Fundstücke

Mit den Fingern hören

Finger

Ein simples und preiswertes Gerät, welches an den Fingern getragen wird und Sprache in Tastreize umwandelt, verbesserte das Hörvermögen von hörgeschädigten Personen mit Cochlea-Implantaten und auch bei Patienten mit normalem Hörvermögen. Selbst ohne Training zeigte sich sofort eine Verbesserung.

Eine neue Studie (siehe Link unten) lieferte die ersten Beweise dafür, dass so ein Gerät für die sensorische Spracherkennung genutzt werden kann, um besser zu hören. Sogar ohne ein spezielles Training besserte sich das Hörvermögen der getesteten Personen und erleichterte z.B. das Erlernen einer Fremdsprache oder die Kommunikation bei starken Störgeräuschen. Die Probanden erzielten mit dem Gerät eine durchschnittliche Verbesserung um sechs Dezibel. Das ist ein deutlicher Unterschied, denn eine Erhöhung um zehn Dezibel bedeutet ja bereits die Verdoppelung der wahrgenommenen Lautstärke.

Weil für das verbesserte Hören kein spezielles Training erforderlich war, könnte dieses Gerät auch gut für Personen geeignet sein, die aus welchen Gründen auch immer kein umfangreiches Lernprogramm absolvieren können oder möchten.

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Trotz des großen Fortschritts bei modernen Hörgeräten und Cochlea-Implantaten, dem am weitesten verbreiteten chirurgischen Implantat zur Wiederherstellung des Hörvermögens, haben Schwerhörige immer noch mit zum Teil großen Herausforderungen und Schwierigkeiten zu kämpfen. „Sie haben vor allem Probleme, Sprache in schwierigen, lauten akustischen Umgebungen zu verstehen„, erklärt Dr. Amir Amedi von der Hebräischen Universität Jerusalem.

Die Wissenschaftler überprüften in dieser Studie die Annahme, dass das Sprachverständnis unter schwierigen Bedingungen deutlich verbessert werden kann, indem man zusätzlich Informationen anderer Sinne nutzt. Zu diesem Zweck entwickelten sie ein einfaches Hör-Tast-Sensor-Substitutionsgerät, das die aufgefangenen Sprachsignale in Vibrationen umwandelt, die auf zwei Fingerspitzen übertragen werden.

Quelle: DOI 10.3233/RNN-190898

Bild von Niek Verlaan auf Pixabay

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