Ich trage seit meinem 29. Lebensjahr Hörgeräte.
Damals war nicht ich es, der bemerkte, dass mit meinem Hörvermögen etwas nicht stimmte, sondern meine damalige Lebensgefährtin.
Ständig musste ich zurückfragen und in Gesprächen hatte ich oft den Eindruck, mein Gegenüber würde nuscheln oder sogar absichtlich undeutlich sprechen.
Meine Freundin war es dann, die mich kurzerhand zu einem Hörgeräteakustiker schleppte. Der hatte ganz klassisch ein Schild im Fenster „Kostenloser Hörtest„.
Besonders freundlich war der Akustiker nicht. Es war wohl ein Herr vom alten Schlag, der selbst noch den Führer gekannt hatte.
Jedenfalls fühlte ich mich dort nicht sehr wohl und empfand es auch sehr ruppig, wie der Mann mit mir umging.
Aber die Ergebnisse des von ihm angefertigten Hörtests und Audiogramms waren eindeutig.
Ich war auf beiden Ohren deutlich schwerhörig.
Mein nächster Weg führte mich zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt.
Der bestätigte das Ergebnis nund stellte weitere Untersuchungen an, um auszuschließen, dass meine Scherhörigkeit andere Ursachen haben könnte.
Am Ende wurden mir Hörgeräte verordnet.
Ich ging dann aber zu einem anderen Hörstudio. Das war damals gar nicht so einfach, weil es die eben noch nicht an jeder Ecke gab.
Nach einer Weile hatte ich aber einen guten Hörgeräteakustiker gefunden.
Ich habe mit analogen Hörgeräten angefangen. Das war eine Pein. Der Hörgeräteakustiker passte mir Otoplastiken an, die aus heutiger Sicht eine Körperverletzung waren. Ich nehme es vorweg: Seit 2 Jahren trage ich eine offene Versorgung mit Domes (Schirmchen) bei besseren Hörergebnissen und deutlich gesteigertem Tragekomfort.
Auch die Einstellerei der analogen Geräte war grauenvoll. Ohne konnte ich nicht gut hören und mit Hörgerät kämpfte ich immer mit Rückkopplungen und Übersteuerungen. Das hat buchstäblich Jahre gedauert, bis das halbwegs erträglich war.
Mittlerweile haben wir das Zeitalter der digitalen Hörgeräte.
Die Geräte, die ich momentan trage, sind zwar auch schon etwas in die Jahre gekommen, aber sie erfüllen meine Ansprüche immer noch.
Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich in 2 Jahren, wenn die 6 Jahre ablaufen, überhaupt neue haben will.
Dank digitaler Technik kenne ich keine Rückkopplungen mehr. Durch die geringe Größe spüre ich die Geräte nicht mehr.
Die gute Anpassung durch den Hörakustiker sorgt dafür, dass ich in fast allen Hörsituationen exzellent verstehe.
Probleme macht mir noch die Restaurantumgebung, wenn laut mit Tellern oder Besteck geklappert wird, oder Leute direkt hinter mir ein lautes Gespräch führen.
Ansonsten kann ich mir ein Leben ohne meine Hörgeräte gar nicht mehr vorstellen.
Das wäre mir viel zu anstrengend.
So setze ich die Geräte morgens nach dem Duschen ein und lege sie auch erst wieder ab, wenn ich mich abends fürs Bett fertig mache.
Ich komme auf tägliche Tragezeiten zwischen 15 und 17 Stunden, mehr geht nicht.
Würde ich die Hörgeräte nicht tragen, würde ich nichts verstehen und käme mir taub vor. Das wäre mir alles viel zu lästig.
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