, die Menschen mit Hörproblemen dabei unterstützen, das Leben mit allen Sinnen genießen zu können.
Pressemitteilung:
Michael Skwarciak, M.A. (biha), skwarciak@biha.de
Original-Content von: Bundesinnung der Hörakustiker KdöR, übermittelt durch news aktuell
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